Iranische Autofirmen zeigen Interesse an MG Rover
25.04.2005
Rund 70 ausländische Unternehmen haben nach Angaben des Insolvenzverwalters PriceWaterhouse Coopers (PwC) in den letzten Tagen Interesse gezeigt, zumindest Teile des britischen Autoherstellers MG Rover zu übernehmen. Neben möglichen Käufern aus Südostasien, China, Indien, dem Nahen Osten und Russland befinden sich auch konkret der zweitgrößte iranische Hersteller SAIPA und das privat geführte Unternehmen Dastaan darunter.
Während der ebenfalls erwähnte größte iranische Autoproduzent Iran Khodro, der Peugeot-Fahrzeuge in Lizenz baut, jegliche Kaufabsicht dementierte, bestätigte ein SAIPA-Sprecher, dass man an Teilen von Rover interessiert sei. Allerdings beträfe dies nur einige Produktions-Anlagen sowie die Übernahme von Technologie- und Produktions-Know-how, um den Aufbau der eigenen iranischen Auto-Industrie zu beschleunigen.
Die staatliche iranische Nachrichtenagentur IRNA berichtete zusätzlich, dass in dieser Woche Gespräche zwischen Iran und MG Rover über eine mögliche Übernahme stattfinden würden. Dabei ginge es aber nicht nur um SAIPA, sondern auch um den in Privatbesitz befindlichen Hersteller Dastaan, der ursprünglich ab nächstem Jahr 150 000 Rover-Modelle im Osten Irans bauen wollte und in diesem April und Mai 2000 Rover-Fahrzeuge im Wert von über 20 Millionen Englischen Pfund zum Verkauf im Iran erwartete.
Die geplanten Gespräche haben nicht nur wegen dieser Pläne einen erfolgversprechenden Hintergrund. Tatsache ist, dass der Iran seine Automobil-Infrastruktur gegenwärtig komplett reorganisiert und mittelfristig mit Unterstützung von ausländischen Herstellern eine später dann weitgehend selbständige Industrie aufbauen will. In den letzten zwölf Monaten wurden im Iran bereits 750 000 Fahrzeuge produziert, in diesem Jahr sollen es rund eine Million werden. Dabei ist der langfristige Bedarf in Iran beträchtlich. Besitzt doch gegenwärtig erst jeder 18. Iraner ein Fahrzeug. (ar/hhg)
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