SsangYong Rexton 270 Xdi: Koreanisches Arbeitstier
12.12.2004
Mit einem fleißigen Arbeitstier meldet sich SsangYong auf dem deutschen Markt zurück. Der Rexton 270 Xdi aus der SUV-Kategorie könnte helfen, dass es auch mit dieser koreanischen Marke bergauf geht.
Der stattliche Allrader mit 4,79 Metern Länge, 1,87 Metern Breite und 1,83 Metern Höhe kann sich optisch durchaus mit eingeführten Konkurrenten wie etwa dem Hyundai Tucson oder dem Kia Sorento messen. Eine gefällige, von Ital Design entworfene Linienführung und Leichtmetallräder mit 16 Zoll Durchmesser sowie eine Bereifung im Format 235/70 liefern einiges fürs Auge.
Angetrieben wird der Rexton von einem 2,7-Liter-Fünfzylinder-Turbodieselmotor mit Common-Rail-Einspritzung und 120 kW/163 PS. Das Drehmoment erreicht 345 Nm. Dabei handelt es sich um ein von Mercedes-Benz vor Jahren konzipiertes Aggregat, das in Korea weiter entwickelt wurde. Das Triebwerk ist sicherlich nicht mehr auf dem neuesten Stand der Selbstzünder-Technik, was etwa Verbrauchswerte und Umwelteinstufung anbetrifft. Das stört zwar, aber dafür geht der Einstiegspreis in Ordnung. 29 800 Euro (Automatik 31 750 Euro) sind ein verlockendes Angebot.
Für den Preis gibt es ein grundsolides Fahrzeug. Kräftig zupackend, durchaus nicht zu überhören, verrichtet der Motor seine Arbeit. Kommt die Höchstgeschwindigkeit von rund 170 km/h in Reichweite, wird es laut. Der Verbrauch bewegt sich mit dem Automatik-Getriebe bei 9,8 Litern Diesel auf 100 Kilometer. Die Umwelteinstufung erfolgt lediglich nach Euro 3. Ein Partikelfilter ist nicht in Sicht.
Das Gepäckraumvolumen beträgt 935 bis 1 524 Liter. Es kann auch eine zweite Rückbank geordert werden, so dass sieben Personen transportiert werden können. Sehen lassen kann sich die Anhängelast von 3 500 Kilogramm. Das ist für einen großen Wohnwagen oder einen Anhänger mit zwei Pferden gut.
Der Allrader bringt im Regelfall die Antriebskraft im Verhältnis 95 Prozent hinten und fünf Prozent vorne auf die Straße. Geht es ab ins Gelände, regelt eine elektronische Steuerung das Verhältnis auf 50 zu 50. Da auch der Radstand, die Bereifung und die Bodenhöhe stimmen, lassen sich durchaus Ausflüge in den Steinbruch machen oder das Segelboot aus dem Wasser ziehen. Serienmäßig sind unter anderem ESP, eine Klimaautomatik, elektrisch verstellbare und einklappbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber und Lederlenkrad an Bord.
Im Alltag erweist sich der Rexton als gutmütiger Begleiter, wenn man sich an die Größe gewöhnt hat. SUVs passen nun mal eigentlich nicht in deutsche Innenstädte. Der einfach gestaltete Innenraum versprüht einen eher herben Charme, lässt sich aber leicht erklettern und wirkt aufgeräumt.
Resümee: Wieder einmal ein grundsolides Auto aus Korea, bei dem es nicht viel zu meckern gibt und bei dem das Preis/Leistungsverhältnis stimmt. Warum sollte SsangYong nicht in eine ähnliche Erfolgsspur kommen, in der Kia oder Hyundai mit Vollgas fahren?
Immerhin: Geht man von der aktuellen Statistik des Kraftfahrt-Bundesamts in Flensburg aus, ist SsangYong die erfolgreichste Marke in Deutschland. Zumindest was die prozentualen Sprünge anbetrifft. Um stolze 215 Prozent auf 337 Fahrzeuge ist dank des Rexton die Zahl der Neuzulassungen der Koreaner in den Monaten Januar bis Oktober 2004 gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres gewachsen, wo die altbackenen Korando und der Pick-Up Musso nur für ein paar Dutzend Zulassungen sorgten. Da ist also noch viel Luft nach oben drin.
Helmut Weinand/mid