Fahrberichte

Toyota Avensis Facelift: Alltagstalent

12.10.2006
Der Toyota Avensis war schon immer so etwas wie ein Butter-und-Brot-Auto, nicht nur für Toyota, sondern auch für seine Besitzer: solide in der Technik und zurückhaltend im Auftritt. Jetzt - in der Mitte seines Produktzyklusses - erlebt er seine Überarbeitung, damit er auch bis zu seiner Ablösung im Jahr 2008 noch Erfolge im Markt als Alltagstalent verbuchen kann.

Beim Äußeren übten die Toyota-Gestalter so viel Zurückhaltung, dass ein zweiter Blick notwendig wird, um die Unterschiede zum Vorgänger zu erkennen. Neue Scheinwerfer und neue Rückleuchten sind noch die auffälligsten Änderungen. Die Frontpartie wurde zugunsten einer besseren Aerodynamik überarbeitet, ebenso die Abdeckungen von Motor und Tank. Das Ergebnis sind niedrige Luftwiderstandsbeiwerte von 0,28 bei den beiden Limousinenvarianten mit vier und fünf Türen und 0,29 beim Kombi. Das spürt man und hört man; denn der Durchschnittswert beim Verbrauch sank, und die Windgeräusche nehmen ab.

Zusätzliche Geräuschdämmungsmaßnahmen sorgen dafür, dass es im Innenraum für diese Fahrzeugklasse erstaunlich ruhig zugeht. Die Reifen und die Straßenbeläge entscheiden mehr über das Geräusch im Innenraum als Motor und Fahrtwind. Das trägt erheblich zu einem Fahrgefühl bei, dass man sonst eher von größeren Limousinen gewohnt ist.

Im Innenraum sind es eher die hochwertigeren Materialien als die Änderungen im Design, die dessen Charakter bestimmen. Hier wird ebenfalls spürbar, dass Toyota seinen Avensis aufgewertet hat. Auch die neue Lenkung, die verstärkte Vorderachse, die langen Federwege und das insgesamt mehr auf agiles Handling abgestimmte Fahrwerk ändern nichts am Gesamteindruck vom Avensis als komfortorientiertem Fahrzeug.

Neu im Motorenprogramm ist ein Vierzylinder-Diesel mit 93 kW/ 126 PS und einem maximalen Drehmoment von 300 Newtonmeter zwischen 1800 und 2400 Umdrehungen pro Minute. Der verschafft dem Avensis recht ansehnliche Fahrleistungen mit einer Höchstgeschwindigkeit um die 200 km/h, einem Beschleunigungswert von 10,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h und einen Durchschnittsverbrauch von unter sechs Litern. Der Commonrail-Diesel verbrennt so sanft, dass man auch von außen kaum noch das Geräusch als dieseltypisch erkennen kann. Er ist mit einem Oxidations-Katalysator und einem Rußfilter ausgerüstet, so dass er Euro 4 erfüllt und - nach Aussagen von Toyota - auch mit der noch in Diskussion befindlichen Euro 5 keine Probleme haben wird.

Der Motor ersetzt den bisherigen 2-Liter-Diesel mit 85 kW/ 116 PS ab und soll Toyota besonders beim Geschäft mit kleineren Flotten Vorteile im Markt bringen. Geblieben sind der 2,2 Liter Diesel mit 130 kW / 170 PS, der 2,4 Liter VVT-i Benziner mit 20 kW/ 163 PS, der 2,0 Liter VVT-i Benziner mit 108 kW/147 PS und der durchaus reizvolle 1,8 Liter VVT-i Benziner mit 95 kW/ 129 PS.

Der kleinste Benziner mit Fünf-Gang-Schaltung kostet in der Basisversion 21 400 Euro, als Avensis Sol 22 800 Euro und in der Version Avensis Executive 24 500 Euro. Die Obergrenze in der Preisskala markiert der 2,2-Liter-Diesel mit der bei allen Dieseln serienmäßigen Sechs-Gang-Handschaltung für 29 400 Euro. Dabei ist auch die Basisversion schon recht komplett ausgestattet, unter anderem mit einem vollen Airbag-Programm einschließlich eines Knieairbags für den Fahrer, ESP, elektrisch einstellbare Außenspiegel, 16-Zoll- Rädern, kompletter Radio- und CD-Anlage und einer Klimaanlage.

Der Avensis ist eine treue Seele, im besten Sinne ein Allerweltsauto mit Alltagstalenten, die ihn zu einem komfortablen und wirtschaftlichen Fortbewegungsmittel werden lassen. So kann er in der zweiten Hälfte seines Lebenszyklusses sicher weiterhin Freunde finden, die sich an seiner Solidität und seiner Zuverlässigkeit erfreuen. (ar/Sm)

Von Peter Schwerdtmann


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