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Hyundai und Kia stellen neues Radantriebssystem vor

01.12.2023
Hyundai und Kia stellen neues Radantriebssystem vor

mid Groß-Gerau - Durch die Verlegung des Untersetzungsgetriebes in die Radnabe und das hohe Untersetzungsverhältnis liefert "Uni Wheel" ein hohes Drehmoment. Foto: Hyundai
Mit dem sogenannten "Uni Wheel" - dem "Universal Wheel Drive System" - wollen die Hyundai Motor Company und die Kia Corporation mehr Platz im Innenraum von Elektrofahrzeugen schaffen und platzieren das Untersetzungsgetriebe in die Radnabe. Das reduziert die Länge der Antriebswellen und ermöglicht einen flachen Fahrzeugboden. Bei dem System kommt eine spezielle Planetengetriebekonfiguration zum Einsatz, die aus einem Sonnenrad in der Mitte, vier Ritzeln auf jeder Seite und einem umlaufenden Hohlrad besteht. Die vom Motor erzeugte Energie wird auf das Sonnenrad übertragen, welches über die Ritzel dann das Hohlrad dreht. Dieses ist mit dem Rad verbunden und treibt das Fahrzeug an. Die Ritzel sind miteinander verbunden, was eine mehrachsige Bewegung erlaubt und verschiedene Arten der Radaufhängung ermöglicht.

Ein herkömmliches Antriebssystem mit einem normalen Gleichlaufgelenk verliert mit der Zeit an Effizienz und Haltbarkeit, da die Biegung der Antriebswelle bei Fahrten über unebene Untergründe zunimmt. Bei "Uni Wheel" hingegen bleibt die Kraftübertragung unabhängig von der Radbewegung nahezu unverändert, was eine lange Lebensdauer und einen hohen Fahrkomfort gewährleisten soll. Durch die Verlegung des Untersetzungsgetriebes in die Radnabe und das hohe Untersetzungsverhältnis liefert "Uni Wheel" ein hohes Drehmoment. Dadurch kann ein kompakterer Elektromotor eingesetzt werden. Weil bei "Uni Wheel" bis zu vier effiziente elektrische Antriebseinheiten einzeln gesteuert werden, eröffnen sich vielfältige Möglichkeiten bei der Drehmomentverteilung. Dies soll die fahrdynamischen Eigenschaften auf ein neues Niveau heben und für Lenk- und Fahrstabilität sorgen. .

Weil viele Antriebskomponenten in die Radnabe wandern und der Elektromotor kleiner wird, ohne an Leistung einzubüßen, kann der freigewordene Platz als zusätzlicher Laderaum genutzt werden, beispielsweise als größerer Kofferraum oder als "Frunk" unter der Motorhaube. Im Hinblick auf vollautonomes Fahren sind auch neue Sitzkonfigurationen und Aufteilungen des Innenraums möglich - inklusive einer Abkehr vom konventionellen, auf den Fahrer ausgerichteten Design. Wird der freigewordene Raum für den Einbau einer größeren Batterie mit mehr Kapazität genutzt, erhöht sich die Reichweite, ohne dass das Fahrzeug größer wird.

Die Entwicklungen, die durch "Uni Wheel" möglich werden, vergrößern auch den Raum für die Fahrgäste erheblich. Die Batterien von Elektroautos sind in der Regel tief in der Karosserie untergebracht, was das Anheben der Fahrzeughöhe erfordert und das Platzangebot im Fahrgastraum beeinträchtigt. "Uni Wheel" optimiert hingegen die Integration der Batterie und minimiert damit den Verlust an Platz im Innenraum.

Neben Fahrzeugen verschiedener Größen kann "Uni Wheel" auch bei anderen Arten von Mobilitätshilfen wie Rollstühlen, Fahrrädern und Lieferrobotern eingesetzt werden. Das System ist skalierbar und ist mit Radgrößen von vier bis 25 Zoll oder mehr einsetzbar. Durch die Fähigkeit, die Rotationsachse des Rades zu verschieben, sind zudem Mobilitätshilfen möglich, die Treppensteigen so einfach erscheinen lassen wie Rolltreppenfahren.

Hyundai Motor und Kia haben für "Uni Wheel" acht Patente in Südkorea, in den USA und in Europa angemeldet und registriert.


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