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Deutsche Autofahrer sind häufig Blinkmuffel

02.06.2005
Deutsche Autofahrer sind häufig Blinkmuffel

Ein Viertel der deutschen Autofahrer bekennt, nicht immer oder gar nicht zu blinken. Für 36 Prozent erscheint die Verkehrssituation dabei so eindeutig, dass sie sich das Blinken einfach sparen. Bei 16 Prozent ist Vergesslichkeit der häufigste Grund, den Blinker nicht zu setzen. Das ist die Quintessenz einer repräsentative Umfrage der GfK, in Auftrag gegeben von der Versicherung DA Direkt in Oberursel.

Wer nicht blinkt, riskiert bei einem Unfall eine Mithaftung - im schlimmsten Fall die volle Haftung. "Wenn bei einem Auffahrunfall eine Teilschuld wegen Nichtblinkens nachgewiesen werden kann, muss der Fahrer damit rechnen, dass die gegnerische Kfz-Versicherung nur einen Teil des Schadens trägt oder im Extremfall gar nicht für den Schaden aufkommt", warnt André Fast von der DA Direkt.

Ein erstaunliches Ergebnis der Umfrage: Frauen blinken grundsätzlich weniger als Männer. Ein Drittel der weiblichen Fahrer spart sich das Lichtsignal. Besonders hoch ist der Anteil der Blinkmuffel auch in der Gruppe der Fahranfänger und bei Rentnern: Nur die Hälfte verhält sich nach Vorschrift. Vor allem beim Einparken erscheint es häufig überflüssig, den Blinker zu benutzen: Ein Viertel der Befragten gab an, in dieser Situation nicht zu blinken. "Laut Straßenverkehrsordnung ist Blinken beim Einparken zwar keine Pflicht, dennoch ist es sinnvoll, dem nachfolgenden Verkehr die Absicht zum Einparken zu signalisieren", meint André Fast.

An zweiter Stelle des Sündenregisters steht die abknickende Vorfahrt. "Mit zunehmender Routine verdrängen viele Fahrer einfach, dass bei abknickender Vorfahrt geblinkt werden muss", kommentiert Jürgen Linker von der Frankfurter Polizei. Besonders gefährlich wird die Bequemlichkeit der Blinkmuffel aber beim Spurwechsel und beim Überholen, vor allem bei hohen Geschwindigkeiten und auf der Autobahn. Wer seine Absicht nicht anzeigt, riskiert einen Zusammenstoß mit nachfolgenden Fahrzeugen, die dann auffahren. Fast ein Viertel der Pkw-Nutzer gibt zu, hier fahrlässig zu handeln. (ar/pl)


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