Bugatti fährt eigene Historie nach
31.03.2022
mid Groß-Gerau - Vor 100 Jahren hatte Jean Mabille den Blick fest auf die Straße gerichtet, als er seinen Bugatti Type 13 perfekt um jede Kurve des Bergrennens von La Turbie navigierte. Foto: Bugatti
Jean Mabille richtet seinen Blick fest auf die Straße, als er seinen Bugatti Type 13 perfekt um die Kurven navigiert. Er fährt fehlerfrei und ist nach etwas mehr als sechs Minuten der Sieger der achten Ausgabe des Bergrennens La Turbie. 100 Jahre ist das nun her, und um Jean Mabilles Leistung erneut zu ehren, besucht Bugatti die französische Bergstrecke nun mit einem Chiron Pur Sport1, dem modernen Pendant zum Type 13. Vor 100 Jahren war es die wahre Herausforderung, überhaupt ins Ziel zu kommen. Bei der achten Auflage 1922 nehmen in der Hoffnung auf Ruhm und Ehre viele Rennfahrer und Marken teil. Darunter zum ersten Mal auch Bugatti mit einem Type 13, einem damals schon ausgereiften, schnellen und zuverlässigen Sportwagen.
Wie seine modernen Nachfolger. Seit 2020 produziert Bugatti im Atelier am Stammsitz der Marke in Molsheim mit dem Bugatti Chiron Pur Sport Hypersportwagen, die ihren Vorgängern wie dem Type 13 nachempfunden sind. Dank Aerodynamik mit hohem Abtrieb, neu entwickeltem Fahrwerk und kürzer übersetztem Getriebe trimmen die Ingenieure den Chiron Pur Sport konsequent auf Agilität, Handling und Performance. Damit verkörpert das agilste Mitglied der Chiron-Familie die Philosophie seines legendären Vorgängers. Wie sein Vorfahre ist dieser Chiron Pur Sport in einem auffälligen Silber und Grün lackiert. Nun begab sich der Hypersportwagen auf die Bergrennstrecke von La Turbie, um in den jahrhundertealten Reifenspuren des Type 13 zu fahren.
Die Kombination aus einer leichten Karosserie mit einem starken und zuverlässigen Motor führt Ettore Bugatti 1911 ein. In den Folgejahren wird die Technik immer weiter verbessert. Der 1,3-Liter-Vierzylinder erhält erstmals einen Vierventil-Zylinderkopf - als eines der ersten Autos überhaupt. Zu den weiteren Innovationen gehören Weißmetall für die Kurbelwellenlager und eine Pumpe, die auf ausgewählte Bauteile gezielt Öl spritzt. Ab 1920 setzt Bugatti bei der Vierzylinder-Rennversion eine Doppelzündung mit zwei Magneten ein, während Kugellager für eine leichtgängigere Kurbelwelle sorgen.
Bei seinem ersten großen Einsatz, dem Rennen in der Voiturettes-Klasse (leichte Rennwagen) beim Großen Preis von Frankreich in Le Mans gewinnt der Type 13 mit rund 20 Minuten Vorsprung auf den Zweitplatzierten. 1920 erhöht Bugatti den Hubraum auf 1,5 Liter und damit die Leistung auf bis zu 50 PS. Bei einem Gewicht von nur 490 Kilogramm kann das Fahrzeug so mit sportlichen Fahrleistungen, einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 150 km/h und besserer Zuverlässigkeit punkten. In den folgenden Jahren zeigen verschiedene Fahrer bei ihren Siegen mit dem Type 1eine noch größere Überlegenheit.
Zudem läutet Bugatti mit dem Type 13 ein goldenes Jahrzehnt ein und blüht als Marke auf. Das Konzept des Type 13 setzt Bugatti mit anderen Fahrzeuglängen weiter erfolgreich um und nennt die Modelle Type 15, Type 17, Type 22 und Type 23. Rennwagen wie der Type 13 oder der Type 35 sind wichtige Meilensteine in der Bugatti Historie und eine ständige Quelle der Inspiration für die Hypersportwagen der Moderne.
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