Bosch präsentiert auf der North American International Auto Show (NAIAS, bis 22. Januar 2017) neue Antriebslösungen, die Elektromobilität für die breite Masse erschwinglicher machen sollen. Weltpremiere feiert ein elektrisches Achsantriebssystem, das die Produktionskosten für Hybrid- und Elektrofahrzeuge senkt.
Der ‚eAxle‘ genannte Antrieb besteht aus ein Antriebsstrang für Elektro- oder Hybridfahrzeuge aus einzelnen Komponenten. Zukünftig vereint das elektrische Achsantriebssystem von Bosch Getriebe, E-Maschine und Leistungselektronik in einem kompakten Gehäuse. Das reduziert die Komplexität des E-Antriebs und macht den Antriebsstrang deutlich günstiger, kompakter und effizienter. So kann bei der Herstellung beispielsweise auf viele Stecker, Kabel, Dichtungen und Lager verzichtet werden. Die Gesamtkonstruktion ist so ausgelegt, dass sich der Antriebsstrang skalieren lässt. Das System wird damit deutlich wirtschaftlicher und Fahrzeughersteller können die Produktionskosten sowohl für Elektro- als auch für Hybridfahrzeuge senken.
Im Interesse der Alltagsreichweite liegt effizienteres Klimamanagement. Eine Thermomanagementstation zeigt, wie Bosch-Technologie Wärme und Kälte im Elektrofahrzeug effizienter regelt - und die Reichweite vor allem im Winter um bis zu 25 Prozent steigern könnte.
Fortschritte bei den Antriebssystemen beschränken sich aber nicht allein auf Elektrofahrzeuge. Auch bei Verbrennungsmotoren sieht sich Bosch als Innovationstreiber. Rund jeder zweite Verbrennungsmotor auf dem amerikanischen Markt ist inzwischen mit Direkteinspritzung ausgestattet - und der Anteil soll mit Einführung der dritten Generation dieser Technologie weiter steigen. Die jüngste Generation erzielt nicht nur eine deutliche Effizienzsteigerung, sondern hilft auch dabei, Feinstaub- und Abgasemissionen zu reduzieren und dämmt die Lärmbelastung durch ein besseres akustisches Verhalten.
Neben Antriebstechnologien präsentiert Bosch auf der Messe automatisierte und vernetzte Technologien, darunter eine der Schlüsselanforderungen auf dem Weg zum vollautomatisierten Fahren: das elektromechanische Lenkgetriebe (Electric Power Steering, EPS). Durch die Fail-Operational-Funktion ermöglicht es dem Fahrer oder dem Autopilotsystem, selbstständig auf Notbetrieb umzuschalten. So kann im seltenen Fall eines Fehlers etwa 50 Prozent der elektrischen Lenkkraftunterstützung aufrechterhalten werden.
Mit dieser Technologie können Fahrzeughersteller die Ausfallsicherheitsanforderungen erfüllen, die das amerikanische Verkehrsministerium und die US-Bundesbehörde für Straßen- und Fahrzeugsicherheit (National Highway Traffic Safety Association, NHTSA) in ihrer Richtlinie für automatisierte Fahrzeuge (Federal Automated Vehicles Policy) festgelegt haben. (dpp-AutoReporter/wpr)