Die Erfindung der Knautschzone
27.12.2005
In der Baureihe W 111 von Mercedes-Benz debütiert die stabile Sicherheitsfahrgastzelle in einem Serien-Pkw
Das Auto ist vollkommen kaputt, aber die Passagiere steigen fast unverletzt aus dem Wrack. Dass dies auch nach schweren Auffahrunfällen möglich ist, verdanken Autofahrer in erster Linie den Fortschritten bei der passiven Sicherheitsausstattung von Fahrzeugen. Dazu gehören Airbags genauso wie die Sicherheitsgurte, aber vor allem auch die Konstruktion der Karosserie mit einer stabilen Fahrgastzelle in der Mitte und verformbaren Blechen an Front und Heck.
Die Sicherheitsfahrgastzelle hat Mercedes-Benz vor 55 Jahren zum Patent angemeldet, in einem Serienfahrzeug debütierte sie 1959 in der Baureihe W 111. Damit ein möglichst großer Überlebensraum für die Passagiere erhalten bleibt, gibt es vorn und hinten Knautschzonen, die sich zusammenfalten und dabei Aufprallenergie aufnehmen. Nur wenn der Rahmen der Fahrgastzelle weitgehend unbeeinträchtigt bleibt, lassen sich die Türen weiterhin öffnen, um Rettungskräften einen schnellen Zugang zu den Verletzten zu ermöglichen.
Inzwischen wurde das Crashverhalten der Fahrzeuge auch beim Seitenaufprall durch den Einsatz von Verstärkungen in den Türen deutlich verbessert. Außerdem verhindern bestimmte Techniken, dass die Pedale in den Fußraum eindringen und die Lenksäule taucht ab, um das Risiko von Brustverletzungen zu vermindern. Neueste Entwicklungen in Sachen passive Sicherheit sind beispielsweise spezielle Airbagkissen, die ein Durchrutschen unter den Beckengurt verhindern sollen, oder Knieairbags, die den Stoß ans Armaturenbrett abfedern. mid/dt