Die mid-Zeitreise: Citroen Saxo: Noch mehr neue Töne aus Frankreich
12.10.2021
mid Groß-Gerau - Zur großen Attacke bläst Citroen ab Oktober 1996 mit seinem erweiterten Saxo-Modellprogramm. Foto: Archiv Motor-Informations-Dienst (mid)
Am 16. September 1996 berichtete der Motor-Informations-Dienst (mid) im 41. Jahrgang über den Citroen Saxo. Zur großen Attacke bläst Citroen ab Oktober mit seinem erweiterten Saxo-Modellprogramm. Hatte die Saxo-Gang mit sechs Varianten bisher lediglich Jazzkapellen Charakter, geht sie dann mit 18 Variationen fast schon im Bigband-Format in Deutschland auf Kundenfang. Der Einstieg in das Auto mit dem schrägen Namen beginnt bei 17.600 DM für 1.0 X mit drei Türen. Die Preisliste endet beim Spitzenmodell 1.6 VTS zu 31.000 DM.
Letzteres ist eine der zwölf Neuheiten im Saxo-Programm. Der 1,6-Liter-Motor bekam von den Citroen-Ingenieuren mit 16 Ventilen und 87 kW/118 PS jede Menge Musik mit auf den Weg. Der Motor beschleunigt den 982 Kilogramm leichten, serienmäßig mit ABS versehenen Kleinwagen mühelos auf bis zu Tempo 205. Wirklich benötigt wird solche Kraft in einem eher für Stadt- als Überlandfahrten geeigneten Auto wohl selten. Weswegen der schon bekannte Motor gleichen Hubraums, aber mit konventionellen zwei Ventilen pro Zylinder ausgerüstet und mit 65 kW/88 PS auch deutlich zahmer in der Leistung, selbst für den sportlich orientierten Fahrer völlig ausreichend.
Wesentlich wichtigere neue Mitglieder im Saxo-Ensemble sind die fünftürigen Versionen. Sie erleichtern den für Erwachsene im Dreitürer doch recht beschwerlichen Weg auf die Rücksitze ungemein. Konsequent und lobenswert ist daher die Maßnahme von Citroen, den Fünftürer in Verbindung mit allen Motoren außer dem 16V anzubieten, also mit dem 1-Liter (33 kW/45 PS), dem 1,1-Liter (40 kW/54 PS), dem 1,4-Liter (55 kW/75 PS) und dem erwähnten sportlichen 1,6-Liter mit 65 kW/88 PS. Der Aufpreis für die zwei zusätzlichen Türen hält sich mit 1.000 DM im üblichen Rahmen.
Neu im Programm, und ebenfalls wahlweise als Drei- oder Fünftürer erhältlich, ist der 1,5-Liter-Diesel. Bei ihm handelt es sich um den bekannten und erfolgreichen Konzernmotor mit 40 kW/54 PS Leistung. Auch im Saxo verrichtet er seine Arbeit recht willig und relativ sonor. Der Sauger verbraucht nach neuer und strengerer Messmethode 5,3 Liter auf 100 Kilometer. Für den reinen Stadt- oder Staufahrer dürfte auch die für den 1,6-Liter mit 88 PS angebotene Automatik interessant sein. Das dreistufig ausgelegte Getriebe ist ein schönes Stück elektronisch gesteuerter Technik. Alle Saxo sind mit Flankenschutz in den Türen, Doppelairbag und Gurtstraffern ausgerüstet. ABS kann außer im 1-Liter und in der Dieselversion 1,5 X gegen Aufpreis geordert werden. Lediglich im 1.6 VTS 16 V ist es bereits Serie. Die elektro-hydraulisch arbeitende Servolenkung gibt es ab dem 1,1-Liter als Option, ab dem 1,5-Liter SX ist die Lenkhilfe obligatorisch.
Trotz des enorm vergrößerten Angebots liegen die Stärken des Saxo weiterhin in seinem hervorragenden Fahrwerk und den flotten Motoren. Etwas enttäuschend ist der optische Auftritt des Kleinwagens. Wer eingedenk seines Namens hier auf schräge oder sogar avantgardistische Töne gehofft hat, sieht sich leider getäuscht. Der Saxo ist technisch im Grunde ein braves Auto, ein Fahrzeug ohne den früher Citroen-typischen Pfiff, aber eben auch ohne gravierende Schwächen. Die Märkte werden es zu danken wissen.
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