Fahrberichte

Daihatsu Trevis: Der CityFlitzer

15.11.2006
Mit dem Trevis will Daihatsu vor allem Frauen ansprechen, doch auch Männer zeigen sich von dem neuen Kleinwagen entzückt. Mit den runden Scheinwerfen im Mini-Design und einem Blechkleid im Retro-Look weiß der Japaner schon optisch zu bezaubern. Hinzu kommt das bestechende Argument des Preises, der mit knapp 10 000 Euro erschwinglich erscheint.

Das gilt vor allem für Menschen, die überwiegend in Stadtgebieten mobil sein wollen. Das ist mit dem Trevis nicht nur gut zu bewältigen, es macht auch noch erstaunlich viel Spaß. Dazu trägt vor allem der Dreizylinder-Einliter-Benziner mit 43 kW/58 PS Leistung bei, der aus dem Cuore bekannt ist und im 790 Kilogramm leichten Trevis neue Stärke zeigt. Durch die Großstadtschluchten lässt sich der Viersitzer wendig und flink bewegen, außerdem kürt der quirlige Motor das Fahrzeug zum Ampelkönig.

Außerhalb geschlossener Ortschaften kann der Fronttriebler im Verkehr ausreichend gut mitschwimmen. Kurvenfahrten bereiten allerdings keine Laune; die schmalen Reifen auf 14-Zoll-Felgen vermitteln in flott gefahrenen Kehren ein schwammiges Gefühl. Bei Autobahnfahrten stößt der Kleine dann schließlich an seine Grenzen; auf dem Weg zur Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h tut er sich zunehmend schwerer. Aber etwas anderes kann angesichts der Leistung nicht erwartet werden. Also zurück in die Stadt, wo der Trevis zu Hause ist. Hier punktet er nicht zuletzt wegen der leichtgängigen, wenn auch indirekte Lenkung, der übersichtlichen Karosserie, die das Einparken erleichtert, sowie dem geringen Wendekreis von nur 8,80 Metern.

Und auch wenn der nur 3,40 Meter lange Fünftürer mit seinem Steilheck von außen wirkt, als könne man ihn in die Hosentasche stecken, verfügt er über einen überraschend großen Innenraum, in dem bis zu vier Passagiere erstaunlich bequem sitzen und aufgrund der Fahrzeughöhe von 1,50 Metern ein respektables Raumgefühl genießen. In kleinen Ablagefächern lassen sich Handys und andere Utensilien prima verstauen. Der Kofferraum fällt mit 167 Litern Fassungsvermögen zwar recht klein aus, aber für einen mittelgroßen Lebensmitteleinkauf für eine Person und einen Kasten Wasser reicht das locker aus. Außerdem lässt sich die zweigeteilte Rückbank mit einem Handgriff umklappen und bietet dadurch Platz für 420 Liter Gepäckvolumen.

Für den Kleinwagen sprechen auch die günstigen Unterhaltskosten bei Versicherung und Verbrauch: Im Durchschnitt begnügt sich der Trevis mit 6,5 Litern Normalbenzin je 100 Kilometer. Die AXA verlangt für die Haftpflicht jährlich 401 Euro und beim Fiskus werden 68 Euro Steuern im Jahr fällig. Was beim Unterhalt gespart wird, sollte in die Ausstattung investiert werden. Für 11 000 Euro gibt es die höherwertige Variante, die im Gegensatz zur Basisversion über eine Klimaanlage und CD-Radio, ein höhenverstellbares Lederlenkrad von Momo, elektrische Fensterheber, Metallic-Lack sowie Zentralverriegelung mit Fernbedienung verfügt. Die Sicherheitsausstattung bleibt aber in beiden Varianten mit ABS und zwei Airbags knapp bemessen. Silke Koppers/mid

Teststeno Daihatsu Trevis: Fünftüriger, viersitziger Kleinwagen, Länge/Breite/Höhe: 3,40 Meter/1,48 Meter/1,50 Meter; Motor: 1,0-Liter-Dreizylinder-Benziner, Leistung: 43 kW/58 PS, max. Drehmoment: 91 Nm bei 4 000 U/min, 0-100 km/h in 12,2 Sek., Höchstgeschwindigkeit 160 km/h, Verbrauch 6,5 Liter Normalbenzin/100 km, Abgasnorm Euro 4, Preis ab 9 990 Euro. mid/kosi


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