Fahrberichte

Fahrbericht Alfa Romeo GT 1.8 TS: Mit Lust sparen

29.01.2005
Weniger Leistung und günstigerer Preis - für mehr Kunden. Alfa Romeo ergänzt das Angebot des Sportcoupés GT um die Einstiegsversion 1.8 T.Spark. Wir haben dem Basismodell bereits auf den Zahn gefühlt.

Günstiger ist besser

Der Alfa GT geizt nicht mit optischen Reizen - sondern ab sofort beim Preis. Die Italiener bieten den Fünfsitzer als 1.8 T.Spark Impression nun schon für 23.600 € an. Die ehemalige, stärkere und besser ausgestattete Basisversion 2.0 JTS Progression steht mit 27.250 € in der Preisliste. Seit der Premiere vor knapp einem Jahr wurde die Verarbeitungsqualität des GT spürbar verbessert. Auch auf schlechtem Pflaster herrscht nun Ruhe, nichts quietscht, zirpt oder klappert. Unverändert praktisch ist dagegen das Karosseriekonzept mit der großen Heckklappe und einem Kofferraum, der zwischen 320 und 905 Litern schluckt. Für ein Sportcoupé ist auch in der zweiten Reihe überraschend viel Platz. Auf kürzeren Strecken sitzen dort selbst Erwachsene halbwegs bequem.

Im Detail

Das neue Basismodell leistet zwar nur 140 PS (103 kW), doch es reckt das Alfa-Logo genauso angriffslustig in die Landschaft wie die stärkeren Brüder. Unterhalb des Fensters spiegelt sich Licht auf einem Blechfalz, der in ein bulliges Heck mit schmalen Lichtleisten mündet. Weit ausgestellte Radläufe versprechen Kraft. Die findet allerdings über 15-Zoll-Bereifung mit Stahlfelgen auf den Asphalt. Beim Alfa GT Progression gibt es stattdessen 16-Zoll-Alufelgen. Auch CD-Radio, Zwei-Zonen-Klimaanlage und Sportsitze mit Alfatex-Bezügen sind dann serienmäßig. Und so werden wohl die meisten GT-Kunden 25.750 € investieren und die Basismotorisierung mit der besseren Ausstattung ordern. Vier Airbags vorne, Bremsassistent, Stabilitätskontrolle VDC, Lederlenkrad, elektrische Fensterheber und Außenspiegel sowie eine Funk-Zentralverriegelung sind übrigens immer an Bord.

Typisch Alfa Romeo

Hinter der bulligen Front röhrt kein V6-Triebwerk, tickert kein JTD-Turbodiesel und es sirrt auch keine topmoderne JTS-Benzin-Direkteinspritzung. Dennoch ist der 1.8 T.Spark 16V eine gute Wahl. Der Vierzylinder verfügt in bester Alfa-Tradition über eine Doppelzündung (Twin Spark). Zwei Zündkerzen pro Brennraum sorgen laut Alfa für ein weicheres Arbeitsgeräusch und eine geringere thermische Belastung. Probe aufs Exempel: Aus den Tiefen des Motorraums dringt ein sonores Knurren, das auch bei hoher Drehzahl nicht unangenehm wird. Im Zusammenspiel mit der wohltemperierten Auspuffanlage stellt sich sofort das typische Alfa-Feeling ein.

Unterwegs überrascht

200 Stundenkilometer Spitze und ein Sprint von null auf 100 km/h in 10,6 Sekunden - diese Papierdaten reißen niemanden wirklich vom Hocker. Dennoch: Bedenken verflüchtigen sich schnell. Tiefe Sitzposition, präzises Einlenkverhalten und eine Federung nach dem Motto hart aber herzlich. Das ist das Holz aus dem echte Sportler geschnitzt sind. Hinter dem in Höhe und längs verstellbaren Lederlenkrad findet sich schnell eine bequeme Position. Schmal geschnittene Sportsitze (Serie ab Progression) schmiegen sich an den Rücken, Seitenhalt ist reichlich vorhanden. Einzig die etwas schwergängige Fünfgangschaltung trübt den Spaß. Ob das ein prinzipielles Problem ist, oder ob es am noch jungfräulichen Kilometerstand liegt, lässt sich nach den ersten Proberunden noch nicht abschließend beurteilen. Dafür hängt das Doppelnockenwellen-Aggregat gut am Gas. Je mehr Drehzahl, desto lieber. Maximales Drehmoment: 163 Newtonmeter bei 3.900 Umdrehungen. Alfa Romeo verspricht einen Durchschnittsverbrauch von 8,5 Litern. Nach einer recht flotten Testfahrt rund um Heidelberg zeigt der Bordcomputer zwei Liter mehr an. Das geht in Ordnung.

Fazit: Dem neuen Basismotor 1.8 T.Spark gelingt im Alfa GT ein überzeugender Einstand. Innerhalb der Modellreihe dürfte er vor allem dem stärkeren Benzin-Direkteinspritzer 2.0 JTS (165 PS/ 122 kW) das Leben schwer machen. Er bietet kaum weniger Fahrspaß, spart aber 2.500 € in der Anschaffung.

planbar.de, Holger Schilp


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