Nissan X-Trail: Vielseitiger Freizeitpartner
07.10.2005
Wer seine Sonntage am liebsten auf der Couch verbringt, für den ist der Nissan X-Trail wahrscheinlich eine Spur zu vielseitig. Mit seinem üppigen Platzangebot, den Ladequalitäten und der verlässlichen Zugkraft qualifiziert sich der Fünftürer als idealer Freizeitpartner zur Beförderung von mehreren Mitreisenden, viel Gepäck, sperrigen Sportgeräten sowie Camping- oder Pferdeanhängern. In der gefahrenen, vom 2,2-Liter-dCi-Motor angetriebenen Allradversion und in der höchsten Ausstattungslinie "Elegance" kostet das SUV knapp 32 000 Euro.
Äußerlich kommt der kompakte Offroader mit seiner kantigen Form auf den ersten Blick nicht als Charmeur daher. Das Heck mit seitlichem Leuchtenband ist funktional gestaltet, die Frontscheinwerfer großflächig und mit einer klaren Abdeckscheibe versehen. Die am Testwagen montierten Alufelgen stehen fast im Kontrast zum sonstigen robusten Auftreten des Allraders.
Im Innenraum bietet der X-Trail eine enorme Auswahl an Staufächern und Ablagen: Dazu gehören eine Klappe über dem Lenkrad - das Display ist in die Mitte des Armaturenträgers gewandert -, das zweigeteilte Handschuhfach, in dem nur die eine Hälfte vom Mehrfach-CD-Wechsler beansprucht wird, sowie die drei Staufächer in der Mitte der Armaturentafel, in dem etwa ein Navigationsgerät und Anderes Platz finden.
Das Gepäckabteil nimmt regulär 410 Liter Volumen auf, maximal können über 1 840 Liter eingeladen werden. Unpraktisch erscheint, dass die Kopfstützen zum vollständigen Umklappen der Rückbanklehne abgenommen werden müssen. Der Kofferraum ist mit schmutzresistentem Material ausgeschlagen, so dass dreckige Gummistiefel oder nasse Kleindungsstücke bedenkenlos verstaut werden können.
Viele Fahrer werden an dem Japaner gewiss die hohe Sitzposition schätzen, durch die man auch auf den hinteren Plätzen rücken- und gesäßschonend aufrecht sitzt und zugleich eine gute Übersicht genießt. Der notgedrungen hohe Aufbau von 1,68 Metern macht sich dann bei schnell durchfahrenen Kurven durch eine gewisse Seitenneigung bemerkbar, wobei umgekehrt die Windgeräusche selbst bei Reisetempo bis zur Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h keinen störenden Pegel erreichen.
Das Arbeitstier will mit rund 8,5 Litern Diesel auf 100 Kilometern versorgt werden. Für die Kfz-Steuer sind 340 Euro im Jahr einzuplanen und der Jahresbeitrag für die Haftpflichtversicherung liegt beispielsweise bei der AXA bei 531 Euro. Der 2,2-Liter-Dieselmotor lässt sich bequem in niedrigen Drehzahlen fahren. Bereits bei 70 km/h kann man den sechsten Gang einlegen. Das maximale Drehmoment von 314 Nm liegt bei 2 000 U/min an, die volle Leistung von 100 kW/136 PS wird bei 4 000 U/min abgerufen. Insgesamt lädt das Fahrzeug zu einer unaufgeregten Fahrweise ein. Im Normalbetrieb werden nur die Vorderräder angetrieben. Je nach Untergrund erfolgt die Kraftübertragung stufenlos auch an die Hinterachse. Für den Geländeeinsatz kann eine feste Kraftverteilung im Verhältnis von 57 zu 43 eingestellt werden. Neuerdings steht in Kombination mit der Basis-Ausstattungslinie "Comfort" auch eine ausschließlich frontgetriebene Version zur Wahl.
Gut vorstellen kann man sich das SUV auf dem Land oder auf einem großen Hof, wo sich Fragen nach dem Wendekreis oder dem Einparken in durchschnittliche Parklücken gar nicht stellen. In der Innenstadt ist man nämlich mitunter auf hilfsbereite Passanten angewiesen, um den 4,46 Meter langen und recht unübersichtlichen Offroader passend zu platzieren. Dafür eröffnet der X-Trail viele neue Möglichkeiten der Freizeitgestaltung: In das Gepäckabteil passen Bretter zum Wellenreiten ebenso wie mindestens ein Mountainbike. Große Surfbretter mit Segel lassen sich mit Hilfe eines speziellen Trägers auf dem Dach des X-Trail befestigten. Alles in allem Grund genug, die Sonntage nicht nur auf der Couch zu verbringen. Dorothee C. Tschampa/mid