Zuletzt hat die Hybrid-Technologie, namentlich die Plug-In-Version, durchaus den scharfen Wind der Kritik gespürt. So ist zum Beispiel von einer Mogelpackung die Rede gewesen, weil die Verbrauchswerte, die mit der gewöhnlichen Methode ermittelt werden, schlichtweg Unsinn seien. Stimmt. Nur greift die Kritik zu kurz, denn die Norm-Verbrauchszahlen bilden den Alltag auch bei herkömmlichen Verbrennungsmotoren kaum bis gar nicht richtig ab.
Plug-In-Hybride verbrauchen entweder Strom oder Sprit. Letzterer wird in überwältigendem Maße aus nicht erneuerbaren Quellen hergestellt, der Verbraucher kann sehr wenig bis gar nichts daran ändern. Strom hingegen lässt sich problemlos aus erneuerbaren Quellen beziehen. Wer sein Hybrid-Auto an der heimischen Steckdose aufladen kann und Öko-Strom bezieht, hat zumindest in dieser Hinsicht mehr Sicherheit als mit einem herkömmlichen Verbrenner.
Doch natürlich kostet auch Strom. Das aber - und hier setzt eine Kritik an - wird in den Verbrauchsangaben eigentlich unterschlagen. Die Frage, wie viel des individuellen Fahrens mit Elektro-Strom abgedeckt werden kann, ist die nächste und vielleicht wichtigste. Die lässt sich nicht normieren, leider nicht einmal vom Autokäufer selbst, denn noch immer gibt es Berichte, dass Hybrid-Autos rein elektrisches Fahren verweigern, wenn spezielle Bedingungen wie Kälte herrschen.
Wer täglich drei-, vier- oder fünfmal kurze Strecken pendelt (Kinder, Einkaufen usw.), zwischendurch die Batterie zuhause aufladen kann und nicht einen steilen Berg hinaufschnaufen muss, rechnet ganz anders als jemand, der zwei längere Strecken fährt, ohne Lademöglichkeit. Und damit verändert sich auch die frage nach dem höheren Preis, der für Hybrid-Modelle zu zahlen ist.