Alfa Brera: Perfekte Emotion
24.01.2006
Es sind große Fußstapfen, in die der neue Alfa Brera tritt. Denn die Marke Alfa Romeo definiert sich zu einem nicht geringen Teil über ihre Coupé-Tradition, die mit Namen wie dem Giulia Coupé und zuletzt dem Alfetta GTV 6 verknüpft ist. Mit hinreißendem Design, moderner Technik und hohem Sicherheitsniveau übt sich der ab sofort bei den Händlern stehende Brera nun in deren Nachfolge.
Zunächst stehen zwei starke direkt einspritzende Benzinmotoren aus dem Alfa-Regal mit 136 kW/185 PS und 191 kW/260 PS Leistung zur Verfügung. Ab April folgt ein leistungsstarker Diesel mit 200 Pferdestärken. Die Preisliste beginnt bei 32 200 Euro für den kleineren Benziner, mit dem V6 und dem höheren Ausstattungsvariante "Sky View" sind aber bereits 41 100 Euro erreicht.
Das auf einer verkürzten Plattform der im letzten Jahr vorgestellten Alfa159-Limousine basierende Coupé (55 Prozent Gleichteile) kann optisch auf Anhieb überzeugen. Die rassige Linienführung endet vorne im bekannten Scudetto, dem mittig platzierten Alfa-Schild. Links und rechts daneben sorgen je drei Einzelscheinwerfer für sportliche Untermalung. Auch die hintere Ansicht des Brera erscheint gelungen, und auch hier wird mittels der vierrohrigen Abgasanlage die Dynamik betont.
Innen finden sich viele Details wieder, die bereits im Alfa 159 Verwendung finden. Wie fast immer bei Alfa erscheint die Bedienung allerdings nicht bis ins letzte Detail durchdacht. Schwerer wiegt allerdings, dass sich schon für mittelgroße Männer nur mühselig eine wirklich optimale Sitzposition finden lässt.
Dafür überzeugt der enge Italiener mit einer zielgenauen Lenkung, einem durch nichts zu erschütternden Fahrwerk und einem ruhigen Geradeauslauf. Bereits der kleinere Benziner sorgt für mehr als ausreichend Leistung, muss sich diese allerdings im höheren Drehzahlbereich hörbar mühsam abringen. Der V6 erledigt seine Arbeit naturgemäß viel souveräner und ist bei 7 600 Euro Aufpreis zudem mit einem modernen Allradantrieb versehen.
Die Sicherheitsausstattung ist komplett und umfasst auch ein elektronisches Stabilitätsprogramm. Die Basisversion "Brera" beinhaltet zudem eine CD-Audioanlage, eine Klimaautomatik, Leichtmetallräder, Parksensoren und Nebelscheinwerfer. Die höhere Ausstattunglinie "Sky View" umfasst unter anderem zusätzlich Multifunktionstasten am Lenkrad, spezielle Sitzbezüge, eine Alu-Mittelkonsole und 17-Zoll-Räder. Etwas unverständlich erscheint die Alfa-Politik bezüglich des viel gelobten Panoramadachs. Es ist in beiden Ausstattungsvarianten serienmäßig mit an Bord, jedoch in der Basisversion im Innenraum durch einen festen Himmel verdeckt. Mit anderen Worten: Man hat von diesem Dach in der Praxis überhaupt nichts. Nur in der Version "Sky View" ist - wie der Name suggeriert - der Himmel über dem Brera-Fahrer wirklich sichtbar, was eine angenehme Helligkeit in den Innenraum zaubert.
Kompromisse erfordert also auch dieser Alfa, allerdings halten sich diese im Vergleich zu früheren Modellen in Grenzen. So ist der neue Brera ein Auto geworden, das auf perfekte Art Emotionen vermittelt und gleichzeitig auch Qualität verströmt. Und er ist sicher von allen derzeit erhältlichen Alfa-Fahrzeugen jenes, das am deutlichsten den Kern der Marke repräsentiert. Zumindest bis Mai, denn dann kommt der neue Alfa Spider nach Deutschland. Peter Eck/mid