China-Geländewagen als Todesfalle
14.09.2005
Die Fahrgastzelle brach beim Frontalcrash mit 64 km/h vollständig zusammen
Das schlechteste Testergebnis in der 20-jährigen Geschichte der ADAC-Crashtests hat jetzt der Geländewagen Landwind des chinesischen Hersteller Jiangling Motors eingefahren. Der Wagen hätte nach den Kriterien der Euro-NCAP nicht einmal einen von fünf möglichen Sternen erhalten.
Die Fahrgastzelle brach beim Frontalcrash mit 64 km/h vollständig zusammen. Die A-Säule verschob sich um fast 30 Zentimeter nach hinten, das Lenkrad drang in den Innenraum vor und der Fußraum wurde total zerstört. "Der Fahrer hätte keine Überlebenschance gehabt," so das Fazit von Max Lang, Cheftechniker des österreichischen Partnerclubs ÖAMTC. Beim Seitencrash mit 50 km/h stellten die Sicherheitsexperten ebenfalls schwere Kopf- und Brustverletzungen fest. Der auf dem alten Opel Frontera basierende Wagen verfügt weder über Verstärkungen in den Türen noch über Seitenairbags.
Die Automobilclubs verlangen vom Hersteller Nachbesserungen an der Fahrgastzelle sowie eine geteilte Lenksäule, einen serienmäßigen Beifahrerairbag - bislang muss er mit 345 Euro extra bezahlt werden, einen entschärften Knie- und Kopfaufprallbereich sowie eine Entkopplung des Pedalapparats.
Auch beim Fahrtest schnitt das künftig zu Einstiegspreisen ab rund 15 000 Euro in Deutschland angebotene Auto schlecht ab. "Hoher Spritverbrauch, schlechte Verarbeitung, schwammiges Fahrverhalten, lange Bremswege, gefühllose Lenkung und fehlende Sicherheitsfeatures wie ESP und ABS - die Mängelliste ist lang", fasst der ÖAMTC-Techniker zusammen. Auch die Tester der Fachzeitschrift "auto motor und sport" wusste der Wagen mit seiner "schlicht antiquierten" Technik nicht zu überzeugen. mid/dt