Flexiblere Produktion bei Volkswagen
03.01.2024
mid Groß-Gerau - Thomas Schäfer, CEO der Marke Volkswagen: "Wir waren bisher zu unflexibel". Foto: Volkswagen
Volkswagen plant beim neuen Passat nur noch 80 Prozent Produktionskapazität ein. Höhere Nachfrage soll gegebenenfalls durch Zusatzschichten ausgeglichen werden. Mit Blick auf die aktuellen Drosselungen der E-Auto-Produktion in den Werken Emden, Dresden und Zwickau will VW künftig die Planung der Produktionskapazitäten defensiver und flexibler ausrichten."Wir waren bisher zu unflexibel", sagt VW-Chef Thomas Schäfer im Gespräch mit der Zeitschrift "auto motor und sport" (Ausgabe 2). "Wir planen traditionell rund zehn Jahre voraus", so Schäfer. Aus der Modellplanung ergebe sich eine Nachfrageprognose und eine Produktionsplanung, in die man bislang einen Puffer eingebaut habe. "Der Vertrieb rechnet bei einem Modell im Peak beispielsweise mit 150.000 Autos pro Jahr. Die Produktion hätte sich früher sicherheitshalber auf 170.000 Fahrzeuge vorbereitet", sagt Schäfer. Werden jedoch nur 120.000 Autos bestellt, habe man ein große Überkapazität. Drücke man diese Autos in den Markt, senke das die Restwerte im Markt. Das werde VW nun ändern. "Beim neuen Passat planen wir bereits von vornherein mit 80 Prozent des Peak-Produktionsvolumens", berichtet der VW-Chef. Das setze man bei allen künftigen Modellen auch um und habe es im Rahmen der Werkebelegung bereits eingeplant. "Sind die Märkte stark, arbeiten wir die fehlenden 20 Prozent mit Zusatzschichten weg." Das schaffe Flexibilität in schwierigen Phasen.
Die Probleme beim Absatz von Elektroautos erklärt Schäfer mit der Reduzierung der Kaufprämien. Hauptproblem sei, dass einige europäische Länder ihre Förderungen zurückgefahren hätten, zum Beispiel Schweden und Deutschland, auch im Flottenbereich. "Das merken nicht nur wir bei den Auftragseingängen, sondern auch unsere Wettbewerber." Solche Berge und Täler würden in der Transformation nun mal dazugehören.
Die Top 10 News: