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Imagewandel bei Mazda: Mazda6 bis zum CX-7

01.08.2005
Kein anderes Fahrzeug markiert den Wandel des japanischen Automobilherstellers Mazda so deutlich wie der Mazda6. Das Mittelklasse-Modell, das soeben in einer leicht überarbeiteten Version mit erstarkten Motoren auf den Markt gekommen ist, hat beim Start vor drei Jahren nicht nur die Erneuerung der Modellpalette, sondern auch einen Imagewandel in Gang gesetzt.

Bis dahin galt Mazda, wie viele andere japanische Autobauer auch, als Hersteller von zuverlässigen und preiswerten, aber abgesehen vom Roadster MX-5 nicht sonderlich aufregenden Fahrzeugen. Der 6-Vorgänger 626 hatte sich seit seinem Marktstart 1978 fest in der europäischen Mittelklasse etabliert, war zeitweise das bestverkaufte Importauto in Deutschland und durfte sich beispielsweise 1986 über eine ADAC-Umfrage freuen, wonach sich 97 Prozent der Käufer wieder für dieses Modell entscheiden würden. Nur optisch fehlte dem konservativ gezeichneten Fahrzeug das gewisse Etwas; der 626 ging wie die meisten japanischen Modelle beim Design kein Wagnis ein.

Erst der Mazda6, 2002 erstmals präsentiert, brachte den noch fehlenden Schuss Emotionalität mit, ohne den im heutigen Konkurrenzkampf nichts mehr läuft. Ein sportliches Design mit schlanken Proportionen und dynamisch gepfeilter Front soll seitdem optisch vermitteln, was das Unternehmen mit dem Werbemotto "Zoom-Zoom" meint: einen modernen Auftritt und agiles Handling oder, wie man in München sagt, "Freude am Fahren". In den drei Jahren seit dem Marktstart hat das Unternehmen in Deutschland knapp 80 000 Einheiten des Mittelklassemodells verkauft, das als Stufenheck- und Fließhecklimousine sowie als Kombi angeboten wird. Der "Sechser" ist damit Mazdas Volumenmodell in Deutschland - durchaus ungewöhnlich für Importeure, die sich hierzulande in der Regel oberhalb der Kompaktklasse bisweilen schwer tun.

Dem "Zoom Zoom"-Slogan folgen inzwischen alle neuen Modelle. Der 2003 vorgestellte 323-Nachfolger Mazda3 oder - mit leichten Abstrichen - der jüngst präsentierte Kompaktvan Mazda5 wollen sich vom Wettbewerb durch dynamisches Design und ein sportliches Fahrwerk abheben, wobei sie in diesem Bereich auch von der Kompetenz der Konzernmutter Ford profitieren. Hinzu kommt das Sportcoupé RX-8, mit dem das Unternehmen aus Hiroshima als einziger Serienhersteller der Welt dem Wankelmotor die Treue halten und ihm außerdem seine größten Nachteile, den hohen Sprit- und Ölverbrauch, weitgehend ausgetrieben haben. Den Japanern geht es aber nicht nur um Fahrspaß, sie bereichern die Autolandschaft auch mit raffinierten Ideen: beispielsweise mit den Schiebetüren im Mazda5, der fehlenden B-Säule im RX-8 für einen leichteren Einstieg in den Fond oder dem Karakuri-Sitzkonzept im "Sechser" und "Fünfer".

Schwächen hat die Marke noch bei den momentan hoch im Kurs stehenden SUV, wo Mazda nur den etwas in die Jahre gekommenen, eher grobschlächtigen Tribute anbieten kann. Dies soll sich 2007 mit dem CX-7 ändern, einem attraktiv gezeichneten Crossover mit Geländetauglichkeit. Aus dem hochbauenden Kleinwagen Mazda2 wird in der nächsten Generation eine ganze Baureihe mit drei verschiedenen Karosserieformen, darunter ein Minivan und eine etwas sportlichere Ausgabe. Noch in diesem Jahr kommen bereits die dritte Generation des MX-5 und die MPS-Version des Mazda6 mit 191 kW/260 PS und Allradantrieb zu den Händlern. Das eher biedere Image der Vergangenheit dürfte die Marke damit endgültig abgelegt haben. Michael Hoffmann/mid mid/mh


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