Audi e-tron
Was haben die elektrische Zahnbürste und die hochmoderne Autostudie e-tron aus dem Hause Audi gemeinsam? Nun – der e-tron soll dereinst wie gegenwärtig schon manche elektrisch betriebene Zahnbürste per induktivem, sprich: kabellosem Verfahren aufzuladen sein. Zur Freude der Autofahrer, denn mit klammen Fingern morgens das Kabel zusammenrollen, mit dem nachts das Auto respektive die Batterie aufgeladen wurde, ist ein verzichtbares Vergnügen.
Doch das ist keineswegs der einzige Aufmerker an Audis Elektro-Kraftprotz e-tron, der auf der IAA 2009 vorgestellt wurde. Das 1.600 Kilogramm gewichtige Sportgefährt wird trotz seines stattlichen Gewichts in weniger als fünf Sekunden auf 100 Kilometer pro Stunde getrieben. Dafür sorft der 230 kW also rund 313 PS starke Elektromotor. Besser gesagt: die vier an den beiden Achsen verteilt angebrachten Motoren.
Allein diese Aufteilung, die Audi vor so ziemlich jedem anderen Elektromobil im Studien-Stadium unterscheidet, ist bemerkenswert. Wird sonst mit einem Motor vor allem die Kraftentfaltung aus dem Stand gelobt, die Elektromotoren gegenüber dem Verbrennungsmotor abhebt, so bietet die Vierteilung zahlreiche Möglichkeiten, das Fahrverhalten des e-tron zu optimieren.
Energie für die Motoren gibt es aus der Lithium-Ionen-Batterie, die einen nutzbaren Energie-Inhalt von 42,4 Kilowattstunden aufweist und den e-tron 248 Kilometer weit tragen soll. Derartige Angaben sind bei Elektroautos immer mit gewisser Vorsicht zu genießen, Temperatureinflüsse können die Reichweite schrumpfen lassen und ob man im e-tron noch unterhalb eines Ladestands der Batterie von 30 Prozent noch gut fahren kann und möchte, bleibt abzuwarten.
Möglich wird diese Reichweite nur durch selbstverordnete Bescheidenheit, denn die Ingenieure haben dem e-tron eine Geschwindigkeitsbarriere bei 200 km/h eingebaut. Jenseits dieser Schwelle steigt der Energiebedarf des Gefährts derart dramatisch an, dass es sinnlos für ein Elektrofahrzeug wäre. Die Reichweite von Elektromobilen ist und bleibt ein Knackpunkt, das war vor mehr als einhundert Jahren der Fall, das ist auch im 21. Jahrhundert ein Thema.
Neu im e-tron ist auch anderes, vielleicht sogar zukunftsweisendes. Eine Wärmepumpe regelt das und zwar in Kombination mit dem Temperaturmanagement der Batterie. Audi sieht hierin den Schritt zum Verbinden von Innenraum-Komfort und Reichweite des Elektro-Automobils. Interessant und zukunftsträchtig ist auch die Car-to-X-Kommunikation, die letztlich weit in die Zukunft weist.
Und ja – natürlich sieht es innen im e-tron fantastisch aus. Futuristisch haben viele Journalisten geschrieben, was immer auch heißt, dass so das Gefährt niemals über die Straßen rollen wird.
Das Copyright der Bilder liegt beim jeweiligen Hersteller.