Honda SH 300i: Leistung und Komfort
06.08.2007
Wendigkeit im Stadtverkehr und Komfort auf Langstrecken vereint der Großradroller Honda SH 300i. Das 20 kW/27 PS starke Zweirad kostet knapp 5 200 Euro, serienmäßig sind unter anderem ein Topcase und ABS dabei.
Der 279 ccm Einzylindermotor überzeugt mit seinem kräftigen Antritt. Damit spricht der große Roller genau jenes Klientel an, das sich zwar für den Ballungsraum ein wendiges und praktisches Zweirad wünscht, jedoch auch auf längeren Distanzen flott im Verkehr mitschwimmen möchte. Was in südeuropäischen Städten wie Mailand oder Madrid längst gang und gäbe ist, macht sich nun allmählich auch in deutschen Städten bemerkbar.
Schon auf den ersten Blick weiß der japanische Roller mit wertigem Design und schön geschwungener Silhouette zu überzeugen. Die breite Front schützt dabei die Beine gut vor der Witterung, was gerade für Umsteiger aus dem Auto ein wichtiger Punkt ist. Einzig die Sitzbank dürfte eine Spur bequemer ausfallen. Unter dieser findet sich der rollertypische Stauraum für Helm oder Einkaufstüte, wobei leider kein Integralhelm unterzubringen ist. Und auch ein Jet-Helm darf nicht besonders groß ausfallen. Zudem sind besser keine verderblichen Lebensmittel wie Käse oder Frischmilch im Fach zu transportieren, da es vom Motor stark erwärmt wird. Hier hilft das serienmäßige Topcase.
Per Zündschlüssel wird der Vierventiler-Motor zum Leben erweckt. Der kompakte, flüssigkeitsgekühlte Einzylinder des SH 300i leistet 20 kW/27 PS bei 8 000 U/min und verfügt über ein maximales Drehmoment von 26 Nm bei 6 000 Touren. Vor allem beim Beschleunigen legt der mit 16-Zoll-Rädern bestückte SH eine erstaunliche Dynamik an den Tag. Mit ihm braucht man weder Ampelstarts noch das Einfädeln auf die Autobahn zu fürchten. Um die Abgase kümmert sich ein geregelter Katalysator, der in Verbindung mit der Kraftstoffeinspritz-Technik die Einhaltung der Euro-3-Norm garantiert. Auf die Straße gebracht wird die Motorkraft mittels einer stufenlosen V-Matic. Hierbei übernimmt, wie bei den meisten Rollern, ein Riemenantrieb die Kraftübertragung. Das gewährt eine geschmeidige, aber dennoch nachdrückliche Beschleunigung.
Für Verzögerung sorgt das bekannte CBS-ABS-Kombibremssystem, das mit einer vorderen und einer hinteren Bremsscheibe arbeitet. Hierbei wirkt der rechte Bremshebel auf zwei der drei vorderen Bremskolben, der linke hingegen sowohl auf das Hinterrad als auch auf den dritten Kolben der vorderen Bremse, wodurch ein sicheres und unkritisches Abbremsen auch auf schlechtem Untergrund erreicht wird. Speziell Roller-Neulingen, die sich erst an die Eigenheiten eines Zweirads gewöhnen müssen, wird das Fahren dadurch erleichtert.
In der Summe betrachtet ist der in vier Farben lieferbare SH 300i mit seinem Preis von 5 190 Euro zwar kein billiges, dafür jedoch vollwertiges Pendlerfahrzeug. Das scheinen schon viele Deutsche entdeckt zu haben, denn derzeit übersteigt die Nachfrage das Angebot, so dass nicht jeder Händler den Großradroller auf Lager hat. Wer den Roller bestellt, muss mit einigen Wochen Wartezeit rechnen. Heiko P. Wacker/mid
Teststeno Honda SH 300i:
Großradroller mit flüssigkeitsgekühltem SOHC-Einzylinder-Viertaktmotor, vier Ventile, 279 ccm Hubraum, Leistung 20 kW/27 PS bei 8 000 U/min, max. Drehmoment 26 Nm bei 6 000 U/min, Höchstgeschwindigkeit 131 km/h, elektronische Einspritzung, geregelter Katalysator, Einstufung nach Euro-3-Norm, stufenlose Keilriemenautomatik, Sitzhöhe 78,5 Zentimeter, Tankinhalt 9 Liter, Leergewicht 174 Kilogramm, Zuladung 178 Kilogramm; Preis 5 190 Euro. mid/wa