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Diesel-Hybrid von PSA: Sparsam aber teuer

07.02.2006
Fuß auf die Bremse, Zündschlüssel gedreht - und nichts passiert... Doch, aber man hört es nicht: Der Peugeot 307 Hybrid HDi startet mit einem Elektromotor, ganz leise, vibrationsarm und vollkommen emissionsfrei. Bis Tempo 50 ist das einzige hörbare Geräusch das Rauschen der Lüftung. Erst wenn man das Gaspedal kräftig durchdrückt, meldet sich prompt der zusätzliche 1,6-Liter-Dieselmotor, und das Fahrzeug beschleunigt auf Reisegeschwindigkeit.

Nur 3,4 Liter Treibstoff auf 100 Kilometern soll der Kompaktwagen im Mixzyklus verbrauchen, fast ein Drittel weniger als ein vergleichbares Modell mit konventionellem Dieselmotor. Damit sinkt auch der Schadstoffausstoß um ein Drittel. Doch bis zur Serienproduktion des High-tech-Hybriden vergeht noch viel Zeit, denn wenn überhaupt, ist sie erst ab 2010 geplant.

Die zwei Motoren des Hybrid-Peugeots teilen sich je nach Fahrsituation die Antriebsarbeit. Für Fahrten auf der Landstraße oder der Autobahn ist der leistungsstarke und schnelle Verbrennungsmotor zuständig. In der Stadt soll der Kompaktwagen möglichst rein elektrisch unterwegs sein. Energie für jeweils knapp fünf Kilometer Fahrt sind in der 288-Volt-Hochleistungsbatterie im Kofferraum gespeichert. Ist diese verbraucht, springt der Diesel an, übernimmt den Antrieb und lädt gleichzeitig über einen Generator die Batterie auf. Bei mittlerer Geschwindigkeit dauert das um die fünf Minuten. Dann stoppt der Verbrennungsmotor wieder, der emissionsfreie Elektromotor startet und der Kreislauf beginnt von vorn. Der Fahrer bemerkt davon wenig: Eine elektronische Steuereinheit schaltet je nach Fahrsituation und Batterieladestand den Diesel automatisch und fast vibrationsfrei an oder aus.

Der niedrige Verbrauch des Hybriden resultiert vor allem aus einem Energie-Rückgewinnungssystem. Die normalerweise beim Abbremsen oder Verzögern verloren gehende Bewegungs-Energie wird mit einem Generator aufgefangen und als elektrische Energie in der Batterie gespeichert.

Gegen die Serienfertigung der Diesel-Hybrid-Technologie spricht zur Zeit ihr hoher Preis. Obwohl der französische PSA-Konzern, der neben dem Peugeot 307 auch einen Citroen C4 zum Test-Hybriden aufgerüstet hat, zum größten Teil auf bereits verfügbare Bauteile setzt, liegt der Preis für einen Diesel-Hybrid bei derzeit knapp 6 000 Euro über dem gleich ausgestatteten Diesel. PSA will daher die Mehrkosten im Vergleich zum Selbstzünder auf rund 1 500 Euro drücken. Holger Holzer/mid mid/hh


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