Mercedes-Benz F 600 Hygenius feiert Premiere
12.10.2005
Mercedes-Benz wird auf der Tokyo Motor Show die Premiere des F 600 Hygenius feiern. Das teilte der Stuttgarter Autobauer heute mit. Mit dem Fahrzeug solle die Reihe der Forschungsfahrzeuge fortgesetzt werden, erläuterte der Autobauer. Ausgestattet mit einem 85 kW/115 PS starken, emissionsfreien Brennstoffzellen-Antrieb soll der familiengerecht konzipierte Kompaktwagen umgerechnet 2,9 Liter je 100 Kilometer verbrauchen und mit einer Tankfüllung Wasserstoff über 400 Kilometer weit fahren können. Außerdem sei die Energieversorgung mit der Brennstoffzelle für den Straßenverkehr in Zukunft auf eine neue Grundlage gestellt welche die Autos umweltverträglicher mache, erläuterte Dr. Thomas Weber, Vorstandsmitglied der DaimlerChrysler AG für Forschung und Technologie sowie die Entwicklung der Mercedes Car Group. Darüber hinaus stellt der Automobilhersteller in dem Forschungsfahrzeug ein Bedienkonzept mit virtuellen Displays, neuartige Sitze und andere bahnbrechende Technologien für mehr Sicherheit und höheren Komfort vor.
Die Brennstoffzelle liefert nicht nur saubere Energie für den Antrieb des Fahrzeugs, sondern kann bei Bedarf auch als mobiles Kraftwerk dienen. Ihre elektrische Leistung von 66 kW reicht aus, um mehrere Einfamilienhäuser mit Strom zu versorgen. Dadurch ist auch das Betreiben eines Cupholder im Innenraum möglich, der die Getränke mit dem Strom aus der Brennstoffzelle kühlen oder warm halten kann. Elektrische Geräte können durch eine Steckdose in der Heckklappe auf dem normalen Spannungsniveau betrieben werden.
Die Rückenlehnen des Beifahrersitzes und der Einzelsitze im Fond sind beidseitig nutzbar; sie lassen sich so nach vorne schwenken, dass auf den Sitzpolstern ISOFIX-Kindersitze entgegen der Fahrtrichtung eingeklinkt werden können. Zudem lassen sich die hinteren Sitze in Längs- und Querrichtung verschieben, sodass die kleinen Mitfahrer während der Reise bequem vom rechten Fondsitz erreichbar sind. Der Fahrersitz soll so konstruiert sein, dass er in jeder Sitzposition die Entlastung der Bandscheibe gewährleisten.
Kameras in den Gehäusen der Außenspiegel sorgen für ein blockieren der Türen, wenn sich im Stand ein anderes Auto oder ein Zweiradfahrer von hinten nähert. Während der Fahrt überwacht das System den "toten Winkel" und warnt bei Bedarf.
Die Heckklappe ist zweiteilig konstruiert und soll dadurch ein Maximum an Funktionalität bieten. Bei beengten Platzverhältnissen klappt sie während des Öffnens unter anderem automatisch das untere Element nach innen, sodass sich der Schwenkbereich der Heckklappe deutlich verkleinert.
Häufig genutzte Systeme wie Autoradio, Klimaanlage, Telefon und Navigation Tasten stehen in einem mittleren Bedienfeld der Instrumententafel zur Verfügung. Sie sind für Fahrer und Beifahrer gleichermaßen gut erreichbar. Sobald der Beifahrer den zentralen Dreh-/Drückschalter berührt, schließt sich ein Datenkontakt zwischen dem Bedienelement und einer Sensormatte im Sitzpolster und schaltet die Displayanzeige auf die Einstellungen für die Beifahrerseite um.
Die Darstellungen auf den beiden hochauflösenden Farb-Displays in der Instrumententafel werden über zwei Spiegel umgelenkt und so projiziert, dass sie optisch in einer Entfernung von 1,40 Meter vor dem Fahrer erscheinen. Dadurch ermüden die Augen des Fahrers nicht so schnell, da sie nicht zwischen Nah- und Fernsicht adaptieren müssen.
Scheinwerfer mit Hochleistungs-Leuchtdioden (LED) sollen die Sicht des Autofahrers bei Dunkelheit verbessern. Das mittlere Lichtmodul wird je nach Fahrsituation geschaltet und übernimmt zusätzliche Aufgaben wie Fern-, Kurven- oder Abbiegelicht.
Zum Schutz sind außerdem ein aktiver Knieschutz und Kopfstützen mit automatisch ausfahrbaren Seitenwangen. Diese und andere Maßnahmen werden vor einem drohenden Unfall aktiviert, um Insassen und Fahrzeug auf die Kollision vorzubereiten. (ar/nic)