Fahrbericht Chevrolet Kalos: Sportlicher Auftritt
27.01.2005
Mitte Februar kommt der Chevrolet Kalos erstmals als dreitürige Variante zu Preisen ab knapp 9 000 Euro auf den deutschen Markt. Es ist zugleich das erste Fahrzeug, das nach der Umbenennung der Marke Daewoo in Chevrolet an den Start geht. Der Dreitürer gibt sich im Vergleich zum Fünftürer und der seit 2002 erhältlichen Stufenheckvariante deutlich sportlicher. In den Abmessungen entsprechen sich die Fahrzeuge mit einer Länge von 3,88 Metern und einer Höhe von 1,50 Metern.
Mit seinem attraktiven Äußeren soll der Kompaktwagen eine neue Zielgruppe ansprechen, die zur Hälfte aus Frauen besteht. Als Motorisierung stehen ihnen die beiden schon bekannten 1,2-Liter-Benziner mit 53 kW/72 PS und dem 1,4-Liter-16-Ventiler mit 69 kW/94 PS zur Auswahl. Letzterer bringt den Fronttriebler in 11,1 Sekunden auf 100 km/h und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 176 km/h. Der Verbrauch wird mit durchschnittlich sieben Liter Normalbenzin angegeben, was eine Reichweite von über 600 Kilometern ermöglicht.
Chevrolet bietet die drei Ausstattungsvarianten S, SE und SX an. Die Preise starten für den Dreitürer 1.2 S bei knapp 9 000 Euro, für die SE-Ausstattung müssen 700 Euro Aufpreis bezahlt werden. Der 1.4 SX kommt auf 11 590 Euro. Die Preise für die anderen Versionen wurden zum Jahresbeginn angehoben und beginnen für den fünftürigen 1.2 S bei 9 490 Euro. Der vor allem in Ostdeutschland als Stufenheck favorisierte 1.4 SX kostet jetzt 12 390 Euro. Ende des Jahres wird er in Korea durch einen Nachfolger abgelöst, der aber erst 2006 nach Europa kommt.
Der sportliche Auftritt des Dreitürers wird vor allem durch die Anbauteile an Front und Heck, die modifizierten Stoßfänger sowie markante Seitenschweller geprägt. Die Fahrzeughöhe und der Radstand gewähren den Insassen recht viel Raum, die optimale Sitzposition wird durch ein serienmäßig in der Neigung verstellbares Lenkrad abgerundet. Allerdings können Langbeinige durch eine beschränkte Sitzrückführung nicht genug Beinfreiheit genießen. Auch mangelt es der Version an Haken zum Aufhängen einer Jacke sowie einem Haltegriff, die im Fünftürer jedoch vorhanden sind.
Dafür finden sich genügend Ablagen, um Mobiltelefone, Kleingeld oder Unterlagen zu verstauen. Ausreichenden Platz bietet auch der Kofferraum. Er kann von 220 Litern Volumen durch die im Verhältnis 1/3 zu 2/3 umklappbaren Rücksitzlehnen auf 980 Liter Stauvolumen erweitert werden. Selten geworden, aber hier vorhanden ist das vollwertige Reserverad, das sich unter der Laderaumabdeckung befindet.
In der Summe wirkt der Wagen komfortabel und liegt gut auf der Straße. In der Stadt ist mit ihm bei jeder Motorisierung gutes Fortkommen gewährleistet. Für Bergfahrten empfiehlt sich jedoch eher das 1,4-Liter-Triebwerk, während das 1,2-Liter-Aggregat dafür nicht gerade prädestiniert ist. Wem die Leistung der Werksaggregate nicht reicht, kann sich für den bis zu 195 km/h schnellen Chevrolet Kalos Sprint mit dem 96 kW/131 PS starken Kompressor-Motor von Schweizer Tuningspezialist Delta Motor entscheiden. Den Preis gibt es auf Anfrage.
Hagen Sabetzki/mid