Sieben von zehn Reisemobilen rollen auf Fiat Ducato
04.06.2012
Pilotprojekt für Reisemobilisten. Foto: Auto-Medienportal.Net
Vier von fünf Urlaubern auf diesem Platz kommen sowieso aus Deutschland oder Österreich, erklärt der Manager von Fiat Professional auf die Frage, warum das Unternehmen genau den Campingplatz Cla´ Savio in Jesolo für das Pilotprojekt ausgewählt hat. Von Juni bis September werden hier an der Adria Reisemobilisten einen besonderen Service erhalten, vorausgesetzt, ihr Reisemobil wird von einem Fiat Ducato bewegt.
Ducato-Fahrer können auf dem Campingplatz nahe Venedig ihr Basisfahrzeug kostenlos überprüfen lassen. Dazu hat Fiat einen Werkstattwagen und zwei Monteure in Jesolo stationiert. Für Gäste, die Venedig besuchen wollen, steht außerdem ein kleiner Shuttlebus aus dem Hause Fiat bereit. Ob, wo und wann dieses Servicepaket aus Werkstattwagen und Shuttlebus auch auf anderen Plätzen zu finden sein wird, weiß man bei Fiat Professional, der Transportersparte des Konzerns, noch nicht. Erst will man die Erfahrungen von Ca´Savio auswerten.
Doch selbst, wenn es bei einer einmaligen Aktion bleiben sollte, so zeigt auch dieses Beispiel, warum der Fiat Diucato bei den Reisemobilisten ein so erfolgreich ist. Das ist eben nicht nur eine Frage des Preises. Wenn im Mai dieses Jahres erstmals mehr als 70 Prozent aller neu zugelassenen Reisemobile auf Ducato-Fahrgestellen auf die Tour gingen, dann steckt mehr dahinter.
Rund jeder zweite in Deutschland verkaufte Dukato wird zu einem Reisemobil. Der Erfolg des Nutzfahrzeugs in Deutschland ist also auch ein Erfolg der Konzentration auf den Reisemobil-Markt. Seit Jahren schon hat sich Fiat auf die Bedürfnisse der Reisemobil-Hersteller eingelassen. Das sind in der Regel kleine bis mittelständische Betriebe, deren Marktmacht gegenüber den Basisfahrzeugherstellern nicht so groß ist, dass sie von denen Entwicklungsaufwand verlangen können.
Fiat hat das in Deutschland anders gehandhabt. Heute gibt es den Ducato mit dem Originalfahrgestell, auf das aufgebaut werden kann oder mit einem flachen Fahrgestell mit einer breiteren Hinterachse und Stabilisator oder nur als Kabine mit Vorderachse und Motor, an die ein fremdes Chassis angeschraubt werden kann oder auch ohne Kabine für den Bau von vollintegrierten Reisemobilen oder noch einige andere Varianten, zum Beispiel mit einem definierten Ausschnitt im Dach der Kabine für die teilintegrierten Reisemobile oder die mit einem Alkovenbaufbau.
Auch auf die Wünsche der Käufer eines Reisemobils hat sich Fiat eingestellt, nicht nur mit der Motorenauswahl bis hoch zu 180 PS, vergleichsweise niedrigen Verbrauchswerten und einem Sechs-Gang-Automatikgetriebe. Man hat auch das graue Nutzfahrzeug-Interieur der Kabine mit drei Versionen fürs Armaturenbrett aufgehübscht. Sogar Klavierlack ist heute möglich, und die Isringhausen-Drehsessel für Fahrer und Beifahrer mit je zwei Armlehnen werden heute auch schon bei Fiat montiert.
Soviel Zuwendung erleben die möglichen Basisfahrzeuge anderer Nutzfahrzeug-Anbieter nicht, obwohl der Markt inzwischen eine ansehnliche Größe erreicht hat. 2011 wurden in Europa 243 883 Reisemobile zugelassen. Das war ein Rekord, der dazu beitragen könnte, dass andere Basisfahrzeughersteller stärker als bisher an ihm teilhaben wollen. (ampnet/Sm)
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