Specials

VWverfehlt Klimawert - Renault erfüllt Vorgaben

25.10.2006
Drei Viertel der 20 meistverkauften Automarken in Europa haben es versäumt, die Verbrauchswerte so zu verbessern, dass die EU-Klimavorgabewerte erfüllt werden. Zu diesem Ergebnis kommt der Europäische Verband für Verkehr und Umwelt (T&E) in einer erstmals erhobenen Studie.

Demnach hat Volkswagen als größter Autobauer Europas seine Verbrauchswerte um weniger als die Hälfte der geforderten Rate verbessert. Dagegen wird Renault, Europas zweitgrößte Markt, den Zielwert der EU, wonach ein Neuwagen 2008 im Durchschnitt nicht mehr als 140 Gramm Kohlendioxid (CO2) je gefahrenem Kilometer ausstoßen darf, vermutlich erfüllen. Gegenüber VW verringerte Renault seine Emissionswerte um mehr als das Doppelte, so die Studie.

Die Studie untersucht zum ersten Mal den Fortschritt einzelner Automarken bei der Verringerung der CO2-Emissionen nach Maßgabe der 1998-99 eingegangenen Verpflichtungen der Automobilindustrie gegenüber der EU. Im Gegenzug zur damaligen Verpflichtung der Automobilindustrie wurde vereinbart, die Leistungen der einzelnen Automobilunternehmen bei der Verringerung der eigenen Emissionen nicht offen zu legen. T&E beauftragte das Institute for European Environmental Policy (IEEP) in Großbritannien damit, die von der R.L. Polk Marketing Systems GmbH gelieferten Verkaufszahlen für den Zeitraum zwischen 1997 und 2005 zu untersuchen.

Laut der Studie erfüllen 75 Prozent der Autohersteller ihre Emissionsverpflichtungen nicht schnell genug. Nissan schneidet am schlechtesten in Europa ab, gefolgt von Suzuki, Mazda, Audi, Volvo, BMW und Volkswagen. Diese sieben Marken haben allesamt ihre eigenen Vorgabewerte zur Verringerung der Emissionen um mehr als die Hälfte verfehlt. Fiat schneidet in Europa am besten ab, gefolgt von Citroën, Renault, Ford und Peugeot. Diese fünf Hersteller erfüllen oder übertreffen ihr Soll bis 2008.

Die Untersuchung kommt zu dem Schluss, wenn Klimavorgaben erfüllt werden sollen, müssen die Unternehmen diese durch Effizienzsteigerungen in der ganzen Modellpalette erreichen. Es genügt nicht, ein oder zwei schadstoffarme Modelle, die lediglich in begrenzten Stückzahlen verkauft werden, in der Modellpalette zu haben. Als Beispiel nannte die Studie Toyota mit dem Hybridfahrzeug Prius. Aat Peterse von T&E: "Die Zielwerte sind natürlich erreichbar, aber solange 75 Prozent der Autohersteller ungeschoren davonkommen, wenn sie ihre Zielwerte nicht erfüllen, werden wir nie den notwendigen Fortschritt erzielen. Europa muss sich von freiwilligen Vorgabewerten verabschieden und sollte keine Zeit verlieren, gesetzlich bindende Messwerte vorzugeben, um den Kraftstoffverbrauch im kommenden Jahrzehnt zu halbieren." (ar/sb)


Erste Schritte
Anzeige