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Volkswagen bringt mit dem ID.4 das erste E-Weltauto

23.09.2020
Volkswagen bringt mit dem ID.4 das erste E-Weltauto

mid Wolfsburg - Die Elektro-Offensive von Volkswagen nimmt rasant Fahrt auf. Mit dem ID.4 präsentieren die Wolfsburger jetzt das erste vollelektrische SUV und das erste E-Weltauto der Marke. Foto: VW
Die Elektro-Offensive von Volkswagen nimmt rasant Fahrt auf. Mit dem ID.4 präsentieren die Wolfsburger jetzt das erste vollelektrische SUV und das erste E-Weltauto der Marke. Die Klasse der Kompakt-SUV ist das weltweit größte Marktsegment. Der Motor-Informations-Dienst (mid) hat sich den Stromer genauer angesehen.

Nach dem ID.3 ist der ID.4 das zweite VW-Modell auf dem Modularen E-Antriebsbaukasten (MEB). Die Produktion läuft in China, den USA und Europa und der Stromer wird auf diesen Märkten angeboten. Er soll einen strategischen Meilenstein der E-Offensive des Konzerns bilden.

In Deutschland ist die Fertigung im VW-Werk Zwickau. Bis 2029 will Volkswagen bis zu 75 reine E-Modelle auf den Markt bringen und in dieser Zeitspanne rund 26 Millionen E-Fahrzeuge verkaufen. Die ID.4-Kunden erhalten ein Auto, das bilanziell CO2-neutral produziert worden ist, so der Hersteller. Zum Marktstart in Deutschland stehen zunächst zwei Editionsmodelle für die Kunden zur Wahl. Der ID.4 1st kostet 49.950 Euro, mit einer sehr reichhaltigen Ausstattung beträgt der Kaufpreis für den ID.4 1st Max 59.950 Euro. Finanziell interessant wird die Investition für VW-Fans durch die Brutto-Fördersumme in Höhe von 9.480 Euro. Diese gilt für beide Modelle.

Wer sich die Namen ausgedacht hat wäre interessant zu erfahren. ID.4 hört sich etwa so an wie R2-D2, der Held als Raumschiffmechaniker bei Star Wars. Der kleine Roboter. Der Name wird dem E-Weltauto aus Wolfsburg nicht gerecht. Aber gut.

Optisch macht der ID.4 nämlich ordentlich etwas her. Kraftvolle Proportionen gefallen, ein klares, fließendes Design wurde laut dem Hersteller von der Natur inspiriert. Bei einer Länge von 4,58 Metern steht der Stromer auf großen Rädern bis 21 Zoll Durchmesser, diese verpassen ihm einen sportlichen Touch. Einen Kühlergrill sucht man vergebens, dieser wird beim Elektroantrieb nicht benötigt. Bei beiden Editionsmodellen sind eine Anhängevorrichtung und eine Dachreling Serie. Der ID.4 Max verfügt über ein riesiges Panorama-Glasdach und eine elektrisch betätigte Heckklappe. Nachgefragt bei Fahrerassistenz-Projektleiter Moritz Maller, wie sich das denn mit der Batterie verhält, sagt er: "Die Schokolade ist in der Mitte. Das ganze Fahrzeug wird um die Lithium-Ionen-Batterie herum gebaut." Sie liegt unter der Fahrgastzelle zwischen den Achsen, bringt den Schwerpunkt nach unten und sorgt für eine ausgeglichene Verteilung der Achslasten. Unmittelbar vor der Hinterachse des ID.4 liegt ein Elektromotor, der die Räder über ein 1-Gang-Getriebe antreibt. Volkswagen ist ein starker Konzern, der eine eigene E-Plattform auf den Markt gebracht hat und auch Mitbewerber wie Ford sind an dieser Technik interessiert. Laut Maller ist die Batterie maximal gesichert und der Batteriekasten besteht aus Alu-Strangpressprofilen. Die beiden ID.4-Editionsmodelle basieren auf dem ID.4 Pro Performance und leisten 150 kW/204 PS mit 310 Newtonmeter Drehmoment. Ihre Batterie mit einer Kapazität von 77 kWh erlaubt laut Hersteller bis zu 520 Kilometer Reichweite. Der Sprint von null auf 100 km/h soll in 8,5 Sekunden erledigt sein bei einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. Nur alle zwei Jahre ist eine Inspektion Pflicht. Es gibt weniger Verschleißteile als bei herkömmlichen Fahrzeugen. Durch eine Gewichtsverteilung der Plattform von 50:50 und Heckantrieb soll sich die Fahrfreude enorm steigern. Ein automatisches Soundsystem ist bis zu einer Geschwindigkeit von 30 km/h bei allen E-Fahrzeugen aktiv, dies ist vom Gesetzgeber vorgeschrieben damit das Auto in Einkaufszonen oder vor Schulen von Passanten wahrgenommen wird.

Die Architektur des ID.4 führt zu einem langen Radstand. Er macht den Innenraum geräumig, auch für große Passagiere gibt es viel Kopffreiheit, durch die Batterie ist die Sitzposition für alle Insassen etwas höher. Ein Touch-Display mit bis zu zwölf Zoll Diagonale ist Standard an Bord. Erst auf den zweiten Blick erkennbar ist das wenige Chrom am gesamten Fahrzeug. VW sagt: Licht ist das neue Chrom. Hier kommen neue Technologien zum Einsatz. Beim Aufladen zeigt sich sehr schön von außen durch ein schmales so genanntes ID.

Light Band unter der Windschutzscheibe, wie lange der Ladevorgang noch dauert. Interaktive IQ.

Light-LED-Matrix-Scheinwerfer strahlen ein nicht blendendes Fernlicht ab. Dazu gibt es 3D-LED-Rückleuchten.

Licht ist das neue Chrom - Willkommen in der automobilen Zukunft. Volkswagen zeigt, dass es möglich ist, ein E-Weltauto zu produzieren. Wenn die klugen Köpfe dazu noch passende Fahrzeugnamen finden, ist alles perfekt.

Jutta Bernhard / mid


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