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Autoneuheiten 2006: Das Jahr der Nische

23.12.2005
Mehr als 50 neue Autos rollen im Laufe des Jahres 2006 in die Schauräume der Händler. Vor allem in den florierenden Marktnischen wird man im nächsten Jahr fündig: Das Angebot an Cabrios, SUV und Vans wird wieder kräftig aufgestockt, während sich in traditionellen Segmenten wie der Mittel- oder der Kompaktklasse nur wenig Neues tut. 2006 gilt als vorerst letzte Gelegenheit für den Aufschwung auf dem deutschen Pkw-Markt. Experten rechnen vor allem zum Jahresende mit vielen vorgezogenen Käufen aufgrund der Erhöhung der Mehrwertsteuer zum Januar 2007.

Für Liebhaber klassischer Karosserieformen wie Stufenheck oder Kombi ist 2006 ein eher bescheidenes Jahr. Nur der Citroen C6 versprüht französischen Charme, der Alfa 159 Sportwagon italienisches Feuer und der Volvo S80 schwedische Solidität. Gespannt sein darf man auch auf den Cadillac BLS, das erste eigens für Europa entwickelte Fahrzeug der Marke. Mit dem für Sommer 2006 erwarteten Facelift will zudem die Mercedes E-Klasse zu alter Stärke in der oberen Mittelklasse zurückfinden.

Auch in der Kompaktklasse haben die großen deutschen Hersteller vorerst ihr Pulver verschossen; im Jahr 2006 sind die Importeure an der Reihe, allen voran der Honda Civic, der mit futuristischem Design bereits im Januar an den Start geht. Renault will dem Megane mit einem Facelift und neuen Motoren wieder Leben einhauchen, während Hyundai mit dem neuen Kompaktwagen Accent darum kämpft, auch abseits der Kleinwagen- und SUV-Klasse wahrgenommen zu werden.

Nissan löst den Almera durch den geräumigen Note ab, Volvo erweitert die Modellpalette nach unten und bringt mit dem neuen C30 ein kompaktes Schrägheckmodell auf den Markt. Vor ihrem Deutschland-Debüt steht außerdem die US-Marke Dodge. Als erstes Modell soll der markante Caliber Wettbewerbern wie dem VW Golf Angst einjagen.

Alles in allem interessante Neuheiten in den traditionellen Fahrzeugklassen, doch die echten Impulse setzen die Hersteller in den Marktnischen. Mit dem Q7 und dem Antara haben nun auch die Nachzügler Audi und Opel ein SUV im Programm. Ebenfalls "offroad" gehen Fiat und Suzuki mit den SUV-Kooperationsmodellen Sedici und SX4, Mercedes mit dem GL, Chevrolet mit dem Captiva und Subaru mit dem B9 Tribeca. Rein optischer Natur ist hingegen die Geländetauglichkeit der neuen VW-Fahrzeuge Cross Polo, Cross Fox und Cross Golf. Zudem stehen beim Toyota RAV4, BMW X5 und Land Rover Freelander wichtige Modellwechsel an.

Ausgeweitet wie selten zuvor wird auch das Angebot an Cabrios und Roadstern. Klassiker wie der Mazda MX-5 und der Jaguar XK werden erneuert, der neue Alfa Brera erhält eine Spider-Version, Volumenhersteller wie VW, Opel und Ford springen mit offenen Varianten ihrer Kompaktwagen Golf, Astra und Focus auf den Stahlklappdach-Zug auf. Mitsubishi schneidet den Colt auf und verleiht ihm ebenso ein Klappdach wie Volvo dem C70, während BMW den Trend umdreht und vom Roadster Z4 künftig auch ein Coupé anbietet. Auch die 3er-Reihe wird wieder um ein Coupé erweitert. Sportsfreunde werden im nächsten Jahr außerdem bei Audi fündig, wo der TT vor dem Generationswechsel steht, sowie bei Porsche, wo Turbo- und Targa-Varianten des aktuellen 911 vorgesehen sind.

Einer der wichtigsten Trends des vergangenen Jahres ist 2006 dagegen schon wieder "out": Neue günstige Kleinwagen für unter 10 000 Euro sucht man in den nächsten zwölf Monaten vergebens - es sei denn, die chinesischen Hersteller wie Geely oder Chery schaffen es rechtzeitig, die ersten Fahrzeuge nach Deutschland zu bringen. Opel Corsa und Peugeot 207 werden beim Modellwechsel 2006 deutlich größer und damit sicher nicht preiswerter, und auch der für Ende des Jahres zu erwartende neue Mini wird in der nächsten Auflage nur bei den Abmessungen, nicht aber beim Preis ein Kleinwagen bleiben. Vielleicht erwächst der erfolgsverwöhnten BMW-Marke ausgerechnet von Daihatsu Konkurrenz: die Japaner bringen 2006 den süßen Mira Gino im Mini-Retro-Look mit Technik des Cuore. Michael Hoffmann/mid mid/mh


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