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Wunschautos | Trabant


Trabant

Es ist durchaus erstaunlich, dass es der Trabant in die Riege der Auto-Legenden geschafft hat. Denn über lange Jahre galt das Fahrzeug aus dem Hause VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau als Sinnbild von Stagnation und Niedergang der DDR. Erst nach dem Ende des ostdeutschen Staates und nach dem Aus für die Produktion ist der Trabant zu Ehren gekommen: Auf der Ostalgie-Welle surft der Trabbi zu späten Ehren. Vom Trabant rollten mehr als drei Millionen Exemplare aus den Fabrikhallen. Anfangs hui... Bei dem Trabant handelt es sich um ein politisches Auto. In den 1950er Jahren, der Zeit des westeuropäischen Wirtschaftswunders, sah sich die politische Führung in der DDR genötigt, ein Fahrzeug anzubieten, um den Einwohnern des Landes die Möglichkeit zur Motorisierung zu verschaffen. Die alten Werke der "Auto-Union" in Sachsen waren allerdings kaum in der Lage, Autos in Großserie zu bauen. Auf der anderen Seite des "Eisernen Vorhangs" feierte der VW Käfer seine Erfolge und erhöhte den Druck auf die DDR. 1954 folgte der Beschluss, einen Kleinwagen mit robuster Ausführung zu bauen, und zwar auf der Basis des in Bremen erfolgreich gebauten Lloyd. Ein wichtiger Unterschied zu anderen Autos war die Außenhaut, die nicht aus Blech, sondern aus Kunststoff gefertigt werden musste: Gewöhnlich verwendetes Tiefziehblech war in der DDR rar und damit für die Massenfertigung ungeeignet. 1954 gelangte der erste Prototyp, der P50, an die Öffentlichkeit, doch dauerte es noch drei Jahre, ehe das mittlerweile verantwortliche "Automobilwerk Zwickau" den Trabant P50 vorstellen konnte. Ausgestattet war das halbwegs geräumige Fahrzeug mit einem Zweittakt-Motor, der eine Leistung von 18 PS erreichte. Die erste grundlegende Überarbeitung erfolgte 1963 mit dem Trabant 600, der einen stärkeren Motor erhielt. 23 PS trieben das Gefährt mittlerweile über die Straßen. Ein Jahr später folgte das Facelifting der Karosserie, der Trabant 601 trägt bereits das bis in die Gegenwart bekannte Antlitz. Mit 17 KW konnte der Motor mit der "Ente" und dem "Käfer" durchaus mithalten, doch bestand ein Rückstand hinsichtlich der dort verwendeten Viertakt-Motorentechnik. ... dann pfui Bereits zu diesem Zeitpunkt koppelte sich die Entwicklung von den Fortschritten bei den westlichen Fahrzeugschmieden langsam, aber sicher ab. Der Trabant 601 war schließlich trotz vielfacher Überarbeitungen in dramatischem Maße veraltet. Mitte der 1980er Jahre wurde eine Neuentwicklung in Gang gesetzt, der Trabant 1.1. Der Industrieverband Fahrzeugbau erwarb eine Lizenz zum Nachbau des im Polo verwendeten Viertaktmotors. Wegen der hohen Investitionskosten blieb die weitere Entwicklung des Fahrzeugs weitgehend auf der Strecke. Das neue Modell erlebte bei seiner Vorstellung im Jahr 1989 ein Debakel, denn der Trabant 1.1 lag weit hinter dem, was westliche Autos aufzuweisen hatte. Dem übermächtigen Wettbewerbsdruck nach der Wiedervereinigung hatte der 1990 offiziell eingeführte Wagen nichts entgegenzusetzen, nur einige Fahrzeuge konnten nach Polen und Ungarn verkauft werden. Die Folge: 1991 kam das Aus für den Fahrzeugbau bei Sachsenring.

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