Richtiges Verhalten auf winterlichen Straßen
26.01.2005

Winterliche Straßenverhältnisse sorgen derzeit vielerorts in Deutschland für kritische Fahrsituationen. Mit einer Notfall-Ausrüstung und dem richtigen Verhalten können diese Situationen jedoch gut gemeistert werden.
Grundsätzlich ist es ratsam, während der Winterzeit eine warme Jacke oder einen Mantel und festes Schuhwerk im Auto mitzunehmen. Für längere Strecken sollte man außerdem einen Thermosbehälter mit warmen Getränken, Verpflegung (Schokolade, Kekse u.ä.), Wolldecken und einen gefüllten Reservekanister im Wagen haben. Denn bei Staus oder Unfällen kann es immer mal dazu kommen, dass man mehr Zeit im Auto verbringen muss als man eigentlich will. Auch eine Taschenlampe an Bord kann nützlich sein, beispielsweise bei einer Panne auf einer unbeleuchteten Strecke.
Für Fahrten in die verschneiten Berge sind Schneeketten unverzichtbar. Sie ermöglichen problemlos Bergauffahrten und verkürzen bei Talfahrten deutlich den Bremsweg. Die Ketten sollten an gut erreichbarer Stelle im Auto aufbewahrt werden - am besten zusammen mit einem Paar Arbeitshandschuhen und eventuell einer Unterlage für die Knie. Wer die Montage zu Hause im Trockenen schon mal probiert hat, hat nachher im Schneegestöber weniger Probleme. Auf jeden Fall sind die Schneeketten rechtzeitig - das heißt noch auf möglichst flacher Strecke - anzulegen. Vorsicht: Mit angelegten Ketten darf nicht schneller als 50 km/h gefahren werden.
Doch auch wenn Schneeketten nicht von Nöten sind, sollte die Geschwindigkeit des Fahrzeuges den Sichtverhältnissen angepasst werden, um rechtzeitig während der Fahrt Gefahren zu erkennen und um gesehen zu werden. Konkret heißt das: Besteht eine Sicht von nur 50 Metern, darf laut Gesetz höchstens Tempo 50 gefahren werden. Als Orientierungshilfe können dabei die seitlichen Leitpfosten dienen. Diese stehen meist in einem Abstand von 50 Metern. Wichtig ist auch ein ausreichender Sicherheitsabstand. Bremst der Vorausfahrende plötzlich, ist noch genug Zeit zum Reagieren. Die Nebelschlussleuchte darf erst bei Sichtweiten unter 50 Metern verwendet werden und zwar nur bei Nebel, nicht aber bei Regen oder Schneefall. Denn da blendet sie den nachfolgenden Verkehr.
Zudem müssen Autofahrer jederzeit mit entgegenkommenden Räumfahrzeugen rechnen. Sie können über den Mittelstreifen hinausragen. Daher ist es ratsam, möglichst weit rechts fahren. Weil Schneepflüge und Streufahrzeuge in der Straßenverkehrsordnung Vorrecht genießen, riskieren Autofahrer bei Kollisionen, den Schaden allein tragen zu müssen. Zudem raten Experten der Autoclubs, Räumfahrzeuge nicht zu überholen und ausreichend Abstand zu halten. Andernfalls könnte das Splitt- und Salzgemisch den Lack und die Windschutzscheibe beschädigen. Beim Überholvorgang sowie beim Fahren auf ungeräumten Straßen besteht erhöhtes Unfallrisiko. Keine gute Idee ist das Ausweichen auf Schleichwege. Denn vor allem ruhige Wohnstraßen werden häufig nicht gestreut und, wenn überhaupt, erst zuletzt geräumt. Auf glatten Straßen heißt es, frühzeitig und sanft zu bremsen. Um ein Gefühl für die Fahrbahn zu bekommen, sollte man kurz nach dem Losfahren eine Bremsprobe machen, allerdings nur, wenn der nachfolgende Verkehr nicht gefährdet wird. mid/kosi