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Alles außer gewöhnlich der neue Kia EV9

08.11.2023
Alles außer gewöhnlich der neue Kia EV9

mid Nizza - So schnell kann es gehen, wir fahren die fertige Version des Kia EV9. Foto: Mike Neumann / mid
Vom ersten Blick auf den Prototypen in der Kia Zentrale in Frankfurt zur Fahrvorstellung in Nizza nur etwas mehr als 1,5 Jahre später - allein das wäre schon eine Meldung wert. Der EV9 rundet Kias Portfolio nach oben hin ab, die Koreaner präsentieren ein SUV mit üppigem Platzangebot. Der Motor-Informations-Dienst (mid) hat eine erste Testfahrt gestartet.

In Nizza gelandet geht es auch schon direkt los, das Testfahrzeug wird uns grob erklärt, die erste knapp dreistündige Route wird eingeplant und nach kurzem Blick über das Cockpit starten wir die Fahrt. Der EV9 ist vom Bedienkonzept her so gestaltet, dass man eigentlich direkt loslegen kann, ohne vorher groß ein Handbuch zu lesen oder sich in verzweigten Untermenüs zu verirren. Das technische Grundgerüst steht auf der E-GMP Plattform, genau wie der Kia EV6. So ist es nicht verwunderlich, dass der EV9 einige Gemeinsamkeiten mit dem EV6 hat. Die Motoren sind identisch, die 800V Ladetechnik hat der EV9 ebenfalls an Bord. Neu ist die Batteriegeneration, im EV6 noch in Generation drei kommen im EV9 Batterien der Generation vier zum Einsatz. Stattliche 99,8 kWh Ladung stehen zur Verfügung, jede Variante des EV9 (Single Motor, Dual Motor mit Allrad, GT-Line) schafft es nach WLTP über 500 km weit mit einer Ladung, maximal sind es 563 km mit der heckangetriebenen Variante. Wenn es schnell gehen muss, ist der Akku dank 210 kW maximaler Ladeleistung in 24 Minuten wieder von 10-80 Prozent gefüllt, in 15 Minuten soll man bis zu 249 km Reichweite nachladen können, so der Hersteller. Dass der Kia EV9 GT-Line über ausreichend Power verfügt, merken wir beim fahren. In nur 5,3 Sekunden geht es in der GT-Line mit Allrad und zwei Motoren, die eine Systemleistung von 283 kW/385 PS generieren, mit dem über 2,6 Tonnen schweren SUV auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt mit 200 km/h höher als bei den meisten anderen Elektrofahrzeugen dieser Kategorie. Und trotz der doch optisch wuchtigen Form schafft es der EV9 dank flachem Unterboden, Aero Felgen und optionalen digitalen Spiegeln auf einen CW-Wert von 0,28. Zum Vergleich: dies entspricht dem CW-Wert eines Kia Proceed. Um weiter Strom zu sparen, kann sich der vordere Motor während der Fahrt automatisiert abschalten und wieder zuschalten, falls die Allradtraktion oder die Performance benötigt wird. Vom Fahrkomfort her vermissen wir nichts beim EV9, die Lenkung geht leichtgängig aber doch direkt, die Fahrt geht ruhig, wenn gewollt zügig voran und die Federung hat keine Probleme dem schweren EV9 Herr zu werden. Hier merkt man, dass der EV9, wie die meisten Elektrofahrzeuge, einen niedrigen Schwerpunkt dank verbauter Batterie im Fahrzeugboden hat.

Im Innenraum staunen wir über den Platz und die Möglichkeiten, der Koreaner kommt als 6- oder 7-Sitzer daher. In der 6-sitzigen Variante kann man die Sitze der mittleren Sitzreihe um 90 beziehungsweise 180 Grad drehen, dies erleichtert es zum Beispiel enorm einen Kindersitz per Isofix-Halterung anzubringen und den Nachwuchs ohne Stress und Verrenkungen aus und in das Fahrzeug zu heben. Ausreichend Ablagen und USB-Anschlüsse finden sich ebenfalls im EV9 verteilt. Die Heckklappe öffnet nach einer Weile automatisch nach akustischer Warnung, einbeinig wie ein Flamingo beladen mit Einkäufen und einem Fuß unter der Stoßstange rumwedeln ist hier nicht notwendig. Klappt man alle Sitze um, so erhält man eine große, ebene Ladefläche und kann das Gepäckvolumen von 333 Liter auf bis zu 2.393 Liter steigern. Um das Ladekabel praktisch zu verstauen gibt es im Frunk noch ausreichend Platz (52 Liter Allrad, 90 Liter Heckantrieb).

Das Infotainment und Fahrerdisplay teilen sich eine Einbaueinheit, diese sind geteilt in 12,3 Zoll Fahrerdisplay, mittig dann ein 5,3 Zoll Display für die Klimatisierungsanzeige plus Steuerung und nochmals ein 12,3 Zoll Display für das Infotainmentsystem. Ein Head-up-Display darf da natürlich nicht fehlen. Um den über fünf Meter langen und gut zwei Meter breiten Koloss auch unbeschadet einparken zu können, hilft eine 360 Grad Parkkamera mit hochauflösendem Bild. Ein Remote Parking Assist wird ebenso angeboten.

Sollte der Platz und die Zuladung von 615 kg einmal nicht ausreichen, kann man die optionale Anhängerkupplung nutzen: 125 kg Stützlast sind auch für schwere Elektrofahrräder ausreichend. Die Allradvariante des EV9 darf sogar bis zu 2.500 kg (gebremst) an Anhänger ziehen, mit der Hinterradvariante sind es immerhin noch 900 kg (gebremst). Die Dachlast liegt bei 100 kg (Allrad) beziehungsweise 65 kg (Heckantrieb). Der großen Reise steht also nichts im Wege.

Dass der EV9 ein außergewöhnliches Fahrzeug ist, wurde von der Expertenjury direkt mit dem Gewinn des Goldenen Lenkrads in der Kategorie "German Luxury Car of the Year" in der Kategorie "Familienautos" bestätigt.

Mike Neumann / midTechnische Daten Kia EV9 GT-Line:- Länge / Breite / Höhe: 5.015 / 1.980 / 1.780 Meter- Motor: Zwei Permanentmagnet-Synchronmaschinen- Batteriekapazität: 99,8 kWh- Leistung: 283 kW/385 PS- max. Ladeleistung: 210 kW- max. Drehmoment: 700 Nm- Getriebe: Automatik- Beschleunigung: 0 bis 100 km/h in 5,3 Sekunden- Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h- Kraftstoffverbrauch WLTP kombiniert laut Hersteller: 22,3-22,8 kWh/100 km (Allrad, 19/21 Zoll Felgen)- C02-Emissionen: 0 g/km- Preis: ab 72.490 Euro, GT-Line ab 82.380 Euro


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