Fahrberichte

Fahrbericht Seat Altea 2.0 TDI: Mit Designer-Label

29.03.2005
Der Kompaktvan Seat Altea hat schon als Prototyp begonnen, Design-Preise zu sammeln. Dem "Blick" der augenförmigen Scheinwerfer in Klarglasoptik kann man sich denn auch kaum entziehen. Hinzu kommt eine Linienführung mit einer Mischung aus muskulös und elegant, die gut zum sportlichen Image der VW-Tochter passt und modellhaft für die gegenwärtige Erneuerung der spanischen Marke steht. In seinem kräftigen Rot-Ton sticht der auf Basis des VW Golf aufbauende Fünftürer selbst noch bei trübem Winterwetter deutlich aus der Masse hervor.

Gefahren wurde der von den meisten Kunden bestellte 2,0-Liter-Diesel, der ausschließlich in Verbindung mit der Ausstattungsvariante Stylance angeboten wird. Zum Preis von 22 870 Euro gibt es zusätzlich zur Basisausstattung mit den sechs Airbags und dem ESP hier noch unter anderem Aluminiumräder, Nebelscheinwerfer, Zwei-Zonen-Climatronic und eine Geschwindigkeitsregelanlage.

Der aus dem VW-Konzern bekannte Vierzylinder-Dieselmotor mit 103 kW/140 PS Leistung macht sich beim Start geräuschvoll bemerkbar. Seine klaren Langstreckenqualitäten entfaltet er dann bei Reisen auf der Autobahn jenseits der Richtgeschwindigkeit. Beim Auskosten der maximalen Leistung zeigt sich der Selbstzünder im sechsten Gang angenehm laufruhig. Aufgrund des guten Durchzugsvermögens des TDI-Motors lässt man sich gern zu flotter Fahrweise verleiten. Allerdings muss dann in Kauf genommen werden, dass der vom Hersteller angegebene Durchschnittsverbrauch von knapp sechs Litern leicht um zwei bis drei Liter überschritten wird. An weiteren Kosten schlägt die Kfz-Steuer mit rund 310 Euro zu Buche. Der Jahresbeitrag für die Haftpflichtversicherung beläuft sich beispielsweise bei der AXA für die Zulassung in einer Großstadt auf 535 Euro.

Ganz geschmeidig gelingen die Gangwechsel mit dem Sechsgang-Getriebe. Die flexible Auslegung verzeiht, wenn beispielsweise an Autobahnbaustellen das Zurückschalten vergessen wird. Die Fahrwerksabstimmung ist den Seat-Ingenieuren überzeugend gelungen. Hervorzuheben ist die gute Straßenlage auch bei niedrigen Außentemperaturen und starkem Regen.

Die hochbauende Karosserieform schenkt im Innenraum üppige Kopffreiheit. An die weit nach vorn gezogene Frontscheibe, wiewohl mittlerweile üblich, mag man sich trotzdem nicht so recht gewöhnen. Die ergonomisch ausgeformten Frontsitze sind für kräftige Staturen ausgelegt. Auf den hinteren Plätzen nehmen gar Großgewachsene gern Platz. Wird der mittlere Sitz heruntergeklappt, steht zwei Passagieren eine Armlehne mit zwei eingelassenen Becherhaltern zur Verfügung. Das Wegklappen der Rücksitze gelingt problemlos. Auch die Beladung des regulär 409 Liter fassenden Gepäckabteils macht dank der niedrigen Ladekante und dem ebenen Kofferraumboden keine Mühe. Bei der Variabilität und seinem maximalen Ladevolumen von 1 320 Litern kann der Altea zwar nicht mit anderen Vertretern seiner Klasse wie dem Ford Focus C-Max oder Renault Scenic mithalten. Das will er aber auch gar nicht. Schließlich möchte er eher Sportler als Transporter sein. Dorothee C. Tschampa/mid


Erste Schritte
Anzeige