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Volvo EX30 Twin Performance im Test

20.08.2024
Volvo EX30 Twin Performance im Test

mid Groß-Gerau - Volvos Kleinster ist performancetechnisch auch der Größte. Foto: Mike Neumann / mid
Volvos Kleinster hat es faustdick hinter den Ohren. Die Rede ist vom EX30, also dem vollelektrischen B-Segment Crossover, der sich die technische Basis mit dem Smart #1 teilt. Und damit auch richtig Freude aufkommt, haben wir uns als Testwagen die Doppelmotor "Twin Motor Performance AWD" organisiert, für die Wissenschaft natürlich.

Aber nochmal zurück zum Anfang, der EX30 startet in der kleinsten Motorisierung mit Heckantrieb bereits mit 200 kW/272 PS, die Twin Motor Performance Variante hat neben dem Heckmotor noch einen zweiten Motor an der Vorderachse installiert und verfügt auch über einen Allradantrieb. Die sich summierte Systemleistung beläuft sich auf brachiale 315 kW/428 PS und maximale 543 Nm Drehmoment. Zur Erinnerung: wir befinden uns hier immer noch im Kleinwagen B-Segment. Wenn man einen EX30 an der Ampel sieht, kann es also gut sein, dass dieser auch Supersportwagen mal eben locker flockig stehen lässt. Mit dem sofort ansprechenden Elektroantrieb geht es von 0-100 km/h im Allrad Performance Modus (lässt sich im Menü extra aktivieren) in 3,6 Sekunden, das schaffen auch die Kollegen von Polestar noch nicht. Klassisch angetriebene Fahrzeuge die hier mithalten könnten kosten mindestens sechsstellig.

Auf der anderen Seite ist bereits ab 180 km/h auf der Autobahn Schluss. Also wie bei allen Volvo Fahrzeugen ab Modelljahr 2021, irgendwas mit Sicherheit und so. Wenn man den EX30 gemütlich und im Stadtverkehr bewegt, empfiehlt es sich den 1-Pedal Drive Modus zu aktivieren, dann lässt er sich gemütlich mit einem Fuß fahren und rekuperiert bis zum Stillstand. Auch die Beschleunigung ist im Normalfahrmodus angenehm linear. Man drückt das Gaspedal und wird nicht sofort mit aller Gewalt in den Sitz gedrückt, finden wir gut. Wer natürlich genau das möchte, muss den bereits erwähnten Allrad Performance Modus aktivieren. Hier wird das 1-Pedal Drive deaktiviert und ein Anschlagen des Hinterkopfes an den bequemen Sitz ist beim dynamischen Gas geben garantiert. Durch die rundum 245/40 R20 Bereifung schafft es der EX30 auch gekonnt die Leistung auf die Straße zu bringen.

Zum Thema Laden: ein 22 kW Onboard Charger ist Standard, wer also eine potente Wallbox sein Eigen nennt, kann die 67 kWh fassende Batterie zuhause in rund vier Stunden voll aufladen. Am DC-Schnelllader sind maximal 175 kW Ladeleistung drin, die Batterie ist von 10-80 Prozent in 26,5 Minuten nachgeladen, ordentlich. Eine integrierte Wärmepumpe ist ebenfalls Serie. Die Reichweite gibt Volvo laut WLTP für den Twin Performance mit 448 km an, Innerorts sollen es bis zu 592 km sein. Wir hatten einen Testverbrauch zwischen 16 kW und 22 kW/100 km je nach Strecke und Fahrweise.

Im Innenraum geht es gefühlt erst einmal karg zu, viele recycelte Materialen, nur ein großes 12,3 Zoll Infotainmentsystem und tierfreie Sitzbezüge. Wir haben Stimmen vernommen "Volvo könnte dies besser", in Anbetracht der Nachhaltigkeit finden wir aber, dass Volvo hier genau mit der Zeit geht, auch wenn einige Bedienstrukturen erst einmal ungewohnt sind. Wie schon erwähnt gibt es nur ein großes 12,3 Zoll Display, kein Fahrerdisplay, kein Head-up-Display und hier hat es von anderen Seiten viel Kritik gehagelt. Komisch nur, dass sich bei einem Tesla niemand über genau diese Art der Bedienung echauffiert, dort gibt es im Model 3 oder Model Y genau diesen einen großen Bildschirm in der Mitte und das war es. Volvo hat schon sehr früh angefangen seine Fahrzeuge mit einem Android Automotive Infotainmentsystem auszustatten und auch der EX30 gehört dazu. Das System funktioniert sehr flott, Google Maps ist direkt inkludiert (zeigt bei der Routenplanung sogar den Akkustand bei Zielankunft und ebenso für den Rückweg an) und die Bedienung geht leicht von der Hand. Lediglich einige Anzeigen könnten einen Tick größer ausfallen (Uhrzeit, Temperatur). An das kurze Rüberschauen um die Geschwindigkeit abzulesen gewöhnt man sich im Alltag auch fix. Wer keine Lust auf Android hat, kann natürlich auch sein Apple Mobiltelefon über CarPlay kabellos verbinden, eine induktive Ladeschale für das Mobiltelefon befindet sich unter dem Infotainmentdisplay. Das Parkassistenzsystem ist ausgezeichnet, eine 360 Grad Kamera liefert uns ein hochaufgelöstes Bild, passt. Ebenso Serie im EX30 Twin Performance ist das riesige Panorama-Glasdach.

Nun zum spannenden Teil, was kostet ein EX30? In der zivilsten Variante (zur Erinnerung, mindestens 272 PS) in der Core Ausstattungslinie gibt es ihn ab 36.590 Euro, wer sich für die kleine Straßenrakete mit Twin Motor entscheidet muss mindestens mit 52.090 Euro rechnen. Unser Testwagen mit extra Lackierung "Moss Yellow", anderen 20 Zoll Felgen, Tailored Wool Blend Innenraum, abgedunkelten Scheiben an Seiten- und Heckfenster sowie dem Winterpaket (Lenkrad und Sitzheizung vorn) liegt bei 55.465 Euro. Am ehesten vergleichbar ist der EX30 (neben dem Smart Geschwisterchen) wohl mit einem Alfa Romeo Junior als Elettrica 280 Veloce Variante, dieser startet bei 48.500 Euro und liegt performancetechnisch auf dem Level der Einstiegsvariante des EX30.

Mike Neumann / midTechnische Daten Volvo EX30 Twin Performance:- Länge / Breite / Höhe: 4.233 / 1.837 / 1.594 Meter- Motor: Permanentmagnet-Synchronmotor Front und Heck- Batteriekapazität: 69 kWh- Leistung: 315 kW/428 PS- max. Ladeleistung: 210 kW- max. Drehmoment: 543 Nm- Getriebe: Automatik- Beschleunigung: 0 bis 100 km/h in 3,6 Sekunden- Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h- Kraftstoffverbrauch WLTP kombiniert laut Hersteller: 17,6 kWh/100 km- C02-Emissionen: 0 g/km- Preis: ab 52.090 Euro, Testwagenpreis 55.565 Euro


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