Fahrberichte

BMW Z4 Coupé: Sinfonie der sechs Zylinder

19.05.2006
Mit einer Coupé-Version ist die BMW Z4-Baureihe nun komplett. Der geschlossene Sportwagen kommt am 8. Juni gleichzeitig als Standardversion mit 195 kW/265 PS und in der supersportlichen M-Variante mit 252 kW/343 PS Leistung auf den Markt. Weitere Motorversionen sind nicht geplant; das Gegenstück zum seit zwei Jahren produzierten Roadster soll exklusiver Luxus bleiben. 38 900 Euro beziehungsweise 55 900 Euro verlangen die Bayern für den knapp vier Meter langen Sportler.

Beim Karosseriedesign orientiert sich der Hecktriebler am Z4-Roadster. Diesmal gibt es kein kombiartiges Shooting-Brake-Heck wie noch beim umstrittenen Vorgänger, dem BMW Z3 Coupé. Statt dessen lässt ein klassisches Coupé-Dach die Silhouette sanft nach hinten fließen. Zusammen mit dem breiten Kühlergrill, der langen, gewölbten Motorhaube und den ausgestellten Radläufen wirkt der nur 1,26 Meter hohe und vier Meter lange Sportwagen kräftig und leichtfüßig zugleich. Trotz der kompakten Maße sitzen auch sehr große Fahrer innen bequem. Im Kofferraum finden immerhin 300 Liter Gepäck Platz, genug Raum für zwei Golftaschen.

Aber nicht nur fürs Auge hat das Coupé etwas zu bieten, auch die Ohren kriegen die volle Dröhnung. Der Hochdrehzahlmotor der gefahrenen M-Version surrt und brummt, bellt und bullert; jeder Tritt aufs Gaspedal eröffnet eine Sechszylinder-Sinfonie. Was auf kurzen Strecken ein Vergnügen ist, könnte dem einen oder anderen Passagier jedoch bei größeren Distanzen an den Nerven nagen. Ebenso das sehr straffe Fahrwerk, das dem Fahrer schlechte Straßenverhältnisse unmittelbar mitteilt.

Dafür zieht das Coupé durch schnelle Kurven flott und sicher wie eine Magnetschienenbahn. Das stabilisierende Dach erhöht die Verwindungssteifigkeit der Karosserie gegenüber der offenen Version noch einmal. Auf gerader Strecke sind mit dem bereits im BMW M3 eingesetzten Motor maximal 250 km/h möglich, danach wird abgeregelt. Den Sprint von null auf 100 erledigt das 1 400 Kilogramm schwere M-Coupé in fünf Sekunden, 0,7 Sekunden schneller als die auch nicht gerade unsportliche Basisversion.

Im Innenraum kommt der Zweisitzer ganz schnörkellos daher. Dunkles Leder, Carbon und Kunststoff lenken den Blick des Fahrers auf die Straße. Wer es ein bisschen farbenfroher mag, kann zu Sonderausstattungen greifen. Serienmäßig sind in beiden Motorversionen Front- und Seitenairbags sowie Klimaautomatik, Sitzheizung und CD-Radio enthalten. Werksseitig eingebaut ist auch das BMW-Stabilitätsprogramm DSC. Ambitionierte Fahrer können das System abschalten. Knapp 3 000 Einheiten des Z4 Coupés will BMW in diesem Jahr noch an den solventen deutschen Kunden bringen. Knapp 60 Prozent sollen mit dem stärkeren Motor ausgeliefert werden. Als Hauptwettbewerber des M-Modells sieht man den Porsche Cayman S, der bei leicht schwächerer PS-Zahl rund 2 500 Euro mehr kostet. Wer die Münchner Motoren also jenen aus Stuttgart vorzieht, sollte mal ein Ohr riskieren. Holger Holzer/mid

Technische Daten BMW Z4 Coupé: Z4 3.0si: 3,0-Liter-Reihensechszylinder mit 195 kW/265 PS, maximales Drehmoment 315 Nm bei 2 500 U/min; 0 bis 100 km/h in 5,7 Sekunden; Höchstgeschwindigkeit 250 km/h, Verbrauch 8,9 Liter Super Plus/100 km; Sechsgang-Schaltung oder Automatik; Preis ab 38 900 Euro; Z4 M: 3,3-Liter-Reihensechszylinder mit 252 kW/343 PS, 365 Nm bei 4 900 U/min; 5,0 Sekunden; 250 km/h, 12,1 Liter Super Plus/100 km; Sechsgang-Schaltung; Preis ab 55 900 Euro. mid/hh


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