76. Genfer Automobilsalon: Von Stand zu Stand (5)
20.02.2006
Porsche: Das Motto bei Porsche heißt "Turbo": Die zwei zwangsbeatmeten Neuheiten am Messestand der Stuttgarter kommen zusammen auf über 1 000 PS. Im Sommer startet der neue 911 Turbo, dessen 3,6-Liter-Boxermotor jetzt 480 PS leistet. Der aufgeladene Sechszylinder soll den Sportwagen in unter vier Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 katapultieren. Porsche setzt erstmals einen Turbolader mit variabler Turbinengeometrie ein: eine Technik, die von Dieselmotoren bekannt ist. Sie verbessert die Luftzufuhr bei niedrigen Drehzahlen und sorgt so für ein besseres Ansprechverhalten. Optisch gibt sich der allradgetriebene Turbo-Elfer durch eine neue Frontschürze und einen mächtigen Heckspoiler zu erkennen.
Noch einmal 41 Pferdestärken mehr mobilisiert der Achtzylinder im neuen Cayenne Turbo S, den Porsche nach der Weltpremiere in Detroit nun auch nach Genf mitbringt. Der 383 kW/521 PS starke Geländewagen ist damit der zweitstärkste Straßen-Porsche aller Zeiten.
Renault: Hingucker am Renault-Stand ist das Konzeptfahrzeug Altica, eine Mischung aus Coupé und Kombi mit zwei Flügeltüren und futuristischem Innenraum. Eine Serienproduktion ist in dieser Form vorerst nicht geplant, aber der Altica zeigt damit, wie man ein Raumangebot mit einem interessanten Karosseriekonzept kombiniert, das dann auch als Ideenträger für die Zukunft dienen kann.
Außerdem haben die Franzosen die aktuelle Modellgeneration des Espace überarbeitet. Scheinwerfer und Heckleuchten sind etwas anders gezeichnet, der vordere Stoßfänger fällt schmaler aus, der Kühlergrill besitzt jetzt zwei statt drei Lamellen. Zwischen den Nebelscheinwerfern in der Frontschürze spannt sich eine Chromstrebe. Neu unter der Motorhaube ist ein 2,0-Liter-Diesel mit serienmäßigem Partikelfilter. Das Triebwerk steht in zwei Leistungsstufen mit 110 kW/150 PS und 127 kW/173 PS zur Verfügung. Als Serienversion ist darüber hinaus der Clio Sport mit einem 147 kW/200 PS starken 2,0-Liter-Benziner zu sehen. Die Logan-Baureihe der Billigtochter Dacia wird um einen Kombi erweitert, der in Genf als Concept Car gezeigt wird.
Saab: Anlässlich des 20. Geburtstags der Cabrio-Baureihe hat Saab sein bestes Pferd im Stall neu aufgezäumt: das 9-3 Cabriolet. Das Jubiläum wird mit einem Sondermodell gefeiert, zudem wurden am Design einige behutsame Pinselstriche angesetzt. Die bislang aus vier Benzin-Aggregaten bestehende Motorenpalette wird mit dem bereits in der Limousine erhältlichen 1,9-Liter-TiD-Dieselmotor mit 110 kW/150 PS Leistung erweitert.
Seat: Mit sportlichen Akzenten startet die aktuelle Generation des Seat Ibiza in die zweite Hälfte ihres Modellzyklus. Neue Frontstoßfänger, wabenförmige Lufteinlässe in der Schürze und Doppelscheinwerfer sind die optisch auffälligsten Veränderungen. Der Kleinwagen kommt kurz nach dem Genfer Salon zu Preisen ab knapp 10 000 Euro zu den Händlern. Eine umfangreiche Motorenpalette mit zehn Triebwerken steht zur Auswahl, darunter auch die sportlichen FR- und Cupra-Versionen.
Skoda: Den neuen Minivan Roomster hat Skoda im Paket. Die vierte Modellreihe des tschechischen Automobilherstellers tritt gegen Minivans und Familientransporter wie den Opel Meriva oder den Renault Kangoo an. Im Sommer soll der Verkauf des im tschechischen Kvasiny produzierten Fahrzeugs beginnen; die Preise dürften bei ungefähr 12 500 Euro starten.
Der Fünftürer mit einer intelligenten Raumausnutzung mit variablem Sitzsystem, großem Gepäckabteil und vielen Ablagemöglichkeiten auf. Drei Benziner und drei Diesel aus der Fabia-Palette stehen für den Antrieb zur Verfügung; der stärkste Ottomotor lässt sich mit einer Automatik koppeln. Eine erste Studie des Roomster hatte Skoda auf der IAA 2003 vorgestellt.
Smart: Nach der auf der IAA gezeigten Hybridstudie präsentiert Smart auch in Genf Fahrzeuge mit alternativen Antriebskonzepten. Außerdem verabschiedet die Kleinwagenmarke den Smart Roadster mit einer Kleinserie namens "Collector's Edition". Auch in den Baureihen Fortwo und Forfour stellt das Unternehmen einige Sondermodelle vor.
Subaru: Das neue Subaru-SUV B9 Tribeca debütiert in Genf in seiner Europa-Version. In den USA ist der 4,86 Meter lange Allrader bereits erhältlich. Angetrieben wird der Tribeca, dessen Marktstart für den Herbst vorgesehen ist, von einem 3,0-Liter-Sechszylinder-Boxermotor mit 180 kW/245 PS. mid/mh