76. Genfer Automobilsalon: Von Stand zu Stand (6)
20.02.2006
Suzuki: Der kompakte Allrader SX4 steht im Mittelpunkt des Suzuki-Standes. Nach seiner Weltpremiere in Genf kommt das in Ungarn gebaute SUV Mitte des Jahres als Benziner und Diesel auf den deutschen Markt. Bei nur 4,10 Metern Länge soll sich der SX4 als sportlich-wendiger Kompaktwagen auszeichnen, dank des neu entwickelten, elektronisch geregelten Allradsystems aber auch im Gelände eine gute Figur machen.
Seine sportlichen Gene soll der SX4 künftig auch in der Rallye-Weltmeisterschaft ausspielen: Ein Prototyp des Wettbewerbsfahrzeugs ist ebenfalls am Messestand der Japaner zu sehen.
Toyota: Der Urban Cruiser könnte künftig die Rolle eines kompakten SUV im Toyota-Modellprogramm ausfüllen. Zunächst stellt der japanische Hersteller das Fahrzeug in Genf als Konzeptstudie vor. Dass der im südfranzösischen Designstudio des Herstellers entstandene Dreitürer gebaut wird, gilt als sicher: Da es den soeben erneuerten RAV4 nur noch als Fünftürer mit selbstbewusster Preisgestaltung gibt, ist ein Platz in der Modellpalette für ein günstiges Einstiegs-SUV frei geworden.
Darüber hinaus zeigt Toyota in Genf den überarbeiteten Prius, der jetzt auf Wunsch und gegen Aufpreis selbstständig einparken kann, und die beiden Studien i-swing und Fine-T, die bereits auf der Tokio Motor Show präsentiert wurden.
Volkswagen: Volkswagen liefert mit dem Concept A einen Ausblick auf einen kleinen Geländewagen unterhalb des Touareg. Der Bau des häufig fälschlicherweise als "Marrakesch" titulierten Kompakt-SUV mit Golf-Technik ist bereits beschlossen. In der Genfer Studie zeigt sich das Fahrzeug als experimentierfreudige Mischung zwischen Coupé und Geländewagen, während das spätere Serienfahrzeug, das wohl Ende 2007 startet, deutlicher als SUV positioniert werden dürfte.
Aus der Offroad-Klasse borgt sich der 4,35 Meter lange Concept A die höhergelegte Karosserie, den Allradantrieb und den insgesamt robusten Auftritt, während die Proportionen mit langer Motorhaube, knackigem Heck und kurzen Karosserieüberhängen an die Optik von Sportwagen erinnern. Die großen 20-Zoll-Räder, die gegenläufig öffnenden hinteren Türen sowie die fehlende B-Säule sind dagegen klassische Verzierungen von Messestudien, die auf dem Weg in die Serie zumeist verloren gehen.
Näher an der Wirklichkeit ist die Antriebsquelle: ein doppelt aufgeladener 1,4-Liter-TSI-Benzindirekteinspritzer mit 110 kW/150 PS, der in einer stärkeren Leistungsstufe bereits im Golf GT eingebaut wird. Aber auch
Volvo: Reisekomfort, souveräne Fahreigenschaften und ein hohes Sicherheitsniveau soll der neue Volvo S80 bieten, der am Genfer See sein Debüt gibt. Die neue Generation der Limousine der oberen Mittelklasse verfügt über ein Volvo-typisches, klassisch und klar gestaltetes Design sowie einen neu entwickelten Reihensechszylinder-Motor unter der kraftvoll gewölbten Motorhaube. Topmodell der Baureihe ist ein Achtzylinder-Benziner mit 232 kW/315 PS Leistung und 440 Nm Drehmoment, der schon aus dem XC90 bekannt ist und im S80 mit einem permanenten Allradantrieb kombiniert wird.
Erstmals bietet Volvo in der Stufenhecklimousine, die Mitte des Jahres auf den Markt kommt, einen Abstandsregler und Bremsassistenten an, der wie in der Mercedes S-Klasse bei einer drohenden Kollision den Fahrer optisch und akustisch warnt. Zudem bereitet sich das Bremssystem auf eine mögliche Notbremsung vor und kann auf diese Weise beim Betätigen des Pedals besonders schnell reagieren.
Ein Besuch am Volvo-Stand lohnt sich aber auch wegen des bereits in Detroit gezeigten C30: Die Schräghecklimousine präsentiert sich zwar noch als Konzeptfahrzeug, soll aber bereits im Herbst Premium-Kompaktwagen wie dem BMW 1er oder Audi A3 Konkurrenz machen. Michael Hoffmann/mid mid/mh