Kia Sportage 2WD: Ein souveräner Blender
13.07.2005
Es ist eigentlich nur konsequent, dass einige Hersteller ihre SUV auch ohne Allradantrieb anbieten. Die meisten dieser Fahrzeuge sehen ihr ganzes Autoleben lang kein Gelände, warum also sollten Kunden einen teuren und schweren 4WD ordern? Auch Kia bietet seinen neuen Kompakt-SUV Sportage in Verbindung mit dem 2,0-Liter-Basis-Benzinmotor ohne Allrad an. Mit einem Grundpreis von 18 150 Euro bleibt das Einstiegsmodell mit Frontantrieb dabei deutlich unter der Allradvariante, die auf stolze 21 755 Euro kommt. Rund 3 600 Euro also, die weniger gezahlt werden müssen - aber lohnt sich diese Art von Sparsamkeit?
Äußerlich kann man dem Basismodell seine fehlende Ausstattung nicht ansehen. Der Sportage wirkt auch in dieser Variante modern, elegant und zudem sauber verarbeitet. Die vollständig versenkbare Rückbank macht aus dem Kompakt-SUV bei Bedarf sogar ein veritables Transportmittel für sperrige Gegenstände. Erste Einschränkungen muss man allerdings bei der Komfortausstattung hinnehmen: Zwar sind elektrische Fensterheber, eine Klimaanlage, Servolenkung, 16-Zoll-Leichtmetallfelgen, die Dachreling und einige andere Dinge mehr schon an Bord, die Allradversionen verfügen jedoch zusätzlich über ein Audiosystem. Schwerer wiegt, dass Kia beim Basismodell das ESP herausgerechnet hat. Immerhin kann es gegen 440 Euro bestellt werden.
Der 2,0-Liter Benziner ist sicher nicht die ideale Motorisierung für den Sportage. Er ist kein Wunder an Durchzugskraft und auch nicht sonderlich sparsam. Die angegebenen acht Liter Durchschnittsverbrauch wird man in der Praxis schon bei normaler Fahrweise meist deutlich übertreffen. Immerhin begnügt sich der Koreaner mit Normalbenzin. Zu den laufenden Kosten gesellen sich pro Jahr 135 Euro Steuern und beispielsweise bei der AXA-Versicherung 572 Euro für die Haftpflicht.
Eine Mogelpackung ist der Basis-Sportage deshalb aber keinesfalls, eher ein Blender der souveränen Art. Denn den Allradantrieb wird man höchstens im Winter vermissen und die fehlenden Ausstattungsdetails lassen sich nachordern. Schwachpunkt ist der Motor, was sich jedoch im Stadtverkehr verkraften lässt. Fazit: Wer mit seinem Sportage eher wenig Kilometer fährt und nicht gerade in einem Schneegebiet wohnt, ist auch mit der Frontantriebs-Version bestens bedient. Peter Eck/mid