Seat Leon Sportstourer: Knackiger Spanier mit reichlich Platz
07.05.2021
mid Groß-Gerau - Spanischer Schick: Der Seat Leon Sportstourer sieht in Mystery Blue besonders gut aus. Foto: Simone Becker / mid
Mit dem aktuellen Leon hat Seat einen Volltreffer gelandet. Der kompakte Spanier macht als Fünftürer und als Sportstourer genannter Kombi eine blendende Figur. Speziell, wenn er in einem so schicken Mystery Blau lackiert ist wie der Testwagen des Motor-Informations-Dienst (mid). Was kann der Cousin des Golf Variant? Wir haben es im Alltag getestet.
Fein am Leon ist, dass er die südländische Dynamik und Leichtigkeit des Designs mit typisch deutscher Gründlichkeit und aktueller Technik kombiniert - das ist eine besonders ansprechende Mixtur. Knackige Linien vorne wie hinten, Kühlergrill in Chrom-Diamant Design, Voll-LED-Scheinwerfer als Option, dazu ein paar Chromleisten, eine lang gezogene Silhouette, Voll-LED-Leuchten hinten plus das dynamische LED-Lichtband am Heck: Das ergibt unterm Strich einen sehr überzeugenden Auftritt des 4,37 Meter langen Sportstourer.
Und der setzt sich innen nahtlos fort - jedenfalls in der getesteten Version Xcellence. Die bietet unter anderem Sport-Komfortsitze mit Lendenwirbelstütze vorne, ein smartes Ambiente-Licht, beleuchtete Einstiegsleisten und natürlich das volldigitale Virtual Cockpit mit diversen Einstellmöglichkeiten und klarer Anzeige.
Das 10-Zoll-Display des Testwagens mit 3D-Navigation kostet 740 Euro extra, genauso wie die elektrisch betätigte Heckklappe. Auch die drahtlose Konnektivität mit Apple CarPlay und Android Auto lässt sich Seat extra bezahlen, mit überschaubaren 195 Euro. Empfehlenswert ist die Rückfahrkamera (275 Euro), die wegen der relativ hoch angesetzten Heckscheibe drohende Parkrempler zuverlässig verhindert.
Aber jetzt zum Fahren. Im mid-Testwagen war der bekannte und bewährte 1.5 eTSI mit Mildhybrid-Technik installiert, der in vielen Modellen des VW-Konzerns eingesetzt wird. Eine gute Wahl, denn die verfügbaren 150 Pferdestärken kommen mit den 1.410 Kilo des Leon Sportstourer gut zurecht, auch weil die Hybridunterstützung beim Beschleunigen dafür sorgt, dass das maximale Drehmoment von ordentlichen 250 Newtonmeter (Nm) schon quasi ab Leerlaufdrehzahl (1.500 U/min) bereit steht.
Das führt dazu, dass sich der kompakte Kombi in nur 8,7 Sekunden von null auf 100 km/h beschleunigen lässt und sich erst bei 221 km/h dem Luftwiderstand geschlagen gibt. In der Praxis fühlt sich das, unterstützt von einem gekonnt zwischen straff und komfortabel abgestimmten Fahrwerk und einer zielgenauen Lenkung, recht souverän an. Leistungsmangel ist jedenfalls kein Thema. Dazu trägt auch das 7-Gang-DSG bei, das die Fahrstufen geschickt und fix sortiert.
Seat gibt als WLTP-Normverbrauch je nach Ausführung und Bereifung 5,7 bis 6,1 Liter je 100 Kilometer an. Wer sich etwas zurückhält, kann damit klarkommen, bei munterer Fahrweise werden um die sieben Liter durch die Einspritzdüsen gepresst.
Ein wichtiges Thema bei Kombis: das Transportvolumen. Auch hier gibt sich der Leon Sportstourer keine Blöße: Bei voller Bestuhlung passt hinten Gepäck mit einem Volumen von 620 Liter rein. Als Zweisitzer dachhoch beladen schluckt der Seat sogar 1.600 Liter. Ein Kritikpunkt: Scharfe Kanten links und rechts am Kofferraumboden - hier droht Verletzungsgefahr.
Die Zuladung liegt bei 665 Kilo, an den Haken nehmen darf der Spanier zwischen 750 und 1.500 Kilo. Das alles sind Werte, die die Alltagstauglichkeit des Rucksack-Leon unterstreichen.
Die Sportsitze packen gut, aber nicht zu fest zu. Dank der Climatronic mit 3-Zonen-Temperaturregelung können Fahrer, Beifahrer und Fondpassagiere ihre individuell bevorzugte Temperatur einstellen - auf langer Fahrt entspannt das alle Insassen ungemein. Ebenso wie die Verwendung schalldämpfender Materialien, durch die das Innengeräusch des Leon deutlich reduziert wird.
Und dass sich die Materialien im Innenraum gut anfassen und ebenso ausschauen, ist ebenfalls eine Tatsache, die bei jeder Fahrt aufs Neue positiv auffällt. Noch zwei Sätze zu den Preisen: Leon Sportstourer-Fahren startet bei 21.920 Euro für den 90 PS starken 1.0 TSI in der Basisversion Reference. Der Testwagen steht ab 31.200 Euro in der Liste, wegen reichlich Extras repräsentierte er aber einen Preis von gut 40.000 Euro.
Das mid-Fazit: Ein Kompakt-Kombi mit VW Golf-Technik in einem besonders schicken Anzug: Diese Kombination ist durchaus eine Überlegung wert.
Jutta Bernhard / mid
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