Citroen 2CV: Die Ente feiert 75. Geburtstag

Citroen feiert den 75. Geburtstag des 2CV, in Deutschland auch bekannt als die "Ente". Entworfen im Citroen-Designzentrum in Paris und entwickelt im Testzentrum La Ferte-Vidame, wurde er am 7. Oktober 1948 auf dem Pariser Autosalon der Öffentlichkeit vorgestellt. Insgesamt wurden 5.114.969 Einheiten produziert, darunter 1.246.335 2CV Kastenwagen, auch bekannt als "Kastenente". Der allerletzte 2CV verließ das Werk in Mangualde in Portugal 42 Jahre nach seiner Markteinführung am 27. Juli 1990 um 16 Uhr. Das Projekt "TPV" ("Toute Petite Voiture" oder "sehr kleines Auto") entstand im Jahr 1936 mit dem Ziel, ein sparsames und vielseitiges Auto für jeden zur Verfügung zu stellen. 1937 erblickte der erste straßentaugliche Prototyp des TPV-Projekts das Licht der Welt, mit einem Gewicht von nur 370 kg und nur einem Scheinwerfer, da die damalige Gesetzgebung keine zwei Scheinwerfer erforderte. Das Fahrzeug konnte bis zu vier Personen und 50 kg Gepäck bei einer Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h befördern und bot gleichzeitig einen außergewöhnlichen Fahrtkomfort.250 Vorserienmodelle sollten 1939 auf dem Pariser Autosalon vorgestellt werden. Doch der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges machte dies zunichte. Die gebauten Modelle wurden daher vernichtet - bis auf vier Exemplare, die im Citroen-Testzentrum in La Ferte-Vidame aufbewahrt wurden. Der neu entwickelte, luftgekühlte Zweizylinder-Boxermotor mit einem Hubraum von anfangs 375 ccm leistete 6,6 kW/9 PS und war erstmals serienmäßig mit einem Viergang-Getriebe ausgerüstet. Als der 2CV im Juli 1949 in Produktion ging, erreichte der Kleinwagen eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h. Die einzigartige Körperform der "Ente" überzeugte schnell einen großen Teil der Bevölkerung. Der große Erfolg ist zudem auf die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten zurückzuführen, darunter die herausnehmbare Sitzbank, die Leichtigkeit, die Agilität und der Komfort. Darüber hinaus war der 2CV sparsam im Benzinverbrauch, was ihm zusätzliche Beliebtheit brachte. Bis 1950 häuften sich die Bestellungen, sodass damals Lieferzeiten bis zu sechs Jahren entstanden.

Insgesamt gab es zehn Sondermodelle des 2CV, die in Frankreich und einer Reihe anderer europäischer Länder auf den Markt kamen. Dazu gehörten der Spot, der Charleston und der Cocorico. Der 2CV erfuhr auch eine Reihe von Überarbeitungen, darunter 1951 die Einführung des 2CV Camionette (bekannt als 2CV AU oder auch "Kastenente") und 1954 des 2CV AZ, der mit einem 12-PS-Motor und einer Fliehkraftkupplung ausgestattet war.

Darüber hinaus war der 2CV dank verschiedener Rallyes auf den Straßen der ganzen Welt unterwegs - so zum Beispiel 1970 bei der 16.500 km langen Paris-Kaboul-Paris-Rallye, 1971 bei der 13.500 km langen Paris-Persepolis-Rallye und 1973 bei der 8.000 km langen Afrika-Rallye von Abidjan nach Tunis, die alle drei von Citroen organisiert wurden.

Am 7. Oktober steht ein besonderes automobiles Ereignis an: die Feier zum 75. Geburtstag des legendären Citroen 2CV im Conservatoire Citroen. Anlässlich des Jubiläums werden im Conservatoire Citroen in Aulnay-sous-Bois 75 von privaten Sammlern restaurierte und leidenschaftlich gepflegte, registrierte 2CV ausgestellt. Ab zehn Uhr haben die Besucher die Möglichkeit, diese Juwelen der Automobilgeschichte zu entdecken und mit ihren Besitzern zu sprechen.