Peugeot 407 mit zwei neuen Dieselmotoren
04.07.2006
Mit starken Dieselmotoren gibt der französische Hersteller Peugeot seiner Mittelklasse-Baureihe 407 nach zwei Jahren neuen Schub. Beim 2,2 Liter HDi Bi-Tubo handelt es sich um eine Weltpremiere für dieses Turbosystem in einem Vierzylinder, den Sechszylinder-Diesel kennt man schon aus der Baureihe 607 und aus dem 407 Coupé. Mit 125 kW (170 PS) und 150 kW (204 PS) bewegen sich beide Motoren in der gehobenen Diesel-Liga und versprechen viel Leistung bei angemessenem Verbrauch.
Beim Bi-Turbo steht der Name für seine beiden Turbolader, von denen der eine schon bei niedrigen Drehzahlen anspringt und damit für den Schub unten herum sorgt. Später läuft auch der zweite an, und beide laden das Triebwerk gemeinsam bis zu Drehzahlgrenze auf. Das maximale Drehmoment von 370 Newtonmeter (Nm) wird so bereits bei 1500 Umdrehungen pro Minute erreicht. Die 407 Limousine erreicht die 100-km/h-Marke nach 8,7 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 225 km/h. Peugeot gibt als Durchschnittsverbrauch für diese Variante 6,1 Liter an.
Der 2,2 HDi wird in den beiden Versionen Prémium und Platinum angeboten. Das Fahrzeug wird mit einem Sechs-Gang-Handschalter und natürlich mit FAP-Rußfilter ausgeliefert. Eine Prémium-Limousine kostet mit umfangreicher Serienausstattung 27 950 Euro. Für die Kombiversion SW ist ein Aufpreis von 1300 Euro fällig.
Der große Sechszylinder-Diesel mit 2,7 Liter Hubraum entwickelt sein maximales Drehmoment von 440 Nm bei 1900 U/min. Die Limousine erreiht die 100 km/h nach 8,5 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h. Der Durchschnittsverbrauch soll nach Werksangaben bei 8,4 Litern Diesel liegen. Der 407 2,7 l V6 HDI Bi-Turbo wird bis Oktober dieses Jahres nur in den Versionen Sport und Sport Plus mit Sechs-Gang-Automatikgetriebe, 18-Zoll-Alurädern und FAP-Filter angeboten. Der Preis für den Sport liegt bei 32 450 Euro. Der SW ist auch hier 1300 Euro teurer.
Peugeot erwartet speziell vom 2,2 Liter einen spürbaren Erfolg bei Geschäftsfahrzeugen, bei denen sich die Mitarbeiter ihr Fahrzeug innerhalb eines festgesetzten Kostenrahmens selbst aussuchen können. Auch deswegen hat man die die vier Ausstattungspakete für die jeweils vier Varianten der Limousine und des Kombis so gewählt, dass ein Preisvorteil von 1400 Euro gegenüber der üblichen Preisliste sichtbar wird. In diesem Jahr will Peugeot vom 2,2 HDi Bi-Turbo noch 350 Limousinen und 650 SW verkaufen. Der V6 HDi soll 100 Mal als Limousine und 300 Mal als SW abgesetzt werden.
Schon nach einem ersten Probegalopp mit beiden Motoren wird klar, warum Peugeot dem Vierzylinder die größeren Marktchancen zuspricht. Es ist nicht allein der Preis. Denn trotz des vergleichsweise geringeren Drehmoments und der kleineren PS-Zahl wirkt der Vierzylinder in Verbindung mit dem Handschalter agiler. Wer das mag, dem werden die beiden Zylinder nicht fehlen. Der subjektive Eindruck vom Gleichstand von Vier- und Sechszylinder bestätigt sich beim Blick auf die Messwerte: Die Unterschiede in Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit werden kaum sichtbar. Statt deutlich besserer Fahrleistungen bieten der Sechszylinder und Automatik eben mehr Geschmeidigkeit, Komfort und Prestige. (ar/Sm)
Von Peter Schwerdtmann