Ob Erdgas-Autos angesichts der politischen Wirren im Osten Europas, aus dem ein gehöriger Teil des zugehörigen Rohstoffes stammt, weniger beliebt sind? Das darf bezweifelt werden, denn die eigentliche Fragestellungen sind viel näherliegend: Reichweite, Verfügbarkeit der Tankstellen und Fahrverhalten. Zumindest letzteres lässt sich relativ leicht beantworten, denn der Unterschied im Fahrverhalten soll um dem Nullpunkt herum liegen.
Anders sieht es mit den anderen beiden Punkten aus: Mit einem Erdgasauto ist die Auswahl an Tankstellen definitiv dünner als für normalen Sprit - etwa um den Faktor siebzehn! Das ist insofern nicht allzu schön, da die Reichweite Audi A3 Sportback g-tron mit rund 300 Kilometer angegeben ist, ehe auf Benzin-Reserve umgeschaltet werden muss.
Allerdings dürfte im Alltag diese Kombination mit einer Reichweite von kombiniert 500 Kilometer aufwärts keine Krise eintreten, nur: warum mit der Benzinreserve fahren, wenn man eigens auf günstigeres und umweltfreundlicheres Erdgas setzen will? Die planerischen Fähigkeiten sind da bei längeren Fahrten gefragt.
Dann erst lassen sich die Vorteile des Ergas-Antriebes voll ausschöpfen. Dank höheren Brennwertes gibt es mehr Energie für weniger Geld. Der Autobauer Audi ist dabei noch einen Schritt weiter gegangen: Eine Fabrik für die Herstellung von synthetischem Methan aus Ökostrom, Wasser und CO2 speist das Netz in der Höhe, in der die Kunden an speziellen Tankstellen mit ihrer Audi-Erdgas-Tankkarte zahlen. Die Karte kostet pro Monat 15 Euro, nicht viel für ein gutes Gewissen.
Etwas höher liegt der Aufpreis gegenüber einem Benziner, der 2.200 Euro weniger kostet, das Dieselmodell auf vergleichbarer Basis nur noch 200 Euro.