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Jaguar F-Type das Beste zum Schluss

11.07.2024
Jaguar F-Type das Beste zum Schluss

mid Groß-Gerau - Der Jaguar F-Type ist der letzte Verbrennersportwagen von Jaguar. Foto: Mike Neumann / mid
Im Jahr 2013 erblickte der Jaguar F-Type als Nachfolger des 1974 eingestellten E-Type offiziell für die Kunden das Licht der Welt. 2025 soll das Kapitel der Verbrennermotoren bei Jaguar beendet werden. Die Produktion des F-Type wurde erst kürzlich - im Juni 2024 - eingestellt. Wir nutzen die wahrscheinlich letzte Gelegenheit, die aktuelle Variante des Sportcoupes auf einer Ausfahrt zu begleiten.

Vom F-Type wurden zuletzt drei Motorisierungen angeboten, ein kleinerer 2,0-Liter Vierzylinder mit Turboaufladung und zwei Achtzylinder mit 5,0-Litern Hubraum und Kompressoraufladung. Das Topmodell, der F-Type 575 bringt - wie es der Name schon verlauten lässt, brachiale 423 kW/575 PS und 700 Nm Drehmoment - immer mit Allradantrieb auf die Straße. Unser Testwagen hingegen positioniert sich in der Mitte, wir haben einen F-Type P450 als heckangetriebene Variante (alternativ auch mit Allrad erhältlich), der ebenfalls den dicken 5,0-Liter V8 Motor mit Kompressoraufladung verbaut hat. Leistungstechnisch bewegen wir uns hier aber bei humaneren 331 kW/450 PS und maximal 580 Nm Drehmoment. Dass der F-Type keine Probleme hat, diese Leistung auch auf die Straße zu bringen, wird klar wenn man sich die Bereifung an der Hinterachse anschaut. Breite 295/30R20 Pirelli P Zero Sportreifen sorgen für entsprechenden Grip. Von 0-100 km/h geht es in 4,6 Sekunden (3,7 Sekunden beim Topmodell), die Höchstgeschwindigkeit ist bei 285 km/h (300 km/h beim Topmodell) begrenzt.

Mit gut 1,7 Tonnen Leergewicht ist der Hecktriebler nicht der Leichteste seiner Klasse, durch die Motorisierung fällt das Gewicht aber nicht weiter auf. Thema Motor, hier gilt das altgediente Motto "Hubraum ist durch nichts zu ersetzen, außer durch mehr Hubraum" und hier platziert man sich mit einem Kompressoraufgeladenen 5,0-Liter V8 natürlich im oberen Drittel der Sportwagenfraktion. Der Testverbrauch schwankte je nach Fahrweise zwischen 10 l/100 km (gemütlich) und 17 l/100 km (Attacke).

Die vierflutige Auspuffanlage, unter der ein massiver Diffusor prangert, sorgt auch im Jahr 2024 für brachialen Klang, durch einen Knopf im Innenraum kann der Sound der Abgasanlage verändert werden. Im normalen Betrieb bleibt die Klappe der Auspuffanlage bis gut 3.500 U/min geschlossen, man kann also auch bequem am Stadtverkehr teilnehmen ohne Passanten zu belästigen.

Neben den technischen Daten fällt natürlich direkt die Optik der Katze ins Auge, 2020 kam das letzte Facelift auf den Markt. Unser Testwagen ist in einem dezenten, edlen rot lackiert, das Dach ist in schwarzer Kontrastfarbe gehalten und der F-Type wirkt nicht übertrieben prollig, sondern eher sportlich-elegant. Die neuen, zierlicheren Scheinwerfer sind für alte Jaguar Freunde zuerst gewöhnungsbedürftig, lassen den F-Type aber optisch breiter dastehen. Die abfallende Dachlinie des Coupes ist einfach sexy, ein Heckspoiler wird bei Bedarf ab höherer Geschwindigkeit (ab 120 km/h) oder per Knopfdruck ausgefahren.

Der Kofferraum ist für ein zweisitziges Sportcoupe ordentlich dimensioniert, die Heckklappe öffnet weit und es sind maximal 336-509 Liter zu verstauen. Im Innenraum geht es platztechnisch coupetypisch knapp zu, die Bedienung des Infotainmentsystems ist einfach gehalten und unterstützt Android Auto/Apple CarPlay (via Kabel). Die mittleren Lüftungsdüsen fahren bei Bedarf aus, die Bedieneinheit der Klimaanlage ist übrigens doppelt belegt, durch einen Druck auf den Drehregler wechselt man zwischen Klimasteuerung und Sitzklimatisierung. Die Sitze bieten guten Seitenhalt und sind auch auf längeren Strecken bequem, das verbaute Meridian Soundsystem spielt ordentlich auf. Die Fahranzeigen sind auf einem 12,3 Zoll Bildschirm dargestellt, Analoge Anzeigen gibt es nicht mehr.

Der F-Type ist schon etwas älter und das merkt man speziell am fehlen diverser (nervtötender) Assistenzsysteme: kein piepen bei Geschwindigkeitsüberschreitungen von einem Kilometer, kein Versuch uns aufgrund eines mangelhaft funktionierenden Spurhalteassistenten zu gefährden, einfach einsteigen und wie früher Auto fahren. Herrlich! Liebgewonnene Assistenten wie Totwinkelwarner oder Rückfahrkamera bietet der F-Type natürlich, ein Head-up-Display leider nicht.

Dass der F-Type kein Vernunfts-/Alltagsauto sein soll, sollte aufgrund der Praktikabilität (2-Sitzer, wenig Platz) und des Preises (P450 ab 105.500 Euro) klar sein, als spaßiger Zweitwagen lässt er einem aber mit einer großen Portion Fahrfreude das Herz aufgehen. Wer nicht auf den Elektrozug aufspringen möchte, hat jetzt noch die letzte Gelegenheit sich eine der Raubkatzen in die Garage zu stellen. Mike Neumann / midTechnische Daten Jaguar F-Type P450:- Länge / Breite / Höhe: 4.470 / 1.923 / 1.311 Meter- Motor: Kompressoraufgeladener 8-Zylinder-Benziner- Hubraum: 5.000 ccm- Leistung: 331 kW/450 PS- max. Drehmoment: 580 Nm- Getriebe: Automatik- Beschleunigung: 0 bis 100 km/h in 4,6 Sekunden- Höchstgeschwindigkeit: 285 km/h- Kraftstoffverbrauch WLTP kombiniert laut Hersteller: 10,4 Liter/100 km- C02-Emissionen: 237 g/km- Preis: ab 105.500 Euro (Testwagen: 118.798 Euro)


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