Mitsubishi Canter: Wie Phoenix aus der Asche
04.04.2005
mid Möhringen - Jetzt gibt es wieder den Mitsubishi Canter mit neuem Gesicht, einer größeren Kabine und ansonsten den schon bekannten Tugenden. Einfache, zuverlässige Technik steckt unterm Blech und im robusten Lkw-Leiterrahmen. Als Miet-Lkw konnte der eher simpel angelegte und dabei preisgünstig gehaltene Japaner in den achtziger Jahren bereits große Erfolge erzielen. Doch in den letzten Jahren dümpelte der Verkauf hierzulande müde vor sich hin. Der neue Canter wird wie gehabt als 3,5-, 5,5-, 6,0- und 7,5-Tonner angeboten. Auch die beliebten Doppelkabiner mit bis zu sieben Sitzplätzen hat man beibehalten. Als Antrieb kommen zwei Motoren aus dem Mitsubishi-Regal in Euro-3-Qualität zum Einsatz: Der drei Liter große Vierzylinder leistet 92 kW/125 PS und wird in die 3,5- und 5,5-Tonner eingebaut. Der größere 3,9-Liter-Motor mit 105 kW/143 PS treibt die schweren Canter an.
Als 3,5-Tonner macht dem Canter, ebenso wie beim Wettbewerber Iveco Daily, der für die Gewichtsklasse relativ schwere Lkw-Rahmen zu schaffen. Da bleibt in der Regel weniger Nutzlast als bei den Konkurrenten mit Rahmen aus leichteren, gepressten Blechprofilen. Dennoch erwartet Mitsubishi Fuso, dass etwa ein Drittel aller in Zukunft verkauften Canter als 3,5-Tonner in den deutschen Markt gehen - schließlich unterliegen sie bei uns noch keiner Geschwindigkeitsbegrenzung.
Als 7,5-Tonner macht der neue Mitsubishi Fuso Canter - so heißt er jetzt offiziell - eine bessere Figur. Denn in dieser Gewichtskategorie bietet er dank seiner kleinen und leichten Kabine und der relativ kleinen Motoren, überdurchschnittlich viel Nutzlast. Damit lässt sich Staat machen, und vielleicht auch wieder das Vermietgeschäft beleben. Das bringt zwar wenig Marge, dafür aber Stückzahlen.
Die Ziele sind ehrgeizig: Während 2004 nur 600 Stück hierzulande einen Käufer fanden, sollen 2005 mindestens doppelt so viele Canter an den Mann gebracht werden. Und zwar nicht nur über die Mitsubishi-Stützpunkte, sondern auch über das Händlernetz von Mercedes-Benz, vor allem in den städtischen Ballungszentren, wo Mitsubishi traditionell weniger dicht vertreten ist. Kannibalisierungseffekte befürchtet man im Daimler-Mitsubishi-Verbund nicht: "Wenn jemand ein preiswerteres Fahrzeug unterhalb des Sprinters sucht, dann können wir das jetzt anbieten," meint Mitsubishi Fuso Marketing-Direktor Mac Stottelaar. In Frankreich funktioniert diese Vertriebsstrategie offenbar. Dort konnten die Verkäufe in den letzten beiden Jahren mehr als verdoppelt werden.
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