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Die mid-Zeitreise: Frischzellen-Kur für den Mitsubishi Pajero

29.01.2021
Die mid-Zeitreise: Frischzellen-Kur für den Mitsubishi Pajero

mid Groß-gerau - Der neue Mitsubishi Pajero misst als Fünftürer von Stoßstange zu Stoßstange 4,74 Meter. Foto: Archiv Motor-Informations-Dienst ( mid)
Am 3. April 2000 berichtete der Motor-Informations-Dienst (mid) im 45. Jahrgang über den Mitsubishi Pajero.

Eine Frischzellen-Kur wurde dem Mitsubishi Pajero verordnet. Weltweit seit 1983 rund 1,8 Millionen Mal verkauft, wurde er jetzt radikal verjüngt. Wichtigste Merkmale: gewachsene Außen- und Innenmaße, stärkere Motoren und eine rundere, gefälligere Optik, ohne die charakteristischen Vorzüge eines Geländewagens zu verlieren. Die Preisliste beginnt bei 56.900 DM. Ab Mitte Mai steht er in Deutschland bei den Händlern.

Deutlich die Raumvorteile: Sowohl der Dreitürer als auch der Fünftürer legen in Länge, Höhe und Breite zu. Jeweils rund zehn Zentimeter beträgt der Gewinn, der an den Innenraum weitergereicht wurde. Der Dreitürer misst von Stoßstange zu Stoßstange 4,22 Meter, der Fünftürer 4,74 Meter. Dies kommt nicht nur der Bein- und Kopffreiheit zu Gute, auch der Kofferraum profitiert davon. Bis zu 386 Liter können nun mehr verstaut werden. Dies ist ein Zuwachs, der dem Gesamtvolumen mancher Mittelklasse-Limousine entspricht. Maximal werden beim Fünftürer 1.253 Liter erreicht.

Dies wurde nicht nur durch das Größenwachstum möglich. Der Abschied von der traditionellen Starrachse zugunsten einer aufwändigen Mehrlenkeraufhängung bringt zusätzlich Raumgewinn. Das Verschwinden der nach innen ragenden Federbeindome ermöglicht zudem das komplette Versenken der zweiten hinteren Sitzbank beim Fünftürer. Weiteres Highlight: Der neue Pajero ist der erste echte Geländewagen, der ohne klassischen Leiterrahmen auskommt und stattdessen über eine selbsttragende Karosserie verfügt.

Gute Zensuren verdienen auch die beiden zur Verfügung stehenden Motoren. Bei ersten Fahreindrücken in den Bergen und im Off-Road-Terrain rund um Barcelona haben sie es weder an Kraft noch an Spritzigkeit missen lassen. Die Benziner-Variante mit sechs Zylindern leistet aus 3,5 Litern Hubraum 149 kW/202 PS, der 3,2-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel mit Direkteinspritzung hat 121 kW/165 PS in den Papieren stehen. Der größere Motor ist für 190 km/h gut, der Selbstzünder bringt es auf 170 km/h. Das maximale Drehmoment wird bei dem direkteinspritzenden GDI-Motor mit 318 Nm, der Verbrauch mit durchschnittlich 12,8 Litern Superbenzin angegeben. Der Turbodiesel bringt es sogar auf 373 Nm bei einem angegebenen Verbrauch von rund zehn Litern Diesel auf 100 Kilometer.

Dass der Spagat zwischen mehr Limousinen-Eigenschaften und kernigen Offroad-Merkmalen weitgehend gelungen ist, zeigt sich im Gelände. Hier meistert der Japaner alle Prüfungen zwischen Stock und Stein wie sein erfolgreicher Großvater, der in fast allen Ländern der Welt weit abseits von Betonpisten zu Hause ist. Böschungswinkel von 42 Grad vorne und 33 Grad hinten und eine Steigfähigkeit von 70 Prozent sowie eine Wattiefe von 60 Zentimetern belegen seine Geländetauglichkeit. Freizeitsportler werden eine gebremste Anhängelast von 2.800 Kilogramm zu schätzen wissen. Zum Einsatz kommt darüber hinaus die jüngste, erstmals elektronisch gesteuerte Version des bis 100 km/h während der Fahrt zuschaltbaren Allradantriebs Super Select, die in verschiedenen Schaltstufen die Kraft klug zu verteilen weiß.

Die Sicherheitsausrüstung ist ziemlich komplett. Front-, Seitenairbags vorn und Seitenaufprallschutz sowie Vierkanal-ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung befinden sich schon in der Basisversion an Bord. Drei Ausstattungsvarianten stehen zur Wahl. Die Preisliste endet dann beim Fünftürer V6 GDI Elegance mit Automatikgetriebe und Lederausstattung bei 85.950 DM. Im laufenden Jahr sollen noch rund 4.000 Einheiten in Deutschland abgesetzt werden.


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