Fahrbericht Skoda Octavia Combi 4x4
04.03.2005
Größer, schöner, komfortabler und sicherer. Die Fortschritte der Limousine treffen auch für den neuen Skoda Octavia Combi zu. Und die Tschechen präsentieren gleich das volle Programm - inklusive Allradvariante 4x4.
Billig war gestern
Und noch eine Parallele zur Limousine: Frei nach dem Motto "Konkurrenz brauchen wir keine, die machen wir uns selbst", bleibt der Vorgänger bis auf weiteres als besonders günstige Einstiegsversion im Programm. Mit 75 PS (55 kW) kostet der Combi Tour 14.790 €. Auch eine Möglichkeit, sich gegen Billigangebote aus Asien zu wappnen.
Neu und vertraut
Der neue Octavia wirkt auf den ersten Blick wie ein guter alter Bekannter. Seine klassische Linienführung verzichtet auf jeglichen Schnickschnack. Einziges Zugeständnis an den sportlichen Zeitgeist sind dynamisch nach vorn gereckte Dachsäulen am Heck. Darunter verschwinden 580 Liter Gepäck, mit umgeklappter Rückbank sind es sogar 1.620 Liter. Damit muss sich der Tscheche in Kombi-Kreisen nicht verstecken. Zumal sich das Abteil gradlinig präsentiert und daher gut zu beladen ist.
Moderne Technik
Der neue Skoda Octavia Combi auf der Plattform des Golf V kostet mindestens 16.740. Dafür gibt es 102 PS (75 kW) und ein Sicherheitspaket das mit Front-, Seiten- und Kopfairbags sowie aktiven Kopfstützen, ABS kaum Wünsche offen lässt. Beim Combi Classic fehlt einzig das Stabilitätsprogramm ESP. Bei den höherwertigen Ausstattungslinien, die auch mit stärkeren Motoren bis 150 PS (110 kW) kombiniert werden können, ist es dagegen serienmäßig. Climatronic, elektrische Fensterheber vorn, Bordcomputer, Zentralverriegelung und ein CD-Radio gehören ab 19.400 € (Ambiente) ebenfalls zum Serienumfang.
Volles Programm
Insgesamt stehen fünf Motorisierungen zur Auswahl. Dieselfreunde wählen entweder den 1.9 TDI (105 PS/75 kW) oder den 2.0 TDI (140 PS/103 PS). Beide Aggregate verfügen über keinen Rußfilter, erfüllen aber die Schadstoffnorm Euro 4. Ab Mai wird für die TDI auch das innovative Direktschaltgetriebe DSG verfügbar sein, das die Fachpresse bereits in anderen Modellen des VW-Konzerns zu Begeisterungsstürmen hingerissen hat. DSG verfügt über zwei Kupplungen, sodass es bei den automatisierten Schaltvorgängen zu keinerlei Unterbrechung der Zugkraft kommt. Leider ist der Spaß mit 1.500 € nicht ganz billig. Die Benzinmotoren lassen sich für das gleiche Geld mit einer 6-Stufen-Tiptronic ausrüsten. Neben dem Basis-Benziner bietet Skoda zwei weitere Vierzylinder mit der Benzin-Direkteinspritzung FSI an. Der 1.6 FSI leistet 115 PS (85 kW), der 2.0 FSI ist mit 150 PS (110 kW) die Topmotorisierung im Octavia.
Auf Abwegen
Weiteres Highlight ist der Combi 4x4, den Skoda mit dem 1.9 TDI für 23.640 € anbietet, während der 2.0 FSI auf 24.440 € kommt. Für den Einsatz in Wald und Flur wurde die Bodenfreiheit um 2,3 Zentimeter erhöht und das Fahrwerk mit geänderten Dämpfern versehen. Motor, Getriebe und Bremsleitungen sind durch zusätzliche Abdeckungen geschützt. Der Tank fasst mit 60 Litern etwas mehr als beim Fronttriebler. Auf rutschigem Untergrund schaltet sich der Hinterradantrieb automatisch über eine elektronisch gesteuerte Haldex-Kupplung zu. 15-Zoll-Alufelgen, Dachreling und Einparkhilfen hinten sind ebenfalls serienmäßig.
Bewährte Qualitäten
Innen gibt es zwischen dem neuen Octavia Combi und der im vergangenen Sommer eingeführten Limousine keine Unterschiede. Hochwertige Verarbeitung und viel Bewegungsfreiheit auf allen Plätzen kennzeichnen den Aufenthalt. Besonders die hinteren Passagiere profitieren von dem um 6,6 Zentimeter verlängerten Radstand. Praktisch sind auch die vielen Haken, Fächer und Ablagen, auf die das Basismodell allerdings teilweise verzichten muss. In die vorderen Türfächer passt sogar eine Getränkeflasche. Und das bei allen Ausstattungsversionen.
Fazit: Skoda schuf auch dem neuen Octavia Combi eine zeitlose Karosserie, die selbst in einigen Jahren wohl noch modern aussehen wird. Beim Antrieb profitiert der geräumige Tscheche vom Hightech-Angebot (TDI, FSI, DSG, Tiptronic) aus dem Konzern-Baukasten.
planbar.de, Holger Schilp