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Subaru Impreza e-Boxer: Unauffälliger Wegbegleiter

01.03.2021
Subaru Impreza e-Boxer: Unauffälliger Wegbegleiter

mid Groß-Gerau - Stadtrevier: Im urbanen Bereich fühlt sich der Impreza mit seinem e-Boxer als Mild-Hybrid besonders wohl. Foto: Subaru
Es gibt Autos, deren Tugenden nicht auf den ersten Blick erkennbar sind. Das gilt mit Sicherheit auch für den Subaru Impreza. Schließlich schneidet die Marke bei entsprechenden Umfragen in Sachen Kundenzufriedenheit seit Jahren hervorragend ab, was sicher auch mit der Zuverlässigkeit der technischen Komponenten zu tun hat, die auf der Antriebsseite rasch umschrieben sind: Vierzylinder-Boxermotor und permanenter Allradantrieb.

Was will man mehr: Keine Angst vor ungeplanten Werkstattaufenthalten, und auch der Winter oder unwegsame Fahrbahnen verlieren ihren Schrecken. Und was hat der Impreza nicht? Ausstrahlung. Einfach keinen "Sex-Appeal". Also das ideale Auto für Kunden, die gern diskret am Straßenverkehr teilnehmen.

Wer noch einen draufsetzen will, wählt die Farbe Magnetite Grey Metallic (Aufpreis 570 Euro). Damit ist nahezu die perfekte Tarnung erreicht. Derart "ausgestattet", hat sich der Motor-Informations-Dienst (mid) auf zur Testfahrt gemacht.

Interessant macht sich der Impreza allerdings durch eine Neuerung unter der Motorhaube. Denn der Boxermotor mit 150 PS wurde in der 2-Liter-Variante im Modelljahr 2020 um einen zarten Elektromotor (16,7 PS) erweitert, der beim Beschleunigen mit anschiebt und sich positiv auf den Spritverbrauch auswirken soll. Das Mild-Hybrid-Konzept geht jedoch nur in der Stadt auf, wenn im unteren Geschwindigkeitsbereich häufig beschleunigt und abgebremst wird.

Geht es nach dem Start in der Stadt hinaus auf die freie Strecke mit einem Mix aus Landstraße (ohne den Fahrmodus S zu benutzen) und eher zurückhaltend befahrener Autobahn, dann sind Werte unter neun Liter Super je 100 Kilometer kaum zu schaffen. Das ist für ein Auto der unteren Mittelklasse kein freudiger Brüller, zumal die Reichweite mit dem 48-Liter-Tank speziell auf Schnellstraßen, überschaubar wird. Schade, dass der Dieselboxer bei Subaru ausgedient hat, der mit seiner sparsamen Tugend dem Tankwart weniger Freude bereitete als dem Reisenden auf der Langstrecke.

Die durchaus brauchbaren Fahrleistungen des Antriebs werden leider auch durch eine andere Eigenart getrübt: Die stufenlos schaltende "Lineartronic" schickt den Motor selbst bei eher moderater Beschleunigung spontan in die hohen Drehzahlen. Die Folge: Der an sich angenehm vibrationsarm laufende Boxer entwickelt in dieser Phase ein unangenehmes Getöse, das einfach nur nervt. Die Lineartronic mutiert dann schlagartig zur "Heulomatik". Das passt so gar nicht zur sonst unauffälligen Fortbewegung des Impreza.

Das Fahrwerk zeigt keine Auffälligkeiten. Es verrichtet brav seinen Dienst und vermittelt auch in kritischen Fahrsituationen - zum Beispiel bei plötzlichen Ausweichmanövern - einen sicheren Eindruck. Die Federung schluckt Fahrbahnunebenheiten komfortabel, lediglich kleinere Niveau-Unterschiede werden spürbar an die Insassen gemeldet.

Geht es um eine reichhaltige Ausstattung - besonders mit Fahrerassistenzsystemen - dann ist der Impreza in seiner Königsdisziplin angekommen. In der Platinum-Ausstattung inklusive Glasschiebedach fehlt wirklich nichts, was das Fahren sicher und angenehm macht. Eine Besonderheit bietet Subaru mit dem "Eyesight"-System: Alle Verkehrssituationen werden durch eine Stereokamera erfasst, die hinter der Windschutzscheibe positioniert ist.

Sie ist mit ihrer Winkelerfassung perfekt in der Lage, Abstände zu anderen Verkehrsteilnehmern zu erkennen und die notwendigen Sicherheitseinrichtungen wie den Notbremsassistenten mit Kollisionswarner zu aktivieren. Der Vorteil: Dieses System kommt ohne weitere Sensoren wie Radar- oder Infrarottechnik aus, die meist viel Geld kosten. Der Nachteil: Bei starker Verschmutzung der Windschutzscheibe oder Starkregen gerät "Eyesight" schnell an seine Grenzen.

Zu den Pluspunkten des Impreza zählt sein Raumgefühl. Vorn sitzen auch groß gewachsene Personen bequem, im Fond wird besonders die großzügige Kniefreiheit als angenehm empfunden. Das Kofferraumvolumen beziffert Subaru mit 340 bis 1.173 Liter, was nur ein Hauch weniger ist als bei der Variante mit 1,6-Liter-Motor (ohne die über der Hinterachse eingebaute Hybrid-Batterie). An dieser Stelle macht der Impreza dann doch noch auf Reisewagen.Übersichtlich präsentiert sich die Preisliste. Wer statt des Grundmodells (1.6i Trend) für 22.990 Euro auf den Hybridantrieb reflektiert, hat die Wahl zwischen dem 2.0ie Trend (29.990 Euro) und Platinum (32.990 Euro). Die Aufpreisliste ist im Gegensatz zu vielen Konkurrenten erfrischend kurz: Nur wer auf Lederausstattung, spezielle Farben und Ultraschall-Parkhilfen Wert legt, muss etwas tiefer in die Tasche greifen.

Im Testwagen entdeckt man neben der grauen Metallic-Farbe lediglich den Sonderposten "Teppichmattensatz vorn und hinten, Standard" für 46,60 Euro. Auch der spendiert in seinem zurückhaltenden Dunkelgrau dem treuen und problemlosen Wegbegleiter keinen auffälligen Farbtupfer.

Klaus Brieter / midTechnische Daten Subaru Impreza 2.0ie Platinum:- Länge / Breite / Höhe: 4,48 / 1,78 / 1,52 Meter- Otto-Motor: Vierzylinder-Boxer mit Direkteinspritzung- Hubraum: 1.995 ccm- Leistung: 110 kW/150 PS- max. Drehmoment: 194 Nm- Elektromotor: Permanent-Magnet AC-Synchronmotor- Leistung: 12,3 kW/16,7 PS- max. Drehmoment: 66 Nm- Batterie-Kapazität: 13,5 kWh- Getriebe: Stufenlose CVT-Automatik - Beschleunigung: 0 bis 100 km/h in 10,0 Sekunden- Höchstgeschwindigkeit: 192 km/h- Normverbrauch (NEFZ): 6.3 l/100 km- CO2-Emissionen: 143 g/km- Preise: ab 22.990,00 Euro (Impreza 1.6i)- Testwagenpreis: 33.606.60 Euro


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