Mazda 2 Hybrid aufgefrischt
14.03.2024
mid Barcelona - Mazda frischt den Mazda 2 Hybrid auf. Foto: Mike Neumann / mid
Der Mazda 2 kommt weiterhin in zwei Varianten daher: als klassischer Mazda 2 mit Mazdas eigenem Skyactiv-G Motor (auch als Mild-Hybrid mit 48V System) und als Mazda 2 Hybrid, welcher auf der Basis des Toyota Yaris Hybrid aufbaut. Wir haben mit dem kleinen Flitzer eine erste Testfahrt rund um Barcelona gestartet und uns die optischen Änderungen im Detail angeschaut.
Im Gegensatz zum Toyota Yaris Hybrid, welcher in zwei Motorisierungen erhältlich ist (85 kW/116 PS und neu mit 97 kW/130 PS) bleibt es beim Mazda 2 Hybrid bei der klassischen Motorisierung mit 85 kW/116 PS Systemleistung. Warum Systemleistung?Im Mazda 2 Hybrid sind zwei Motoren verbaut, ein klassischer 1,5 Liter 3-Zylinder Benzinmotor mit 68 kW/92 PS Leistung und ein 59 kW/80 PS starker Elektromotor.
Je nach Fahrsituation zum Beispiel beim Anfahren oder im mittleren Geschwindigkeitsbereich bis 50 km/h ist man mit dem Mazda 2 Hybrid oft rein elektrisch unterwegs. Ist die Batterie leer, schaltet sich der Benzinmotor dazu und beide Motoren laufen im Hybridmodus. Aufgeladen wird die 0,76 kWh fassende und nur 21,5 kg schwere Batterie während der Fahrt durch Rekuperation und über einen integrierten Generator, der vom Benzinmotor mit angetrieben wird.
Dieses Zusammenspiel lässt den WLTP Verbrauch auf niedrige 3,8 - 4,2 l/100 km sinken und das Beste: man muss sich keine Sorgen wegen einer Lademöglichkeit machen, das System arbeitet vollautomatisch und muss nicht extern wie ein Plug-in-Hybrid geladen werden.
Und wie fährt sich der Mazda 2 Hybrid mit dem vermeintlich kleineren Motor in der realen Welt nun? Mit 85 kW/116 PS Systemleistung setzt man ja heutzutage keinen großen Benchmark mehr... dafür aber mit dem Fahrzeuggewicht! Leichte 1.105 kg Leergewicht (ohne Fahrer) bringt der Mazda 2 Hybrid auf die Waage, das ist nur etwas mehr, als allein das Batteriegewicht in manchen (großen) Elektrofahrzeugen. Und jeder Sportwagenbegeisterte weiß: weniger ist mehr. Natürlich wollen wir den Mazda 2 Hybrid jetzt nicht als Sportwagen deklarieren, ein paar nette Eigenschaften nimmt er dennoch mit: das Anfahren im reinen Elektromodus geht flott von der Hand, das Lenkverhalten ist sehr präzise, im Fahrmodus "Sport" spricht der Motor etwas flotter an (Gaspedalweg verkürzt sich) und durch seine Agilität zaubert der "Kleine" einem dann doch öfter mal ein Grinsen ins Gesicht. Das CVT Getriebe gibt sich im Sportmodus dann doch mal hörbar zu erkennen, wirklich gestört hast es uns im Test aber nicht. Legt man es auf eine sparsame Fahrweise an oder ist viel Innerstädtisch unterwegs kommt man sehr nah an den angegebenen WLTP-Verbrauch heran - hier kann das Hybridsystem seine Stärken ausspielen.
Um sich etwas vom Toyota Geschwisterchen abzusetzen, hat Mazda sein "Kodo"-Design auf den Mazda 2 Hybrid übertragen. Die Frontpartie mit anders gestaltetem Kühlergrill und Stoßfänger sowie das Heck unterscheiden sich vom Yaris. Neu im Programm ist die Außenlackierung "Glass Blue".
In unserem Testwagen in der höchsten Ausstattungslinie "Homura Plus" finden wir außerdem ein 12,3 Zoll großes Kombiinstrument und ein 10,5 Zoll großes Infotainmentdisplay. Zusätzlich sind noch ein schönes Head-up-Display und ein riesiges Panorama-Glasdach verbaut. Um sein Smartphone zu verbinden, kann man Apple CarPlay oder Android Auto in der Kabellosen Version nutzen. Die induktive Ladeschale erlaubt dazu noch das Kabellose Laden des Gerätes während der Fahrt, das können manche Fahrzeuge im höheren Preissegment noch nicht. Die Bedienung des Infotainments geht leicht und flüssig von der Hand, zwei Kritikpunkte muss sich Mazda dennoch anhören: die Rückfahrkamera ist zwar vorhanden, dass zu sehende Bild entspricht von der Auflösung her leider nicht unseren Erwartungen an ein Fahrzeug im Jahr 2024. Vor allem wenn man kurz vorher einen neuen Mazda 3 gefahren ist und dadurch weiß, dass Mazda auch diese Technik auf Premiumniveau beherrscht. Der zweite Kritikpunkt ist das etwas kryptische Menü, in dem man die Assistenzsysteme deaktiviert - hier werden einem ein paar Symbole und die Kurzbezeichnungen (jeweils drei Buchstaben) angezeigt, das ungeschulte Auge sieht also nicht auf den ersten Blick, was man denn gerade deaktiviert. Im Alltag gewöhnt man sich sicherlich schnell an diese Struktur, bei der Initialen Bedienung probiert man sich etwas durch. Beide Probleme sind vom Toyota Yaris geerbt, Abhilfe bei der Menüstruktur könnte man, so man denn wolle, sicherlich mit einem Softwareupdate in Zukunft leisten.
Preislich ist man gegenüber dem Toyota Yaris sogar etwas günstiger angesiedelt: ab 24.990 Euro ist der Mazda 2 Hybrid in der Prime-Line zu haben, das Topmodell Homura-Plus startet ab 32.890 Euro. Der Yaris startet ab 25.500 Euro, das dortige Topmodell liegt bei 34.900 Euro, hat dafür aber auch den stärkeren Motor verbaut.
Wir sind froh, dass es weiterhin Fahrzeuge im Kleinwagen B-Segment gibt und nicht alle Hersteller dieses Segment fallen lassen oder nur noch Fahrzeuge im C-SUV Segment vorstellen. Wenn diese sich dann im Alltag noch so schön und sparsam bewegen lassen wie der Mazda 2 Hybrid und man zusätzlich noch sechs Jahre Neuwagengarantie (bis maximal 150.000 km) hat, sollte man diesen bei einer geplanten Neuanschaffung definitiv auf dem Schirm haben.
Mike Neumann / midTechnische Daten Mazda 2 Hybrid:- Länge / Breite / Höhe: 3.940 / 1.745 / 1.505 Meter- Motor: 1,5 Liter 3-Zylinder Ottomotor / Elektromotor- Leistung (Systemleistung): 85 kW/116 PS- max. Drehmoment (Systemleistung): 120 Nm- Beschleunigung: 0 bis 100 km/h in 9,7 Sekunden- Höchstgeschwindigkeit: 175 km/h- Kraftstoffverbrauch WLTP kombiniert laut Hersteller: 3,8 - 4,2 l/100 km- C02-Emissionen: 87 - 97 g/km- Preis: ab 24.990 Euro
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