Toyota Avensis 2.2 D4-D D-CAT
27.06.2005
Toyota ist auf der Überholspur. Nachdem die Japaner kürzlich mit dem Aygo die Produktpalette nach unten abgerundet haben, zeigen sie jetzt mit dem neuen Avensis Diesel mit D-CAT den weltweit stärksten 2,2-Liter-Diesel, der zudem als der derzeit sauberste der Welt gelten darf. So kann der Besitzer mit guten Gewissen fahren und dazu noch eine Menge Spaß haben. Und auch der Preis stimmt. Ab 2. Juli steht der Avensis 2.2 D4-D D-CAT zu Preisen ab 26 050 Euro bei den Händlern.
Das Aggregat schöpft aus 2131 Kubikzentimetern 130 kW/177 PS und ein maximales Drehmoment von 400 Newtonmetern zwischen 2000 und 2600 U/min. Das reicht für einen Spurt auf Tempo 100 in 8,6 Sekunden und 222 km/h Höchstgeschwindigkeit. Viel mehr noch als bei den Fahrleistungen beeindruckt der neue Motor mit seiner Sauberkeit. Der neue 2,2 D-Cat unterbietet nämlich auch die Werte der Abgasnorm Euro 4 in puncto Russpartikelfilter um 80 Prozent und gleichzeitig die geforderten Stickoxid-Werte (NOx) um 50 Prozent. Er würde laut den Toyota-Verantwortlichen auch eine für 2010 anvisierte Euro 5-Norm erfüllen. Geschafft wird das mit einem zusätzlichen Nox-Kat, der sich speziell die Stickoxide zur Brust nimmt, die für das Waldsterben verantwortlich gemacht werden. Montiert wird das Aggregat aus einer eigens dafür gebauten Fabrik in Europa.
Aber der neue Diesel fährt nicht nur sauber, sondern bringt auch Fahrspaß. Dank des üppigen Drehmoments zieht er gut durch, für Zwischenspurts ist reichlich Kraft vorhanden. Aber auch Bummeln im fünften Gang innerorts ist kein Thema. Dazu läuft der Alumotor sehr leise, was ihn zum angenehmen Begleiter für lange Reisen macht. Die Verarbeitung im Innenraum ist tadellos, was den guten Gesamteindruck noch verstärkt.
Eine kleine Einschränkung macht Toyota für den Sauber-Diesel: Es gibt ihn erst ab der Ausstattung Sol. Das treibt den Preis etwas nach oben, dafür sind dann eine getrennt regelbare Klimaanlage und ein CD-Radio an Bord. Leder kostet 1500 Euro extra, eine Navigationsgerät inklusive Fernbedienung 2500 Euro. Ab Oktober wird der Motor auch in einer abgespeckten Version mit 110 kW/150 PS kommen, die dann mindestens 24 750 Euro kosten wird. Eine Automatik lässt noch auf sich warten, ist aber in Vorbereitung. Bis dahin muss oder darf der Fahrer mit einer gut abgestuften Sechsgangautomatik leben. Der Aufpreis für den Kombi beträgt 1000 Euro.
So wird der Avensis mit dem D-CAT-Diesel sicherlich noch mehr Kunden finden. Er bietet einen Top-Motor, schont die Umwelt, hat eine ordentliche Ausstattung, ein narrensicheres Fahrwerk und ist dazu nicht zu teuer. Das neue Aggregat soll mit 30 Prozent Anteil der meistverkaufte aller Antriebe in der Toyota-Mittelklasse werden - das Zeug dazu hat er auf jeden Fall. Dazu wird auch der bescheidene Verbrauch von 6,1 Litern im Drittelmix beitragen.
Danach ist der Wechsel in den kleinsten der Toyota-Familie - den Aygo - nicht leicht. Der japanische Bruder von Citroen C1 und Peugeot 107 erweist sich trotzdem als vollwertiges Auto, das mit einer speziell auf eine junge Klientel ausgelegte Werbekampagne Kunden locken soll. Auf gut 3,40 Meter Länge bietet der Aygo bei einem großen Radstand von 2340 Millimeter viel Innenraum. Armaturen und Bedienelemente geben sich ebenfalls trendy, sind aber gut ablesbar und in der Bedienung selbst erklärend. Das in der Höhe verstellbare Lenkrad erleichtert das Einstellen einer guten Sitzposition auch für Sitzriesen oder kleine Menschen.
Soweit also alles im grünen Bereich. Auch der kleine Dreizylinder machte einen munteren Eindruck, die 50 kW/68 PS lassen ihn subjektiv sogar schneller spurten als die Brüder aus Frankreich, was auf dem Papier allerdings nicht nachvollziehbar ist. Immerhin reichen die 93 Newtonmeter Drehmoment zu einer Beschleunigung von 14,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h und einer Höchstgeschwindigkeit von 157 km/h. Der Durchschnittsverbrauch soll bei 4,6 Liter liegen.
Zu den Preisen: Der japanische City-Floh kostet ab 8950 Euro. Die kurze Liste der Sonderausstattungen enthält eine Klimaanlage (950 Euro), die Metallic-Lackierung (350 Euro), ein herausnehmbares Tom Tom-Navigationsgerät (650 Euro) und ein RDS-Radio mit CD-Player und externem Audioeingang (400 Euro). Eine Servolenkung ist ebenso Serie wie vier Airbags, ein ESP nicht lieferbar. Aber viele Menschen werden allein aufgrund des niedrigen Einstiegspreises sagen: Mehr Auto braucht keiner. Und irgendwie süß schaut er auch noch aus. (ar/sb)