Erste Fahrt mit dem Kia Picanto Facelift
06.08.2024
mid Dreieich - Den Kia Picanto Generation 3 gibt es seit 2017, jetzt kommt das aktuelle Facelift. Foto: Mike Neumann / mid
Nachdem Kia mit dem EV9 zuletzt das größte Fahrzeug im Portfolio auf den europäischen Markt gebracht hat, kommt nun das genaue Gegenteil: Kia bleibt dem A-Segment treu und schickt den Picanto mit einem Facelift auf die deutschen Straßen. Wir haben eine erste Testfahrt mit dem stärkeren Handschalter absolviert.
Den Kia Picanto gibt es schon seit 20 Jahren, der erste Picanto wurde 2004 vorgestellt. Seit 2017 fährt die dritte Generation des Kleinwagens vor, 2020 gab es bereits ein Facelift. Weitere vier Jahre später kommt das zweite Facelift angerollt.
Weggefallen ist die Turboaufgeladene Dreizylinder-Benziner Variante mit 74 kW/100 PS, bei der aktuellen Motorenrange geht etwas konservativer zur Sache. Der Picanto kommt nun als 1,0 Liter Hubraum Reihendreizylinder-Benziner mit 46 kW/63 PS Leistung und in der stärkeren Variante als 1,2 Liter Hubraum Reihenvierzylinder Benziner mit 58 kW/79 PS Leistung daher. Beide Motorisierungen sind übrigens als 5-Gang Handschalter oder als Automatikvariante zu haben.
Neu beim Facelift sind diverse Designaspekte, das neue Kia Logo ziert die neue Motorhaube, ein neuer Frontstoßfänger und ein neuer Kühlergrill zeichnen die Front, neue LED-Scheinwerfer zeichnen die Kia-Typische "Tiger Nose" (bei GT-Line mit durchgehendem LED-Band). Am Heck finden wir einen neuen Heckstoßfänger mit sportlichem Diffusor und neue LED-Rückleuchten, insgesamt wirkt der Picanto sehr modern. Um etwas mehr Farbe ins Spiel zu bringen kommen drei neue Farben dazu: Smoke Blau Metallic, Signal Rot Metallic und Adventure Grün Metallic. Im Interieur gibt es ein 4,2 Zoll großes digitales Kombiinstrument und ein 8-Zoll Navi als Standard. Trotz des kleinen Fahrzeugsegmentes fasst der Kofferraum des Picanto bis zu 255 Liter, klappt man die Rückbank um lassen sich bis zu 1.010 Liter verstauen, man stellt also den größten Kofferraum im A-Segment.
Wir steigen ein und starten unsere Testfahrt in der 1,2 Liter Handschaltervariante des Picanto. Wie fährt er sich? Positiv unaufgeregt. Wir waren primär im Stadtverkehr und auf der Landstraße unterwegs, Spaß macht die Wendigkeit und die Sorgenfreiheit, dass man nicht mit einem 5 Meter langen und 2 Meter breiten, sondern mit einem knapp über 3,5 Meter langen und nur 1,6 Meter breiten Fahrzeug unterwegs ist. Keine Angst vor Parkhauseinfahrten oder engen Parklücken und Seitenstraßen mit parkenden Fahrzeugen links und rechts, das kennt man in der heutigen Automobilwelt fast gar nicht mehr - die Parkplätze wachsen in der Regel leider nicht mit den Ausmaßen der Fahrzeuge mit. Eine Rückfahrkamera bietet der Picanto ebenfalls (mit mitlenkenden Hilfslinien im Display) - hier könnte zwar die Auflösung etwas besser sein, sie erledigt trotzdem den Job soweit solide. Von 0-100 km/h geht es in gemütlichen 13,1 Sekunden, fährt man über die Autobahn ist bei maximal 159 km/h Schluss. Das Fahrwerk macht für das Kleinstwagensegment einen guten Eindruck. Der Sitzkomfort ist ebenfalls gut, was uns sehr gefallen hat: durch den Aufbau im Innenraum hat man genug Platz für Bein und Knie, wir sind schon wesentlich größere Fahrzeuge gefahren, bei denen wir permanent angestoßen sind.
Das uns liebgewonnene A-Segment schrumpft leider immer weiter zusammen, aktuell gibt es noch sieben Verbrenner und vier Elektrofahrzeuge im Segment, von denen einige bereits abgekündigt sind. Wir sind sehr froh, dass es noch einige Hersteller gibt, die weiter an diesem sinnvollen Segment festhalten, auch wenn durch immer neue Regularien seitens der EU zum Beispiel bei den Themen Assistenzsysteme und Abgaswerte bei den Herstellern enorme Kosten und Entwicklungsaufwände anfallen.
Eine Mittelklasse Plattform zu entwickeln und mit dieser dann fünf-plus Fahrzeugtypen anzubieten ist derzeit Mode und günstiger zu handhaben. Diese Entwicklung spiegelt sich auch im Preis wider, den Picanto gibt es in der Edition 7 Variante bereits ab 16.990 Euro (inkl. Rückfahrkamera, Navi, Assistenten), soll es die "volle Hütte" GT-Line sein, ist man ab 21.190 Euro dabei. Viel Geld für einen Kleinstwagen, doch schaut man sich die Mitbewerber an, liegt der Picanto preislich im Mittelfeld. Zu erwähnen sei noch die 7-Jährige Kia Herstellergarantie (bis max. 150.000 km). Gerade gestern bei einem Besuch in Frankfurt am Main hätten wir uns aufgrund der Parkplatzsituation wieder ein kleines Auto gewünscht, zum Beispiel einen Kia Picanto.
Mike Neumann / midTechnische Daten Kia Picanto 2024 Facelift 1.2:- Länge / Breite / Höhe: 3.605 / 1.595 / 1.485 Meter- Motor: Vierzylinder Benzinmotor- Hubraum: 1.197 ccm- Systemleistung: 58 kW/79 PS- max. Drehmoment: 113 Nm- Getriebe: 5-Gang Handschalter- Beschleunigung: 0 bis 100 km/h in 13,1 Sekunden- Höchstgeschwindigkeit: 159 km/h- Kraftstoffverbrauch WLTP kombiniert laut Hersteller: 5,6 Liter/100 km- C02-Emissionen: 127 g/km- Preis: ab 16.690 Euro, Testwagenpreis ab 21.190 Euro
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