Fahrberichte

Mazda3 Sport: Bereit für jeden Einsatz

22.08.2005
Der Mazda3 braucht nicht lange um Freundschaft buhlen. Der in der Fließheckvariante "Sport" genannte Kompaktwagen weiß in allen Einsätzen zu überzeugen, kleine Schwächen verzeiht man ihm da gern. Im Praxis-Test gefahren wurde der 4,42 Meter lange Wagen mit 1,6-Diesel-Motor in der Ausstattungslinie "Active", der zum Preis ab 21 060 Euro angeboten wird.

Der 80 kW/109 PS starke Motor hat keine Mühe, den rund 1,4 Tonnen schweren Wagen bis zur Spitzengeschwindigkeit von 182 km/h zu beschleunigen. Auf langen Autobahnetappen verwöhnt das hervorragende Fahrwerk des mit dem Ford Focus auf der gleichen Plattform basierenden Wagens. Die Lenkung ist zielgenau, die Schaltwege des Fünfgang-Getriebes aber nicht immer ganz präzise. Im Stadtverkehr gibt sich der Vierzylinder-Motor im dritten Gang wenig elastisch und zwingt zum Zurückschalten, wenn Geschwindigkeit verloren wurde und etwa zum Spurwechsel neuer Schwung geholt werden soll.

Sympathiepunkte sammelt der Fünftürer gleich beim Erstkontakt. Die pfeilförmige Front mit Wabengrill und Nebelscheinwerferspots präsentiert genau die richtige Balance aus aggressiven und freundlichen Elementen. Hinten trifft man mit den Leuchten in Klarglasoptik auf alte Bekannte. Dieses Gestaltungsmerkmal findet sich auch in den anderen Baureihen des japanischen Herstellers. Die im großen Bogen gewölbte Heckklappe sorgt für einen Kofferraum, der optisch mehr verspricht als die im Datenblatt angegebenen 340 Liter. Durch die geschickt öffnende Abdeckung ist das Gepäckabteil leicht zugänglich. Die Innenwände sind nicht zerklüftet, so dass sich großes Transportgut einfach verstauen lässt.

Auf der Rückbank bietet der Fünfsitzer eine üppige Kopffreiheit und ausreichend Platz für die Knie der Passagiere. Dreipunktgurte auf allen Plätzen und insgesamt straffe Polstermöbel runden den positiven Eindruck ab. Der Fahrer darf sich an einem griffigen Drei-Speichen-Multifunktionslenkrad in Leder sowie den drei Rundinstrumenten im Cockpit erfreuen und die gesamte Materialzusammenstellung im Innenraum wirkt aus einem Guss. Etwas Orientierungsvermögen verlangt die Bedienung der Audio- und Klimaanlage. Allein um die akustische Untermalung zu verändern, stehen drei verschiedene Knöpfe zur Wahl, da wird so manches Mal das Radio ausgeschaltet statt der Sender gewechselt.

Praktisch und serienmäßig vorhanden sind die zwei Becherhalter in der Mittelkonsole sowie Armlehnen vorn und hinten und ein riesiges Handschuhfach. Wer sich auskennt, braucht sich vom Bildschirm des optionalen Navigationssystems (Aufpreis 2 300 Euro) nicht ablenken zu lassen. Das Display verschwindet per Knopfdruck in der Armaturentafel und kann zudem in der Neigung auf verschiedene Körpergrößen oder Lichtverhältnisse eingestellt werden. Als zweiter Posten findet sich nur noch ein elektrisches Glasschiebedach für 770 Euro auf der Aufpreisliste, ansonsten ist die Serienausstattung nahezu komplett. Auf der Kostenseite ist mit der Kfz-Steuer von 247 Euro im Jahr zu rechnen. Die Versicherungsbeiträge zur Haftpflicht belaufen sich beispielsweise bei der AXA auf 536 Euro. Der Verbrauch bleibt mit 6,8 Litern Diesel auf 100 Kilometern im Testbetrieb bei häufigen Vollgasfahrten im angemessenen Rahmen. Die lockere Reiseatmosphäre wird auch bei hohem Tempo nicht durch störende Windgeräusche getrübt, und dass man in einem Diesel (Rußpartikelfilter serienmäßig) sitzt, ist im Grunde nur beim Anfahren hörbar.

Insgesamt überzeugt der Mazda3 Fahrer und Mitfahrer schnell. Eine gute Figur macht er beim Rangieren auf dem Supermarktparkplatz genauso wie auf der langen Autobahnetappe und sogar beim ungeplanten Einsatz als Hochzeitskutsche. Dorothee C. Tschampa/mid


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