Jeep elektrifiziert seine Kompakten auf die sanfte Tour
14.03.2022
mid Turin - Von den Talenten der neuen elektrisierten Motorengeneration im Jeep Compass und Jeep Renegade konnte sich die mid-Autorin bei Testfahrten ein Bild machen. Foto: mid
Bis Ende 2022 will die zum Stellantis-Konzern gehörende Kultmarke Jeep nach dem konsequenten Verzicht auf reine Verbrenner ihr Modellprogramm vollständig elektrifiziert haben. Schon jetzt bilden der Jeep Renegade und der Compass als sogenannte e-Hybride und ausschließlich mit Frontantrieb und Automatik erhältlich, einen neuen Einstieg in die SUV-Welt aus Turin. Der Motor-Informations-Dienst (mid) hat die beiden kleinen Jeeps mit ihren Stromboostern an Bord in und um Turin herum getestetAls wäre die Vielfalt der trendigen automobilen Hybridvarianten nicht schon kompliziert genug, stellt Jeep jetzt seinen Plug-in-Hybriden mit Namen "4xe" neue Varianten des Compass und des Renegade als "e-Hybrid" zur Seite, die streckenweise bei gemäßigtem Tempo sogar rein elektrisch fahren können, deren Batterien aber nicht aufgeladen werden müssen - oder können. Möglich macht das ein Hybridsystem mit einem 1,5 Liter großen und 130 PS starken Vierzylinder-Turbobenziner, einem Sieben-Gang-Automatik-Getriebe und einem 48 Volt-Elektromotor mit 20 PS, der ausreicht, die Räder auch bei ausgeschaltetem Verbrennungsmotor anzutreiben. Bei Bedarf und in der Hauptsache unterstützt der Elektromotor aber die Kraft des Verbrenners mit bis zu 135 Newtonmetern. Im System sind es dann 295 Newtonmeter statt den 240 Newtonmeter des Benziners. Wie bei Mild-Hybriden sorgt ein Riemen-Starter-Generator für reibungslose Neustarts. Passend zum zart-grünen Antrieb treten sowohl der Compass e-Hybrid als auch der Renegade e-Hybrid in der "Upland" genannten Sonderedition in der neuen Außenfarbe "Azure Green" zur Testfahrt an. Die hier verwendeten nachhaltigen Materialien und umweltverträgliche Lacke und Oberflächen stehen für die umweltbewusste Ader von Jeep, an der die Marke auch sonst emsig poliert.
Im Innenraum verwendet Jeep für den Dachhimmel, die Fußmatten und die Sitzbezüge Polyesterfasern, die ihren Ursprung in recyceltem Kunststoff aus dem Meer haben und auch das Jeep-Logo auf den vorderen Rückenlehnen und einen organischen Vinyleinsatz im oberen Bereich der Sitze prägen. Beim Renegade stammen einige der schwarzen Kunststoffverkleidungen und -Komponenten innen ebenfalls aus recycelten Materialien, insbesondere aus Kunststoffen, die zuvor in Fahrzeug-Scheinwerfern verwendet wurden. Beim Compass sind sowohl die Türverkleidungen als auch das Armaturenbrett mit Materialien aus recycelten Kunststoffen ummantelt. Beide kleinen Jeeps starten nach dem Anlassen automatisch im rein elektrischen und geräuschlosen Fahrmodus EV. Das unterscheidet sie von den sogenannten Mild-Hybrid-Systemen am Markt, auch wenn diese Phase der Stille in der Regel nur wenige Augenblicke dauert. Eine Bewegung des rechten Fußes und der Benzinmotor erwacht mit einem leichten Ruckeln.
Eine grüne Welle ist offensichtlich eher eine deutsche Erfindung, in Turin offensichtlich kein Thema. Immerhin gewinnt die Batterie bei jedem Bremsen oder Verzögern in der norditalienischen Großstadt Energie zurück und beim Wiederanfahren an der Ampel starten die Fahrzeuge nur mit Hilfe des Elektromotors. Stop-and-Go-Verkehr schaffen die e-Hybride rein elektrisch und auch das Manövrieren in eine Parklücke übernimmt der Elektromotor.
Summa summarum tragen alle diese rein elektrischen Momente dazu bei, den Benzinverbrauch zu drücken. Bei den derzeitigen Benzinpreisen schon ein gewichtiges Argument. Jeep verspricht dem Fahrer durch den Einsatz der Mild-Hybrid-Technik Einsparungen um bis zu 15 Prozent und sich selbst mit Blick auf den Flottenverbrauch die Ersparnis von CO2-Strafen. Den Jeep Compass mit e-Hybrid gibt es ab 39.600 Euro, in die "Upland"-Version sollte man der Umwelt zuliebe mindestens 42.100 Euro investieren. Für den kleineren Renegade mit der sanften elektrischen Unterstützung muss man mindestens 31.700 Euro anlegen, das Umweltgewissen kann man beim "Upland" mit dem Einsatz von 34.000 Euro beruhigen. Eine staatliche Förderung gibt es mangels einer ausreichenden rein elektrischen Reichweite nicht. Fast ebenso schmerzlich ist es, dass man mangels Allradantrieb auf ernst gemeinte Ausflüge ins Gelände verzichten muss. Und das bei einem Jeep?Technische Daten Jeep Compass e-Hybrid:- Länge, Breite, Höhe: 4,40 / 1,87 / 1,62 Meter- Motor: Vierzylinder Benziner- Hubraum: 1.469 ccm- Leistung: 96 kw / 130 PS- mit 48 V Mild-Hybrid-Technologie 15 kw / 20 PS - maximales Drehmoment: 240 Nm - Getriebe: 7 - Gang - Doppelkupplungsgetriebe - Beschleunigung: 0 - 100 km/h in 10 s- Höchstgeschwindigkeit: 193 km/h- Normverbrauch (WLTP): 5,7 - 6,1 Liter / 100 km - CO2-Emissionen: 129 - 139 g/km - Preis: ab 39.600 Euro
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