Fahrberichte

Fahrbericht Citroen C 1: Der zweite Drilling

02.06.2005
Zum Preis von 8 350 Euro steht ab dem 10. Juni ein neuer Kleinwagen bei den Citroen-Händlern, mit dem der Hersteller sein Modellprogramm nach unten abrundet: Der C 1 ist der Zweite im Bunde der automobilen Drillinge, die von Toyota, Peugeot und Citroen gemeinsam im tschechischen Kolin auf der gleichen Plattform gebaut werden. Zwar kann der 3,43 Meter lange, 1,63 Meter breite und 1,47 Meter hohe Franzose äußerlich die Verwandtschaft zum japanischen Aygo und dem Peugeot 107 schon aufgrund der baugleichen Vordertüren und der Windschutzscheibe nicht leugnen. Dennoch beweist der C 1 Eigenständigkeit.

Während der bereits vorgestellte Toyota optisch subjektiv der Schickere der Bruderschaft ist, so zeichnet sich der kleine Citroen sowohl als Dreitürer als auch als 400 Euro teurerer Fünftürer durch ein sportliches Äußeres aus. Dazu tragen besonders die großen Stoßfänger, hoch angesetzten Scheinwerfer sowie die fast nicht vorhandenen Überhänge bei. Eine geschwungene Dachlinie und hoch angesetzte, kreisförmige Rückleuchten unter einer dreieckigen Glasabdeckung runden die dynamische Optik ab.

Der Innenraum ist ansprechend und übersichtlich gestaltet. Das mittig hinter dem Lenkrad platzierte Rundinstrument zeigt während der Fahrt neben der Geschwindigkeit noch den Füllzustand des Tanks und die gefahrenen Kilometer an - mehr nicht. Der keck schräg links auf den Tachometer aufgesetzte kleine Drehzahlmesser wird optional im Paketpreis zusammen mit der Klimaanlage und dem CD-Radio angeboten. Das Bedienfeld für die Heizung wölbt sich in der Mittelkonsole nach außen und ist in weißem Kunststoff gehalten. Bei eingeschalteter Beleuchtung erstrahlt es orange, wodurch der Einheit etwas von der Billig-Optik verloren geht. Ansonsten wirkt der gesamte Innenraum relativ solide verarbeitet. Die Vordersitze sind bequem und bieten mit ihrem verstärkten Seitenpolstern an den Rückenlehnen guten Halt bei flotter Kurvenfahrt. Allerdings stoßen Ellenbogen und Oberschenkel von Fahrer und Beifahrer manchmal aneinander. Hinten wird es für Erwachsene schnell zu eng und ungemütlich, aber Kinder finden dort auf jeden Fall Platz.

Zur Ausstattung der dreitürigen Basisversion Advance gehören vier Airbags und ABS. Die höhere Ausstattungslinie Style verteuert den C1 mit drei Türen auf 9 240 Euro. Dafür verfügt er zusätzlich über eine Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, elektrische Fensterheber vorn sowie von innen verstellbare Außenspiegel sowie elektrische Servolenkung mit höhenverstellbaren Lenkrad. Die Rücksitzbank lässt sich geteilt umklappen und vergrößert den Laderaum von 139 Liter auf bis zu respektablen 751 Liter Volumen. Kopf-Airbags kosten 250 Euro und eine Metallic-Lackierung oder Schwarz 350 Euro. Wer für die Farbe kein zusätzliches Geld ausgeben will, hat keine Wahl und muss den Wagen in Rot nehmen.

Angetrieben wird der C 1 von dem bekannten dreizylindrigen 1,0-Liter-Benzinmotor mit 50 kW/68 PS aus der Toyota-Produktion. Das gleiche Triebwerk steht auch für den Aygo und Peugeot 107 zur Verfügung. Im Frühjahr 2006 soll ein 1,4-Liter-Dieselaggregat mit 40 kW/50 PS aus der PSA-Produktion das Motorenprogramm ergänzen. Geschaltet wird mittels manueller Fünfgangschaltung, die leicht und präzise in der Handhabung ist. Der Benzinmotor mit der variablen Ventilsteuerung ist angenehm leise und durchzugsstark. Mit zwei Erwachsenen und entsprechendem Reisegepäck beladen zieht der Dreizylinder das Fahrzeug noch recht zügig nach vorn; zumindest im Stadtverkehr, für den der C 1 ja auch konzipiert ist. Für enge Straßen und kleine Parklücken hat er nicht nur die optimale Größe mit dem richtigen Motor, sondern auch einen angenehmen Wendekreis von 9,5 Metern.

Aufgrund des gelungenen Designs, der soliden Sicherheitsausstattung und des agilen Aggregates könnte der C 1 tatsächlich als erste Wahl für Stadtmenschen oder als Zweitwagen für Familien interessant sein. Wer es optisch lieber sportlich als schick mag, wird sich daher eher für den C 1 als für den Aygo entscheiden, zumal er auch noch 600 Euro günstiger ist als der Japaner. Citroen rechnet in Deutschland mit einem Absatz von 2 500 Einheiten noch in diesem Jahr, für 2006 sind rund 10 000 Stück anvisiert. Nun darf man gespannt sein, wie Peugeot seine im Prinzip identische Variante positionieren wird. Silke Koppers/mid


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